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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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Versprechen: Dafür werden die bezahlen. Wenn sie und Wellington diesen Ort verließen, würden die skrupellosen Morde der Gesellschaft des Phönix gerächt sein. Offensichtlich hatte Molly sie nicht verraten, aber das war nur ein schwacher Trost. Eliza würde ihr Gesicht niemals vergessen können.
    Wellington sah sie an, dann verzog er feixend den Mund. »Und ich dachte schon, die Bruderschaft sei lax, was ihre Mindestanforderungen betrifft. Schön zu wissen, dass die Disziplin dermaßen energisch durchgesetzt wird.« Er schlang einen Arm um Eliza und zog sie dicht an sich. Sie konnte seine Wut spüren, und dennoch hielt er die Fassade aufrecht. »Und dass Sie fürwahr ein hervorragender Schütze sind.«
    »Vielen Dank, alter Knabe.« Devane schüttelte den Kopf. »Obwohl ich von Ihnen ein wenig enttäuscht bin.«
    Eliza hielt seinen Arm noch fester umfasst, doch Wellington antwortete lediglich mit: »Ich beende nicht, was andere beginnen, Lord Devane, und ich hätte sie nicht verfehlt.«
    »Exzellenter Schuss, Barty!«, rief Havelock, der aus Richtung des Herrenhauses kam. Sein Lächeln war so breit und charmant wie das eines Hais. »Aber was war mit der Frau?«
    »Möglicherweise habe ich mir im Laufe des Vormittags etwas zu viel Brandy gegönnt.« Devane zuckte die Achseln und ließ Wellington keine Sekunde aus den Augen. »Ich werde mich bemühen, es beim nächsten Mal besser zu machen.«
    »Das sollten Sie auch«, tadelte Havelock. Dann wandte er sich an Wellington und Eliza, in seinen Augen stand wieder der frühere Ausdruck von Leutseligkeit. »Die Fairbanks waren Journalisten, wie wir herausgefunden haben. Sie wollten einen Artikel über private Clubs wie unseren verfassen. Das konnten wir nicht einfach hinnehmen.«
    »Gewiss nicht, Dr. Havelock«, stimmte Devane ihm eifrig zu.
    »Nun gut«, sagte Havelock lächelnd, »wie wäre es mit einer Kleinigkeit zu essen?«
    »Solange der Hauptgang nichts mit dem zu tun hat, was Lord Devane soeben erlegt hat.« Wellington kicherte.
    Und während Devane in das Gelächter mit einfiel, wie Eliza beobachtete, tat Havelock dies nicht. Seine Miene blieb kühl wie Stein. »Wir sind hier nicht in den Kolonien, St. John. Wir sind ein zivilisierter Geheimbund.« Er rückte seinen Kragen zurecht. »Wir werden sie ausstopfen lassen und für alle sichtbar an die Wand hängen.«
    An seinem Tonfall konnte Eliza nicht erkennen, ob er nun scherzte oder nicht. So oder so, sie kam zu dem Schluss, dass Welly und sie am Abend besser jedes Spiel mitspielten, das von ihnen verlangt wurde.

Kapitel 25
    In welchem Dr. Havelock sein Werk präsentiert und ein unerwarteter Gast einen eleganten Auftritt hat
    Dass die Fairbanks beim Abendessen fehlten, war nicht das einzig Auffällige daran. Es fand in dem gleichen Rahmen statt wie die Dinnerparty der sogenannten Ersten Nacht, aber Wellington nahm sofort die veränderte Stimmung wahr. Es war keine Rede von dem Paar, aber er glaubte, dass nicht aus Respekt vor ihrem Andenken geschwiegen wurde, sondern aus Furcht. Aus Furcht, mit ihnen in Verbindung gebracht zu werden. Aus Furcht, so zu enden wie sie. Das Aussprechen ihrer Namen würde günstigstenfalls einen Minuspunkt für die Aussicht auf eine Initiation bedeuten; aber wenn man bedachte, wie mit den Fairbanks verfahren worden war, musste jeder Anlass für eine mögliche Zurückweisung tunlichst vermieden werden.
    Wellington fragte sich, mit wie vielen Minuspunkten seine Bewertung wohl belastet worden wäre, hätte Havelock gewusst, dass er sich nach der Rückkehr von der Jagd in die Toilette erbrochen hatte.
    Eliza war die ganze Zeit an seiner Seite geblieben. Erstaunlich. Er konnte sich nicht erklären, warum sie ihm den Rücken gestreichelt hatte, während er keuchte und würgte. Sobald sie wieder im Archiv wären, würde sie sich gewiss stundenlang darüber lustig machen.
    Bei jedem Krampf, bei jedem schmerzhaften Würgen hatte sie neben ihm gesessen, ihm beruhigend über den Rücken gestrichen. »Es ist alles in Ordnung«, hatte sie immer wieder geflüstert. Wäre Wellington in der Lage gewesen zu sprechen, hätte er schreien mögen: Nein, nichts ist in Ordnung. Wir haben mitangesehen, wie bei der Jagd zwei Menschen wie Füchse niedergeschossen wurden. Wie kann das in Ordnung sein?
    Stattdessen hatte er sich weiter übergeben, bis sein Magen völlig leer gewesen war. Er konnte sich nicht erinnern, dass er Badezimmer verlassen oder auf dem Bett das Bewusstsein verloren hatte. Als er wieder zu

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