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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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»Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich kurz reinkomme und mich mal umschaue? Ich sterbe vor Neugier, weil ich immer schon mal sehen wollte, was Ihr Chef mit diesen Häusern macht.«
    Froh darüber, ihre Schmutzwäsche in den Wäschekorb geworfen zu haben, lachte Laura und ließ sie rein.

23. Kapitel
     
    D iese Frauen ängstigen mich zu Tode«, erklärte Shona, als sie den kurzen Weg zu einem der großen Häuser hinübergingen, auf die Laura jeden Tag von ihrem Schreibtisch aus schaute. Sie hatten Meerblick, und viele von ihnen waren zu Ferienwohnungen umgebaut. Dieses hier war jedoch immer noch ein normales Wohnhaus. »Sie haben alle Uni-Abschlüsse oder holen ihn gerade nach und so etwas.«
    »Und das erzählen Sie mir erst jetzt! Ich dachte, das wäre eine freundliche Gruppe, die einen solchen Lesekreis zum Vorwand nimmt, um Wein zu trinken und Kuchen zu essen.«
    »Ich weiß. Ich habe gelogen. Hm, ich dachte, wenn ich eine schlaue Freundin mitbringe, habe ich einen besseren Stand bei denen.«
    Laura musste lachen.
    »Ehrlich«, fuhr Shona fort. »Sie tolerieren mich nur, weil das mit dem Lesekreis meine Idee war.«
    »Ich bin sicher, Sie irren sich.« Laura klang überzeugt, aber sie fragte sich, ob es ein schrecklicher Fehler gewesen war mitzukommen. Um ihre eigenen akademischen Qualifikationen machte sie sich keine Sorgen, doch sie hatte immer versucht, ihren Lesekreis offen und für alle zugänglich zu halten. Sie hasste es, wenn Leute ihr akademisches Wissen gegenüber anderen ausspielten, die kamen, weil sie Bücher liebten.
    Eine schlanke, elegante Frau in einem weißen Leinenkleid öffnete die Tür. Sie trug hohe Korkschuhe an ihren perfekt gepflegten Füßen, und ihre Bräune, ob echt oder nicht, war makellos. Ihr Haar war blond, kurz und wunderschön geschnitten. Die Strähnen darin wirkten völlig natürlich. Diese Perfektion wurde durch den Flur hinter ihr noch unterstrichen: heller, glänzender Holzboden, indirektes Licht und eine wunderschöne Glastür am Ende.
    »Hallo, wie schön, dass Sie kommen konnten!« Ein strahlendes Lächeln, das zwei Reihen weißer, gerader Zähne freigab, wurde an Laura gerichtet. Das Strahlen ließ ein wenig nach, als es sich Shona zuwandte. »Shona, ich hoffe, du hast diesmal das Buch gelesen. Du kennst doch die Regel, die wir aufgestellt haben: Wer es drei Mal nicht gelesen hat, ist raus. Bei dir waren es schon fünf Mal.«
    Shona warf trotzig den Kopf zurück. »Wen interessiert das? Außerdem seid ihr daran schuld, weil ihr immer so langweilige Bücher aussucht. Lesen ist eine Freizeitaktivität und nicht dazu da, mein Gehirn zu schulen.«
    »Ich bin Jocasta«, erklärte die Frau hochnäsig. Sie legte eine perfekt manikürte Hand in Lauras.
    »Ich bin Laura. Es war sehr nett von Ihnen, mich einzuladen.« Die Kühle dieser Hand machte ihr bewusst, dass ihre eigene sich heiß und leicht verschwitzt anfühlte.
    »Nun, eigentlich sind wir eine geschlossene Gruppe, aber als Shona meinte, dass Sie neu in der Gegend sind …«
    »… und ich damit gedroht habe, nie mehr Kuchen für den Lesekreis zu backen«, warf Lauras Begleiterin ein.
    »… hatten wir das Gefühl, dass es unhöflich wäre, sie nicht dazuzubitten«, beendete Jocasta ihren Satz. Dann musterte sie die Frau, zu der sie so großzügig gewesen war. »Laura? Das ist ein hübscher Name. Ich sehne mich einfach nach etwas Normalerem – Jocasta kommt aus dem Griechischen.«
    »Laura auch. Es bedeutet Lorbeer.«
    Jocasta lachte. »Oh. Ich glaube, meiner hat keine Bedeutung. Aber kommen Sie doch rein! Die anderen sind schon fast alle da.«
    Sie wurden in einen perfekten Raum geführt: cremefarbene Wände, cremefarbene Sofas, ein cremefarbener Teppich auf dem hellen Boden, ein riesiges abstraktes Gemälde. Überrascht bemerkte Laura auf einem Beistelltisch einige Holzrahmen mit Kinderbildern. Hatte Jocasta Kinder? Wenn ja, wie schaffte sie es dann, dass alles so ordentlich aussah? Vielleicht durften die Kleinen das Zimmer nicht betreten.
    Laura wurde einem halben Dutzend Frauen vorgestellt. Sie waren alle schick angezogen und gingen vermutlich zum gleichen Friseur wie Jocasta, denn alle hatten diesen gepflegten »Alle-drei-Wochen«-Haarschnitt. Anders als die Gruppe, die Laura geleitet hatte, schienen in diesem Lesekreis keine jungen Mütter zu sein, die mit Breiflecken auf der Kleidung überstürzt das Haus verließen, verzweifelt auf der Suche nach einem seltenen Gespräch mit Erwachsenen.
    Laura setzte sich aufs

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