Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
sie mitzunehmen, halten wir ihren Platz frei, bis es für sie ungefährlich ist wiederzukommen.«
Er nickte. »Ist Masons Vater noch da? Es könnte sich lohnen, mit ihm zu sprechen, bevor ich eine Entscheidung treffe.«
»Er ist gerade abgereist.«
»Sonst noch etwas? Haben Sie mir absolut alles erzählt?«
Ich hüstelte.
Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Cordelia?«
Ich schaute die Smelt von der Seite an. Ich wusste nicht, ob sie es absichtlich ausgelassen oder nur vergessen hatte. Wie auch immer, ich hatte das Gefühl, dass er es wissen musste, bevor er Faustine aus der Schule riss. Das Problem konnte nicht nur auf die Schule beschränkt, sondern viel größer sein. Vielleicht war es sogar viel gefährlicher, wenn er sie von der Schule nahm und sie so möglicherweise noch größerer Gefahr aussetzte. Diese Frau in dem Zimmer hatte wie… drohendes Unheil gewirkt. Auf welche Weise? Das wusste ich nicht, aber ich verspürte den starken Drang, es König Sebastian zu sagen. »Entschuldigung, wenn ich damit zu weit gehe«, raunte ich der Smelt zu.
»Sprich weiter«, sagte sie.
»Ich dachte nur, wir sollten die alte Frau in Masons Zimmer erwähnen.«
König Sebastians Gesicht wurde augenblicklich hart und sein Blick bohrte sich in mich. »Eine alte Frau?«
Ich erzählte ihm, was ich gehört und gerochen hatte, und beobachtete, wie sein Gesichtsausdruck noch kälter wurde. Ich zitterte wegen der Bösartigkeit, die er ausstrahlte. »Wissen Sie, wer es gewesen sein könnte?«, platzte ich heraus.
»Erinnere dich an den Geruch, Cordelia. Analysiere jede Nuance daran. Versuche, ihn in seine Einzelteile zu zerlegen.«
Ich stellte mir vor, wieder in Masons Zimmer zu sein, versuchte mich an alles, das ich gefühlt und gerochen hatte, zu erinnern. Ich runzelte meine nutzlose Nase, schüttelte den Kopf und fühlte mich schrecklich, weil ich nicht nützlicher sein konnte.
Faustines Vater kam zu mir und berührte sanft meine Schulter. »Hast du einen Dämon gerochen? Einen von uns?«
Einen von uns? Diese Möglichkeit hatte ich überhaupt nicht bedacht. Warum sollte sich ein Dämon mit solchen Wesen wie Mason und seinem Vater abgeben? »Ein Dämon? Die Idee ist mir gar nicht gekommen. Ich habe einfach angenommen, dass es ein anderer Formwandler war. Warum fragen Sie das?«
Über König Sebastians Gesicht legte sich eine ausdruckslose Maske, seine Aura war bedrohlich. »Hast du da drinnen einen Dämon gerochen?«
»Nein, aber wie ich schon gesagt habe, ich bin ziemlich unbrauchbar, wenn es um das Aufnehmen einer Fährte mit dem Geruchssinn geht.«
»Warst du allein?«
»Nein, Jagger war bei mir.«
»Die Fee? Der wird uns auch nicht weiterhelfen.« Er wandte sich an die Smelt, eindeutig frustriert. »Wie ist es mit den Fährtensuchern? Haben Sie die hochgeschickt?«
»Das wollte ich gerade tun«, versicherte ihm Frau Smelt hastig. »Ich rufe sie sofort an, wenn Sie es wünschen.«
König Sebastian nickte und setzte sich wieder auf die Couch. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Ich wollte ihn unbedingt fragen, warum er dachte, dass möglicherweise ein Dämon anwesend gewesen war, aber ich wagte kein Geräusch zu machen, weil ich instinktiv wusste, dass König Sebastian bereit war, jemanden zu ermorden. Außerdem wurde ich von einem abscheulichen Gestank überwältigt. Die Fährtensucher waren angekommen.
I ch hatte die Fährtensucher noch nie gesehen, nur von ihnen gehört. An der Academy waren sie lebende Legenden. Sie waren Formwandlerbluthunde. Niemand wusste, wie viele es waren oder wo sie sich aufhielten oder was sie taten, wenn sie nicht mit Fährtensuchen beschäftigt waren. Ich hatte sie mir als ein Rudel vorgestellt, das von einem mächtigen Bluthund angeführt wurde und rechnete mit einer großen Gruppe, weil ich gehört hatte, dass Frau Schmelder ein Team hochgebeten hatte.
Darum war ich ein bisschen enttäuscht, als nur zwei von ihnen eintraten. Wahrscheinlich waren mehr nicht wirklich notwendig. Einer hätte gereicht. Die beiden, die auftauchten, waren offensichtlich Formwandler, aber in ihrer menschlichen Gestalt, die irgendwie
bläh
aussah, wie Faustine sagen würde.
Beide sahen wie zugedröhnte Ex-Rocker aus, die mich ein bisschen an Keith Richards erinnerten. Beide trugen schwarze Lederkluften, was ihre zotteligen, dünnen Körper betonte. Ihre mageren eingefallenen Gesichter wurden von riesigen Nasen mit geweiteten Nasenflügeln dominiert. Ihre Nasen waren so übergroß,
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