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Brandherd

Brandherd

Titel: Brandherd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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sich fast nicht zu Ende denken.
    »Ich hoffe nur, er war bereits tot.«
    »Bestimmt war er das, Tante Kay.«
    Lucy weinte ebenfalls, als sie zu mir kam und mir die Arme um den Hals legte.
    »Die hätten doch nicht riskiert, dass ihn irgendjemand schreien hörte«, sagte sie.
    Innerhalb einer Stunde setzte ich Teun McGovern über die jüngste Entwicklung ins Bild, und sie stimmte mir zu, dass es für uns darauf ankam herauszufinden, wer Carries Partner war und wie sie ihn kennen gelernt haben konnte. McGovern war zorniger, als sie sich anmerken ließ, als ich ihr klarmachte, was mein Verdacht war und was ic h wusste. Kirby war unter Umständen unsere einzige Rettung, und sie pflichtete mir bei, dass ich aufgrund meiner beruflichen Position die besseren Aussichten hätte, diesen Besuch zum Erfolg zu machen. Sie war Polizistin, ich war Ärztin.
    Die Grenzpatrouille hatte einen Bell JetRanger zum HeloAir überstellt, dem Hubschrauberflugplatz in der Nähe des Richmond International Airport. Lucy wollte auf der Stelle los und die Nacht hindurch fliegen. Ich erklärte ihr jedoch, dass das überhaupt nicht in Frage käme, allein deshalb, weil wir, in New York angekommen, keinen Platz zum Übernachten gehabt hätten und ganz gewiss nicht auf Ward's Island schlafen konnten. Ich musste zudem Gelegenheit haben, Kirby in der Frühe darüber zu informieren, dass wir kamen. Ich würde daraus keine Anfrage, sondern eine Mitteilung machen. Marino fand zwar, dass er uns begleiten sollte, aber ich wollte nichts davon wissen.
    »Keine Cops«, sagte ich, als er gegen zehn Uhr bei uns hereinschaute.
    »Sie sind wohl total durchgeknallt«, sagte er darauf.
    »Könnten Sie mir verübeln, wenn es so wäre?«
    Er starrte auf abgetragene Laufschuhe nieder, die nie die Chance bekommen hatten, ihrer ursprünglichen Bestimmung auf dieser Welt gerecht zu werden.
    »Lucy ist auch Polizistin«, sagte er.
    »Was mich betrifft, ist sie meine Pilotin.«
    »Hm.«
    »Ich muss das auf meine Weise durchziehen, Marino.«
    »Mensch, Doc, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß gar nicht, wie Sie mit all dem fertig werden.«
    Sein Gesicht war tief rot, und als er aufblickte und mic h ansah, waren seine Augen blutunterlaufen und schmerzerfüllt.
    »Ich will mit, weil ich diese Schweinebande finden will«, sagte er. »Die haben ihn in die Falle gelockt. Das wissen Sie doch, oder? Das Bureau hat eine Aufzeichnung, dass am Donnerstagnachmittag um Viertel nach drei irgendein Kerl angerufen hat. Er hat gesagt, er hätte einen Tipp für den Shephard-Fall und wollte nur mit Benton Wesley persönlich reden. Sie haben ihn mit den üblichen Gummifloskeln abzuspeisen versucht - Das wollen sie alle, das kennen wir schon. Die sind da bekanntlich sehr eigen. Die wollen immer wissen, mit wem sie es zu tun haben. Doch dieser Informant bekam, was er wollte. Er sagte, ich zitiere: Sagen Sie ihm, es ginge um so eine Irre, die ich im Lehigh County Hospital gesehen habe. Sie saß einen Tisch von Kellie Shephard entfernt.«
    »Verflucht noch mal!«, rief ich, während der Zorn in meinen Schläfen raste.
    »Soweit wir also wissen, ruft Benton die Nummer an, die dies Arschloch hinterlassen hat. Sie gehört, wie sich rausstellt, zu einer Telefonzelle in der Nähe des Lebensmittelladens, der abgebrannt ist«, fuhr er fort. »Ich vermute nun, dass Benton sich dann mit dem Kerl getroffen hat - Carries Psycho-Partner. Er hat keine Ahnung, mit wem er da redet, und dann - zack!«
    Ich fuhr zusammen.
    »Benton hat eine Kanone, vielleicht auch ein Messer an der Kehle. Sie legen ihm Handschellen an, die sie zusätzlich mit dem Schlüssel sichern. Und warum das? Benton gehört schließlich zur Polizei und weiß, dass nicht jeder x-beliebige Hansel über die Doppelsicherung Bescheid weiß. Normalerweise lassen die Cop s Handschellen einfach nur zuschnappen, wenn sie jemanden hoppnehmen. Der Häftling windet sich, die Handschellen ziehen sich zu. Und wenn er es schafft, eine Haarnadel oder etwas in der Art aufzutreiben, um die Sperrklinke zu überlisten, dann kann er sich die Dinger womöglich selbst aufmachen. Aber bei der Doppelsicherung auf keinen Fall. Da kommt er ohne Schlüssel oder etwas, das genau wie der Schlüssel ist, nicht raus. Und das dürfte Benton klar gewesen sein, als es passierte. Ein großes böses Signal, dass er es mit jemandem zu tun hatte, der verdammt genau wusste, was er tat.«
    »Genug davon«, sagte ich zu Marino. »Gehen Sie nach Hause. Bitte.«
    Ich spürte

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