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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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meine Hände.«
    »Nichts Neues«, bemerkte Fallon.
    »Du hast nichts genommen, oder?«, fragte Goode.
    »Er nimmt nie etwas«, sagte Fallon.
    »Linda«, sagte ich, »soll ich in einen Becher pinkeln?«
    Was für eine lästige Frau! Ich sollte meinen Schwanz rausholen und ihr auf den Fuß pinkeln.

45
    Sergeant Coleman tauchte auf und fragte Fallon und Goode, wer sie seien. Es ist ungewöhnlich, dass Detectives aus New York außerhalb ihres Staates tätig sind, aber man hat schon davon gehört.
    Nachdem Cole mit beiden die Hände geschüttelt hatte, sagte er: »Wir haben das hier gerade zu einem Tatort erklärt. Sie verstehen schon.«
    »Natürlich«, entgegnete Goode.
    Zivilisten würden davon ausgehen, dass der Tatort Hadleys Zimmer und den Balkon umfasste. Fallon und Goode verstanden, dass Coleman das gesamte Haus meinte, und dem Buchstaben des Gesetzes nach hätte er auch das gesamte Grundstück meinen können. Diesmal war es bloß das Haupthaus.
    Während sie eine erste Untersuchung durchführten, durfte niemand hereinkommen. Ein Zivilist mochte ebenfalls glauben, dass er Fallon und Goode gegenüber so höflich hätte sein und sagen können, sie könnten ruhig hereinkommen, weil sie von der Polizei waren. Aber nein. Sergeant Charme musste nichts beweisen; er folgte dem üblichen Prozedere.
    Das Prozedere gehörte nicht zu Fallons starken Seiten.
    »Was zum Teufel haben Sie also bisher getan, im Haus herumgerannt?«, fragte Fallon. »Der Bursche ist rein, ist raus und verschwunden. Er hat sich nicht im Wintergarten unterm Klavier versteckt.«
    Coleman ballte die Fäuste, und er zog seinen Bauch so fest ein, dass seine Schultern sich hoben. Dann drehte er sich um, stapfte ins Haus und schlug die Tür hinter sich zu. Goode sah Fallon an und bemerkte: »Herzlichen Glückwunsch!«
    »Du spinnst«, sagte Fallon und deutete dann mit dem Kinn zur Zufahrt hin. »Weitere Spaßvögel.«
    Ein alter grüner Mustang jagte durch den Regen und blieb stehen, einen Zentimeter vor einem Streifenwagen aus Stonington.
    Die beiden rothaarigen Typen, die ausstiegen, waren in jeder Hinsicht identisch, abgesehen von dem weißen Notre-Dame-Football-T-Shirt, das der eine trug, und dem blauen Notre-Dame-Football-T-Shirt, das der andere trug.
    Wer sonst als Margos Brüder, Andy und Chip. Margo hatte ihnen gesagt, sie sollten sich fernhalten. Offensichtlich nahmen die Zwillinge keine Anordnung seitens ihrer Schwester entgegen.
    Die Jungs nickten uns zu, als sie zum Haus sprinteten, wo sie von zwei weiteren Streifenpolizisten aus Stonington aufgehalten wurden.
    Weil die Episode auf dem Balkon unter der Überschrift »Ungewöhnliche Ereignisse« lief, hatte Coleman zwei weitere Beamte herbeigerufen. Also waren es insgesamt sechs Leute aus Stonington – vielleicht die gesamte Streitmacht.
    Meiner Zählung nach wuselten inzwischen fünfzehn Leute im und ums Haus herum. Mehr als genug, um jede echte Spur zu zerstören.
    Die beiden Jungs wurden streitsüchtig und sagten, sie gehörten zur Familie, aber das war den Polizisten egal – und der Lärm lockte Margo und Coleman zur Tür.
    Solange sie keine Fausthiebe verteilten oder nicht mit Flaschen um sich warfen, war Fallon nicht interessiert. Insbesondere, weil er den Blick auf eine lange graue Limousine geheftet hielt, die mit vielleicht sechzig Sachen die Zufahrt heraufjagte, dann schleudernd zum Stehen kam, um den Mustang nicht zu erwischen. Und schließlich auf dem Gras neben Fallons Impala parkte.
    »Wen haben wir denn da jetzt, was meint ihr?«, fragte Fallon und beobachtete den Mann, der sich aus dem Rücksitz herauszwängte.
    Er trug einen langen schwarzen Mantel mit Pelerine – wahrscheinlich wie diejenigen, die Jesse James und Cole Younger gern getragen hatten. Aber federleicht, nicht Ölzeug. Kein schwarzer Stetson und kein Helfer auf einem Paint Horse. Bloß der Fahrer der Limousine, der aus dem Wagen sprang und einen Regenschirm öffnete.
    Der Mann winkte ihn beiseite und kam, in unsere Richtung schauend, aufs Haus zu.
    »He, wer zum Teufel seid ihr?«, rief er.
    Der Regen pappte ihm das blonde Haar an den Kopf, und seine blauen Augen waren blutunterlaufen. Aber das berühmte Gesicht war unverkennbar.
    Innerhalb weniger Sekunden rannte Hadley, in Blue Jeans und lavendelfarbener Bluse, barfuß an Coleman, den Polizisten an der Tür und den Zwillingen, die sich nach wie vor mit Margo stritten, vorüber. Sie wollte Billy Holderness begrüßen, dachte ich. Er ebenfalls – und

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