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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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einem mächtigen Helden besessen, vielleicht sogar vom Reisenden persönlich! Stolperzunge verspürte Aufregung, als er sich Quetschfaust als Häuptling vorstellte. Er hatte eine brutale Natur, aber genau das brauchte der Stamm jetzt, und wenn Wandbrecher ihm gute Ratschläge ins Ohr flüsterte, würden die ruhmreichen Tage der Menschen sicherlich schon bald wiederkehren.
    Nach einer angemessenen Pause, in der sich keine weiteren Anwärter meldeten, fragte Hausohr jeden der drei Männer, ob er wirklich den Wunsch verspürte, den Stamm zu führen.
    »Ich möchte mich aus dem Wettbewerb zurückziehen«, sagte Zimmerhocker. »Ich bin überzeugt, dass Quetschfaust den Stamm viel besser ernähren kann als ich. Ich unterstütze ihn als Anwärter und werde mich seinem Trupp anschließen, wenn er mich haben will.«
    Die Menge applaudierte. Wandbrecher stimmte ein, zu Stolperzunges großer Erleichterung. Zweifellos würde er sich als Nächster zurückziehen.
    Quetschfaust verzog die Lippen. »Nein, alter Mann, ich will dich nicht in meinem Trupp haben. Geh schnell in dein Haus zurück, sonst werde ich mich an dich erinnern, wenn wir das nächste Mal Freiwillige brauchen.«
    Zimmerhocker öffnete den Mund, überlegte es sich aber anders und tauchte wütend in der verblüfften Menge unter.
    »Und was ist mit dir, Wandbrecher?«, sagte Hausohr. »Willst auch du dich als Anwärter zurückziehen?«
    »Zurückziehen!«, rief jemand aus dem Hintergrund.
    »Warum sollte ich?«, erwiderte Wandbrecher mit zitternder Stimme. »Ich werde gewinnen.«
    Quetschfaust lachte, aber ein paar Jäger spendeten Wandbrechers Todesmut Beifall. An einem Fenster in der Nähe begann Moosherz zu weinen, aber nur Stolperzunge bemerkte es und hatte Mitleid mit ihr.
    »Überleg es dir noch mal, Wandbrecher«, sagte Hausohr. Im Schein der Fackeln war ihr Gesicht sehr ernst. »Wir brauchen jeden Jäger, den wir haben. Den Vorfahren wird es nicht gefallen, wenn du dein Leben verschwendest.«
    Wandbrecher gab keine Antwort.
    »Nun gut«, sagte sie. Dann wandte sie den Blick dachwärts. »Ich spreche nun zu Speerauge! Ich rufe dich, mein Ehemann! Zwei Männer möchten deinen Platz einnehmen, und du musst uns zeigen, wer uns besser ernähren kann. Wähle für uns den Mann, der stark genug ist, uns bei der Großen Heimkehr zu führen!«
    Dann schaute sie wieder die Anwärter an. »Jeder von euch kann sich fünf Männer nehmen. Ihr habt einen Tag und eine Nacht, um Fleisch zum Mittelplatz zu bringen. Wer das meiste Fleisch bringt, hat bewiesen, dass er den Aufgaben des Häuptlings gewachsen ist. Jetzt wählt eure Männer.«
    Quetschfaust rief zuerst und forderte die Jäger auf, ihn zu begleiten. Die meisten, die sich meldeten, lehnte er ab. Doch endlich hatte er fünf kräftig gebaute Jäger um sich versammelt, darunter auch Steingesicht.
    Quetschfaust musterte seinen neuen Trupp grinsend. Es waren zweifellos die stärksten Jäger des Stammes. Dann drehte er sich um und zeigte auf Wandbrecher. »Auf seinen Trick mit dem Hinterhalt werden unsere Nachbarn jetzt nicht mehr hereinfallen!«, rief er. »Und wenn der Stamm Freiwillige braucht, werde ich mich an jeden erinnern, der sich ihm anschließt! An euch und eure Frauen! Und an eure Kinder!«
    Steingesicht sah ihn angewidert an. »Ich habe es mir anders überlegt«, sagte er. Dann verließ er die Gruppe und trat zu Wandbrecher, während Quetschfaust nur verblüfft blinzeln konnte.
    »Nimmst du mich an, Wandbrecher?«, fragte Steingesicht. »Ich wäre sofort zu dir gekommen, aber… nun ja, bei deinen Plänen ist die Sache doch viel zu einfach, was? Wir verbringen mehr Zeit damit, Gruben auszuheben, als zu jagen!«
    Auch Zimmerhocker schloss sich Wandbrecher an, genauso wie Stolperzunge, als er sah, dass niemand mehr vortrat. Aber sein Magen rebellierte, weil er wusste, dass Quetschfaust seine Versprechen halten würde.
    »Nur drei?«, rief Wandbrecher laut. »Mehr wollen sich mir nicht anschließen? Na gut. Sehr gut sogar! Drei sind schon zu viele, mit denen ich den Ruhm teilen muss. Mit dreien wird es viel einfacher! Aber ihr müsst keine Angst haben, jetzt noch zu mir zu kommen. Wir sind jetzt vier, an denen sich Quetschfaust rächen muss. Das sind für sein Gehirn zu viele Namen, die er sich merken muss.«
    Der große Jäger wollte sich auf Wandbrecher stürzen, aber Hausohrs Wachen stellten sich zwischen die beiden.
    »Nachher«, sagte sie zu Quetschfaust. »Nachdem du gewonnen hast, kannst du tun, was du

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