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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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gemailt.«
    »Für naiv genug halte ich ihn.«
    »Wer auch immer Alec Malden auf dem Treidelpfad begegnet ist – er muss die CD an sich genommen und ihn dann getötet haben, wobei er es wie einen Unfall aussehen ließ.«
    »Dieses Mal ist das Opfer ertrunken. Bei Jeremy war es ein Verkehrsunfall, nicht wahr?«
    »Genau. Kein anderes Fahrzeug war in den Unfall verwickelt, und es gibt keine Erklärung dafür, warum er von der Straße abgekommen ist.«
    »Und jetzt willst du herausfinden, worum es da geht? Der Plan kommt mir ziemlich gefährlich vor.«
    »Wo liegt dieses Chamalières? Kennst du den Ort?«, fragte Kate, ohne auf Camillas Befürchtungen einzugehen.
    »Ich kann ihn nachschlagen. Aber was hältst du davon, wenn ich uns erst mal etwas zu essen mache?«
    »Gute Idee, danke.« Jetzt erst fiel Kate auf, wie hungrig sie war. Zwar hatte Camilla die Angewohnheit, einfach etwas aus der Gefriertruhe zu nehmen und in die Mikrowelle zu stellen, aber Kate war nicht in der Stimmung, sich darüber zu beschweren.
    Während Camilla sich am Herd zu schaffen machte, deckte Kate den Küchentisch für zwei Personen und leerte dabei ihr zweites Glas Wein. Auf leeren Magen hatte der Alkohol eine erfreulich beschwingende Wirkung.
    »Hier«, sagte Camilla ein paar Minuten später, »ich glaube, es ist Lasagne. Ich hoffe, du magst Spinat.«
    »Es sieht jedenfalls toll aus«, meinte Kate und langte zu.
    »Als Nachtisch kann ich nur Obst anbieten«, sagte Camilla, nachdem sie ihre Teller geleert hatten.
    Kate räumte das benutzte Geschirr ins Spülbecken und besorgte Obstteller und Messer. In solchen Dingen war Camilla heikel, das wusste sie aus Erfahrung. Sie selbst entschied sich für einen Apfel.
    Nach dem Essen erledigten sie den winzigen Abwasch gemeinsam, ehe Camilla sich ihren Nachschlagewerken widmete.
    »Chamalières ist eine kleine Stadt in der Auvergne«, verkündete sie. »Sie besitzt einen hübschen Park, eine Kunstgalerie und ein Wassersportzentrum und möchte uns einladen, unsere Sommerferien dort zu verbringen.«
    Sie blickten sich verständnislos an.
    »Gibt es dort irgendwelche Industrie?«, fragte Kate. »Ein geheimes Forschungslabor oder so etwas? Vielleicht eine Waffenfabrik?«
    »Hier steht nichts dergleichen.«
    »Jeremy war der Meinung, dass die Bande die Verbindung von Chamalières nach Oxford vertuschen wollte. Vielleicht stammte die CD von ganz woanders oder von jemandem, von dem Jeremy nichts wusste, und wurde nur von – wie hieß der Mensch noch? Bleu? – in Empfang genommen. Wer weiß, vielleicht ist sie durch unzählige Hände gegangen und kam aus irgendeinem entlegenen Teil Europas. Oder von noch weiter her.«
    Camilla schwieg. »Soll ich uns einen Kaffee machen?«, schlug sie schließlich vor.
    »Sehr gern.«
    Sie waren in eine Sackgasse geraten. Weder Kate noch Camilla sprachen ein Wort, während Camilla den Wasserkessel aufsetzte und Kaffeepulver in den Filter löffelte.
    »Das bedeutet aber, dass wir der Spur nicht folgen können«, sagte sie schließlich nachdenklich. »Wenn Jeremy nicht wusste, woher die CD kam, wie sollen wir es dann herausfinden?«
    »Zugegeben, es ist ganz schön schwierig.«
    »Und gefährlich. Geh lieber zur Polizei, Kate.«
    Kate jedoch hatte gerade ihr drittes Glas Wein in Angriff genommen und nicht die geringste Lust, sich um Gefahr oder andere ernsthafte Bedenken zu kümmern.
    »Ich denke darüber nach«, sagte sie. »Aber ich glaube nicht, dass ich tatsächlich in Gefahr bin.«
    »Und ich behaupte, dass diese Annahme ziemlich unvernünftig ist«, meinte Camilla. »Möchtest du nicht lieber ein paar Tage bei mir bleiben?«
    »Nein danke. Ich gehe heim in die Agatha Street. Da bin ich sicher genug.«

18
    Weil es in dieser Welt nun einmal keine Gerechtigkeit gibt, wachte Kate früh am nächsten Morgen ohne das geringste Anzeichen von Kopfschmerzen auf. Es war ein herrlich frischer Herbstmorgen; Kate fühlte sich kribbelig vor Energie und verspürte nicht die leiseste Lust, sich in einem düsteren Untergeschoss an einen Computer zu setzen. Jedenfalls jetzt noch nicht.
    Ideales Joggingwetter, dachte sie. In den vergangenen Monaten war sie längst nicht mehr so regelmäßig gelaufen wie früher. Sie sollte sich unbedingt wieder zur Angewohnheit machen, mindestens vier bis fünf Mal in der Woche zu joggen. Wenn sie sich nicht vorsah, würde sie irgendwann zunehmen. Als sie sich jedoch in Leggins, T-Shirt und Laufschuhen im Spiegel begutachtete, war sie nicht unzufrieden.

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