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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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hatte zwei Brüder und Hadley ebenfalls. Halbbrüder. Zwei plus zwei ergibt vier …
    Ein Klavier hat achtundachtzig Tasten. Die Hälfte davon …
    Ich hatte nicht gefragt, wann Sutros Tournee endete.
    Gott sei Dank starrte mich kein Computerbildschirm an, also musste ich es nicht herausfinden, obwohl mein Smartphone stets griffbereit war. Scheiß drauf! Ich lehnte mich gegen das blau-weiße, gepolsterte Kopfteil, legte die Beretta auf das Nachttischchen und machte mich an die Lektüre. Es ging um ein Kind mit einem echten Bruder und einem imaginären.
    Hin und wieder sah ich auf und erblickte die geschlossene Tür auf der anderen Seite des Flurs, gebadet im schwach gefärbten Schein eines der halben Dutzend Kronleuchter, die in regelmäßigen Abständen an der Flurdecke angebracht waren.
    Das weit entfernte Gebell kam näher. Als ich das Gästezimmer verließ, um nachzusehen, was los war, stieß ich fast mit Hadley zusammen, die zur Tür rannte.
    Wir sahen Buddy gleichzeitig, wie er die Treppe vom Erdgeschoss heraufsprang, wobei Wasser auf den Teppich tropfte. Er roch wie das, was er war.
    Er schoss herüber und sprang Hadley an, die ihn so fest umarmte, dass die Vorderseite ihres Nachthemds durchscheinend wurde.
    »Sehen Sie sich das an!«, sagte sie. Was, machte sie Witze? »Nick, sehen Sie, das ist Blut!«
    Sie hatte recht, da war ein Streifen Blut auf dem Nachthemd.
    »Vielleicht hat er sich auf ein Wildkaninchen eingelassen«, sagte ich. Ich verstehe nicht das Geringste von Hunden, aber ich konnte eine Messer- oder Kugelverletzung erkennen. »Ich werfe mal einen Blick drauf.«
    Ich würde nicht zulassen, dass sie von etwas eingeschüchtert wurde. Und an was dachte ich? Eine Erscheinung mit einem Schalldämpfer auf der Waffe hatte einen galoppierenden Hund getroffen – im Dunkeln. Hinzu kam, dass der große Golden Retriever anscheinend nicht viel Schmerz verspürte.
    »Nein«, sagte sie. »Ich sehe nach.« Dann ging ihr auf, dass sie quasi nackt dastand. »Ich muss mir einen Morgenmantel holen.«
    Sie rannte in ihr Zimmer zurück, Buddy auf den Fersen. Ich setzte mich auf die oberste Stufe und versuchte, an Box-Statistiken zu denken.
    Die Statistiken waren nutzlos, als sie zurückkehrte. Sie hatte ein Männerhemd anstelle eines Morgenmantels an und etliche wahnsinnig schwere Badetücher dabei, mit denen sie Buddy abrubbelte.
    »Anscheinend hat er einen Schnitt in der Schulter«, sagte sie.
    »Hadley«, sagte ich ruhig, »wie zum Teufel ist der Hund zurück ins Haus gekommen?«
    »Ich habe die Tür zum Arbeitszimmer offen gelassen – ein wenig«, erwiderte sie.
    »Sie sind runtergegangen, als ich in der Dusche war«, sagte ich. »Oder?«
    »Ich konnte ihn nicht draußen schlafen lassen.«
    »Haben Sie die Alarmanlage wieder eingeschaltet?«
    »Ich habe sie nie ausgeschaltet, weil ich nicht weiß, wo sie ist. Aber jetzt steht die Tür immer noch offen. Ich gehe besser runter und schließe sie ab.«
    Das Mädchen hatte das Zeitgefühl einer Tänzerin und die Instinkte einer Athletin – und sie war so, so wunderschön. Oder ich sah vielleicht Julia in ihr, wenn ich sie anblickte.
    Wiederum bellte der Hund, aber als ich mich so weit entschlossen hatte, hinabzugehen und nachzuschauen, waren Hadley und Buddy bereits wieder auf dem Weg nach oben. Ich kannte Buddys Gewohnheiten nicht, und daher hatte es keinen Zweck, hinauszugehen und mich auf der gewaltigen Rasenfläche mit den gewaltigen Bäumen umzusehen. Ich würde keinen Phantomkiller sehen, der um Mitternacht einen Spaziergang unternahm. Und manchmal ist Gebell einfach Gebell.
    »Tür ist abgeschlossen«, verkündete Hadley. »Ich weiß immer noch nicht, wo die Alarmanlage ist – aber Mildred sagte, sie schließt jeden Abend ab und schaltet den Alarm ein.«
    »Schön«, sagte ich. Genau. Vielleicht hatte Mildred nicht so viele Drinks und so viel Gras intus, wie ich geargwöhnt hatte.
    Hadley und ich setzten uns wieder oben auf die Stufen, und sie sagte: »Buddy ist besser als eine Alarmanlage.« Damit hatte sie recht. Ein großer Hund ist besser als jedes Alarmsystem. »Und«,fuhr sie fort, »ich habe Sie.« Sie hielt ihre Stimme neutral, und ihr Gesicht lag im Schatten, sodass ich ihre Augen nicht erkennen konnte.
    Einige Frauen nennen mich unsensibel, weil ich keine langen Gespräche über Nichtigkeiten mag. Es ist mir gleichgültig. Nennen Sie mich ein Schwein. Zumindest würde das zutreffen. Vielleicht werfe ich manchmal den sensiblen Teil über

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