Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
vorbeigebracht.« Sie hielt mir einen versiegelten Umschlag hin. »Er hatte auch ein Tablett für mich dabei und ich hätte warten sollen, bis du aufwachst, aber ich hatte solchen Hunger.«
Ich lachte. »Ich weiß, wie das ist. Ich bin auch ziemlich hungrig, also entschuldige mich, wenn ich mich selbst so vollstopfe. Irgendwelche Neuigkeiten von Quinn?«, kriegte ich noch vor meinem ersten Bissen heraus.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Nichts. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn. Was glaubst du, warum hat er dich nicht angerufen? Wegen Jagger?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, von uns weiß er nichts.«
»Bist du sicher?«
»Ja…« Plötzlich wurde mir übel. Vielleicht wusste er es ja doch.
»Hey, du siehst aus, als würde dir wieder schlecht. Nimm‘s leicht. Iss. Ich bin mir sicher, dass es Quinn prima geht«, sagte sie, eindeutig um mich zu trösten. »Ich spring mal unter die Dusche, während du isst.«
Sobald ich die Dusche laufen hörte, riss ich den Umschlag auf und holte ein Blatt heraus. Jagger erklärte darin seine Abwesenheit heute Morgen damit, dass König Sebastian ihn gebeten hatte, ihm mit den Dingen für Faustines Geburtstag zu helfen, die in letzter Minute erledigt werden mussten. Ich war erleichtert zu erfahren, dass nichts von dem, was in New York passiert war, die Geburtstagspläne durchkreuzt hatte. Trotzdem musste ich dringend mit Faustines Dad sprechen. Ich hatte so viele Fragen zu dem Vorfall in Manhattan. Ich fragte mich, ob er die alte Frau zur Strecke gebracht hatte und wie sie in die ganze Sache hineinpasste. Hatte er Quinn finden können? Ich nahm an, dass meine Fragen bis nach der Feier warten mussten, an der ich nicht vollständig teilnehmen konnte, auch wenn ich völlig wiederhergestellt aussah. Ich fühlte mich doch noch ein bisschen wackelig. Ich musste ganz schön Prügel eingesteckt haben.
Ich stand auf und stolperte in die Küche, um noch mehr zu essen. Ich aß alles, was ich in die Finger kriegte: Lammreste, Steak, Roastbeef. Und sobald Faustine aus der Dusche kam, sprang ich drunter und ließ meine Muskeln von dem heißen Wasserstrahl massieren. Nachdem ich meine Haare gewaschen und meine Haut von all dem Dreck der letzten Tage saubergeschrubbt hatte, fühlte ich mich wieder viel mehr wie ich selbst.
Jaggers Nachricht bat mich, Faustine zur Skihütte zu bringen und ihm eine SMS zu schicken, wenn wir auf dem Weg dorthin waren. Er hatte die Schlüssel zu seinem Range Rover auf meinem Nachttisch liegenlassen.
Fast musste ich lachen, als ich sah, dass Faustine in einem meiner Chanel-Kleider auf dem Schminkstuhl saß und an ihren Haaren herumhantierte, um sie hochzustecken.
Sie musste meine offensichtliche Belustigung bemerkt haben, denn sie drehte sich stirnrunzelnd um. »Die Smelt hat gesagt, dass ich heute anziehen darf, was ich will. Ich dachte, das macht dir nichts aus.«
»Nein, nein, natürlich nicht. Du siehst fantastisch aus.« Ich betrat meinen begehbaren Kleiderschrank und stellte mich auf die Zehenspitzen, um eine Schachtel von ganz hinten auf dem obersten Regal herunterzuholen. Die Schachtel war in das bunteste und schrillste Geschenkpapier gewickelt, dass ich in Paris gefunden hatte und verbarg den eleganten Inhalt. Ich ging zu Faustine und hielt sie ihr hin. Ihr Gesichtsausdruck brachte mich zum Lachen.
»Wow!«, bekam sie nur heraus, als sie das Geschenkpapier mit den Clowns und Elefanten sah, die in Wasserpfützen voller Ballons mit der Aufschrift
Happy Birthday
sprangen.
»Pack aus!«
Sie lächelte, riss die Verpackung auf und warf sie achtlos auf den Boden. Sie seufzte anerkennend, bevor sie die Balenciaga-Schachtel öffnete, wobei sie vor Aufregung zitterte. Sie beugte sich vor und schnüffelte an den Bikerboots aus rotem Lackleder, dann stand sie auf und umarmte mich. »Danke schön! Die sind einfach… toll! Ich liebe sie! Die trage ich heute.«
Dann sah sie an ihrem Kleid hinunter. »Hmm, jetzt verstehe ich, warum du mein Outfit so komisch angesehen hast. Es passt nicht zu diesen Stiefeln. Warte, ich ziehe mich um.«
Sie verschwand wieder in meinem Schrank, bevor ich sie warnen konnte, dass es egal war, was sie anzog, weil sie sich sowieso bald wieder umziehen musste. Sie tauchte total verändert wieder auf, bekleidet mit einer schwarzen Lederhose und meiner Bikerjacke von Chanel. So sah sie viel älter aus, aber immer noch niedlich.
Ich warf mir schnell ein paar Klamotten über, schnappte die Schlüssel, packte Faustine am Ellenbogen
Weitere Kostenlose Bücher