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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung
Autoren: Lora Leigh
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den jungen Frauen in den Laboren. Es war das pure Entsetzen, die furchtbare Gewissheit, dass kein Teil ihres Körpers oder ihrer Seele heilig war.
    »Sie wurde vergewaltigt.« Megans Stimme war ein fast unhörbarer Hauch. »Es kann nicht lange her gewesen sein, dass ich sie in der Akademie gesehen habe. Sie wirkte so ruhig. Ihre Augen waren so tot wie die der anderen, aber sie strahlte es aus.« Ihre Stimme zitterte vor Wut. »Und da war dieser Zorn.« Die Erinnerung daran ließ sie innehalten. »Er kam von einem Mann. Mark wusste es, und es gab nichts, was er dagegen tun konnte.«
    Braden verzog das Gesicht. Gott im Himmel, erbarme dich. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er jemals mit dem Wissen leben sollte, dass irgend so ein Bastard Megan etwas Derartiges angetan hätte. Er hatte nicht gewusst, dass Mark und Aimee sich gepaart hatten, aber er erinnerte sich deutlich an die Zeit, in der ihre Zukunft unsicher gewesen war. Wenn Mark und Aimee in einer solch unglückseligen Lage gewesen waren, dann hätte Mark keine andere Wahl gehabt, als sie zu ertragen. Das Leben seiner Gefährtin wäre wichtiger als sein Stolz gewesen, und die rasende Wut hätte ihn innerlich aufgefressen.
    Braden ging aus dem Badezimmer nach nebenan, wo er seine Kleider hatte liegen lassen. Er zog sich rasch an, aber es dauerte einige Momente, bis er von seinen Stiefeln aufblicken konnte, als sie ins Zimmer kam.
    »Wer war es?« Er musste wissen, wen sie sah. Der Drang zu töten löste zugleich unbändigen Hass in ihm aus. Er wollte das Blut dieses Bastards.
    Dann fühlte er ihr Zögern und fragte sich, ob sie die mörderische Wut wahrnahm, die er krampfhaft zu unterdrücken versuchte. Er wollte ihn vor ihr verbergen, denn sie sollte nicht den schwarzen Hass kennenlernen, zu dem er fähig war.
    »Ich dachte, er wäre ein Freund.« Sie senkte die Stimme und kämpfte gegen den Schmerz an, der sie zu überwältigen drohte. Verwirrung erfüllte den Raum. Sie bemühte sich um Akzeptanz und wollte die Verleugnung der Wahrheit überwinden, die sie in sich selbst gefunden hatte.
    »Megan.« Braden ging zu ihr. Er legte die Hände auf ihre Schultern und sah sie an. »Ich muss wissen, wer es war. Ich muss wissen, womit wir es zu tun haben.«
    »Jetzt ergibt alles einen Sinn.« Ein bitteres Auflachen entschlüpfte ihr, als sie seinen Blick erwiderte. »Wie es möglich war, das Militär da mit hineinzuziehen und an meinen Dienstplan zu kommen. Alles.«
    Eine grausige Vorahnung stieg in ihm auf.
    »Ich dachte, er wäre ein Freund«, sagte sie wieder. Ihre Stimme klang heiser, und das Gefühl des Verrats hallte in ihr nach. »Aber das war er nicht. Er hat diese Breeds umgebracht, und jetzt will er mich töten, weil er vermutet, dass ich mich nach ihrem Tod daran erinnert habe, dass ich ihnen gemeinsam begegnet bin. Und er ist der beste Freund meines Vaters, Braden. Es ist Senator Cooley. Senator Mac Cooley.«
    Volltreffer.

20
    Senator Mac Cooley. Jetzt ergab alles einen Sinn. Er war einer der stärksten Gegner der Breed-Rechte, der neuen gesetzlichen Bestimmungen, die den Breeds Autonomie verliehen und sie ungeachtet ihrer DNS zu menschlichen Wesen erklärt hatten. Er hatte auch durchgesetzt, dass ständig zwei Militärberater im Büro für Breeds-Angelegenheiten in Washington präsent sein mussten sowie zwei weitere in der Zuflucht, die dort sämtliche Sicherheitseinrichtungen und Befragungen überwachen sollten. Es wäre zwar kein Problem, diese Bürohengste auszutricksen, aber der Gedanke, einen Spion im Haus zu haben, machte Braden nervös.
    Besagter Spion war höchstwahrscheinlich der Grund, warum die Angriffe auf die Zuflucht immer so präzise abliefen und Schwachstellen so leicht ausgenutzt wurden.
    »Zeig mir deine Waffen.« Sie gingen die Treppe hinunter, und Braden warf einen Blick auf die Fenster mit den heruntergelassenen Rollläden. Die Nacht kam schnell.
    »Im Schrank im Flur.« Sie bogen ab und gingen zu der Tür.
    Megan öffnete sie, schob Kästen zur Seite, nahm Mäntel von Bügeln und warf sie in eine Ecke des Wandschranks, um eine schwere metallene Safetür freizulegen.
    »Ich schließe ihn nur selten ab.« Die Tür ging dröhnend auf und enthüllte eine beeindruckende Sammlung an Waffen und Munition. Sie reichte nicht an das heran, was er in der Zuflucht hätte haben können, aber dennoch war sie beeindruckend.
    Dann öffnete sie die hintere Tür, und Braden zog die Augenbrauen hoch, als er sah, was da zum Vorschein kam.
    »Kannst du
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