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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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der abgerundete Balkon, wo wir Margo zum ersten Mal gesehen hatten, wie der Rand eines Infinity Pools im Horizont zu verschwinden. Hadley trat hinaus, und es sah so aus, als gäbe esnichts zwischen ihr und der Nacht, bis auf ein schmales weißes Geländer, vom Regen silbern gefärbt.
    »Hadley, du meine Güte«, sagte Margo. »Was hast du nur mit den offenen Türen? Komm wieder rein! Willst du dir eine Lungenentzündung holen? Und sieh mal, überall auf dem Boden ist Wasser!«
    »Entschuldige«, sagte Hadley und zog die Türen zu. »Ich halte alle wach. Vielen Dank für alles, Margo. Und Nick …«
    Sie ging in ihr Bad und schloss die Tür. Einen Augenblick später hörten wir Wasser in die Wanne rauschen.
    »Margo«, fragte ich, »haben Sie die Alarmanlage eingeschaltet?«
    »Noch nicht«, erwiderte sie. »Sobald sich alle eingerichtet haben, wird Milly sie einschalten.«
    »Bestimmt?«, wollte ich wissen.
    »Ganz bestimmt«, entgegnete Margo. »Wo liegt das Problem?«
    »Nirgends«, antwortete ich. »Aber warum nicht die Alarmanlage benutzen, wenn Sie schon eine haben.«
    »Wir haben Sie«, sagte Margo.

41
    Im Gästezimmer, das am anderen Ende des Flurs lag, passte alles zueinander. Blau-weiß gestreifte Vorhänge, blau-weiß gestreifter Quilt auf dem Bett. Und rechtwinklige Kanten. Geschlechtsneutral.
    »Wenn Ihnen das hier nicht gefällt, kann ich Sie woanders unterbringen«, sagte Margo.
    Sie hüpfte ein paar Mal auf dem Bett auf und ab.
    »Ist sehr hübsch«, sagte ich.
    »Brauchen Sie noch etwas?«
    »Ich möchte ein paar Minuten mit Ihnen reden«, erwiderte ich.
    »Okay – wenn ich Sie zuerst etwas fragen darf«, sagte sie, auf einmal nicht mehr so bekifft.
    »Nur zu!«
    »Warum hatte Hadley eigentlich Ihre Karte?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was glauben Sie, warum sie sie hatte?«
    »Das sind zwei Fragen«, entgegnete ich. »Aber dieselbe Antwort. Ich weiß es nicht.«
    »Sie sind dran«, sagte sie. »Und wenn Sie sich als Reporter erweisen, wird Billy mich umbringen. Mich. Umbringen. Wir haben eine Strategie. Billy möchte sein öffentliches Erscheinungsbild unter Kontrolle halten. Das ist natürlich unmöglich – aber wir unterstützen niemals die Paparazzi und diese ganzen Leute. Ich meine, verstehen Sie das nicht falsch, aber ich sollte vielleicht nach Ihnengoogeln, um nachzusehen, ob Sie derjenige sind, der Sie behaupten zu sein.«
    »Bitte sehr«, sagte ich.
    »Okay, wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte Margo. »Bin gleich zurück.« Sie sprang vom Bett herunter, ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Wenn sie meinen Namen nachschlug, würde sie sehen, dass ich in New York, New Jersey, Kalifornien und Florida lizensiert bin. Nicht in Connecticut. Was keine Rolle spielte, weil ich nicht im Dienst war.
    Sie würde auch die Artikel über Julias Ermordung und die Fotos von Julia finden. Unmöglich könnte ihr die Ähnlichkeit mit Hadley entgehen. Sogar in körnigem Schwarz-Weiß wäre es ihr unmöglich, die violetten Augen nicht zu spüren.
    Zehn Sekunden später war Margo zurück.
    »Oh, schon gut – ich glaube Ihnen, aber da ist noch etwas.«
    Sie knabberte an einem weiteren Haschkeks. Vielleicht tat Mildred keine großen Haschmengen rein – oder Margo hatte eine hohe Toleranz entwickelt.
    »Das sind drei«, sagte ich.
    »Lassen Sie mich bloß Ihre Waffe sehen – Reporter tragen keine Waffen bei sich.«
    »Privatdetektive auch nicht unbedingt.«
    »Kommen Sie schon, Nick«, sagte sie, und ich zog die Beretta hervor, die verborgen in meinem Kreuz steckte.
    »Kann ich sie mal halten?«, fragte sie lächelnd.
    »Nein«, erwiderte ich.
    Ein paar Herzschläge lang zog sie eine Schnute, bevor sie sich wieder beruhigte.
    »Was möchten Sie also wissen?«, fragte sie.
    »Hat es jemals eine Nile-Margo-Beziehung gegeben?«
    »Natürlich nicht«, fauchte sie und verlor sogleich ihre gute Laune.
    »Ich versuche bloß, den Hintergrund richtig einzuordnen«, erklärte ich.
    »Warum brauchen Sie den Hintergrund?«
    »Vielleicht gibt’s da etwas, das ihre Erinnerung wieder auf Trab bringt – ein Detail, das eine Glocke läuten lässt.«
    »Okay.«
    »Zuerst waren da die Drillinge Hadley, Victorine und Sie.«
    »Ja«, bestätigte Margo. »Und immer in dieser Reihenfolge.«
    »Und Nile Sutro und Billy Holderness waren Freunde. Sonst noch wer im inneren Kreis?«
    »Nein, nur wir.«
    »Und der nächste Grad der Aufteilung«, sagte ich, »waren Ihre Familie, Ihre Zwillingsbrüder, Hadleys

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