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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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alle Fälle! Welchen Decknamen sollte er Ivory geben? Er dachte einen Augenblick nach, dann grinste er. Big Ears – Großohr!
    Es klopfte, und Ryan Ashe trat ein, ohne eine Aufforderung abzuwarten.
    »Hast du die Muster gesehen?«, fragte Owen.
    »Äußerst beeindruckend.«
    »Hier ist die erste Tranche.« Owen reichte ihm ein maschinenverpacktes Paket, das exakt die gleiche Größe und Form hatte wie die Pakete mit Kates Büchern, die sich auf dem Weg zu den Verteilerstellen befanden.
    »Jester ist sehr zufrieden«, sagte Owen und hielt Ashe die Tür auf. »Es könnte sein, dass alle bald einen Bonus erhalten.«
    »Danke, Red«, sagte Ryan.
    »Danke dir, Feet«, sagte Owen.

    Als Kate den Bahnsteig verließ, sah sie an einem Kiosk die Oxford Mail ausliegen. Damit hatte sie wenigstens etwas zu lesen, wenn sie sich zu Hause einen Kaffee und ein Sandwich machte, dachte sie und kaufte ein Exemplar.
    »Toter aus dem Kanal geborgen«, las sie auf der Titelseite. Neugierig las sie weiter. »Die gestern im Oxford-Kanal ertrunken aufgefundene männliche Leiche wurde als Professor des Bartlemas Colleges identifiziert.«
    Alec Malden.

16
    Kate saß in ihrem Arbeitszimmer am Schreibtisch und hatte die beiden Prospekte vor sich ausgebreitet. Beide waren hellgrün, trugen das gleiche Logo und priesen die Dienste der Jericho Corporation an.
    Owen hatte behauptet, dass es sich bei den Flyern lediglich um Muster handelte, die nie verteilt worden waren. Aber wieso hatte dann Jeremy auch einen dieser Prospekte besessen?
    Vielleicht hatte Owen sich geirrt. Wie sollte ein Mann mit seinem Aufgabenbereich jeden kleinen Druckauftrag kennen, der in seiner Druckerei abgewickelt wurde? Doch andererseits hatte er wörtlich gesagt: »Wir benutzen sie als Schmierpapier, weil es Muster waren, die der Kunde abgelehnt hat.«
    Jeremy. Owen Grigg. Laura und Edward Foster. Sooz Hailey. Gab es zwischen diesen Leuten eine Verbindung? Und wenn ja, welche? Im Grunde gehörten auch Kate Ivory, Crispen Southmore und Estelle Livingstone dazu, dachte sie, doch sie konnte beim besten Willen keinen Zusammenhang erkennen.
    Denk nach , Kate .
    Drucken. Veröffentlichen. Das zumindest verband Kate, Estelle, Crispen, Owen und ein wenig auch Sooz. Was war mit Jeremy? Auch er hatte sicher Bücher oder zumindest Artikel geschrieben. Und Laura Foster hatte Kinderbücher illustriert.
    Brachte sie das weiter? Nein, leider nicht.
    Und jetzt auch noch Alec Malden.
    Die Zeitung hatte berichtet, dass Maldens Tod ein Unfall gewesen war. Die Polizei suchte nicht nach Schuldigen. Alec Malden, der in der Polstead Road im Norden von Oxford gewohnt hatte, war jeden Abend spazieren gegangen, und zwar häufig auf Port Meadow oder am Ufer des Kanals. Er war ausgerutscht, ins Wasser gefallen und ertrunken.
    Nähere Einzelheiten gab es nicht.
    Der Artikel stammte von einem alten, wenngleich nicht sehr engen Freund von Kate, der in der Redaktion der Oxford Mail arbeitete. Sie suchte seine Telefonnummer heraus und rief ihn an.
    »Bill? Hier ist Kate. Sag mal, du weißt doch sicher noch ein bisschen mehr über diesen Ertrunkenen, als in der Zeitung steht. Alec Malden«, fügte sie hinzu.
    »Die Leiche aus dem Kanal?«
    »Ganz genau.«
    »Warte kurz. Ich habe meinen kompletten Bericht hier. Soll ich ihn dir mailen?«
    »Das wäre wirklich nett. Danke.«
    »Warum interessierst du dich dafür, Kate? Steckt da vielleicht eine Story für mich drin?«
    »Wahrscheinlich nicht. Ich habe ihn nur bei der Beerdigung eines gemeinsamen Freundes getroffen und war jetzt einigermaßen schockiert, dass er so kurze Zeit später selbst gestorben ist. Und als ich deinen Namen unter dem Bericht gesehen habe, dachte ich, du wüsstest vielleicht mehr.«
    »Du würdest es mir aber bestimmt sagen, wenn es doch eine Story für mich gäbe, nicht wahr?«
    »Versprochen.«
    Die E-Mail kam wenige Minuten später. Der erste Teil des Berichts entsprach genau dem, was in der Zeitung stand. Im Anschluss daran jedoch gab es noch zwei oder drei weitere Absätze, die Kate sorgfältig studierte.

    Bei seinem letzten Spaziergang war Alec Malden von der Besitzerin eines kleinen Bootes gesehen worden, einer gewissen Miss Ann Jones, die ihn zwar vom Sehen, nicht aber dem Namen nach kannte. Sie hatten einander begrüßt, wie immer. Der einzige andere Spaziergänger, an den sich Miss Jones erinnerte, war ein Mann in Motorradkombi. Er war ihr lediglich deshalb aufgefallen, weil er das Visier seines Helms heruntergeklappt hatte,

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