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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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... Es macht alles wesentlich leichter, nichts erklären zu müssen.« Sie trank Tee, und erneut befiel sie ein Schaudern. »Es hat den Anschein, als wüßten alle Leute weit und breit, wohin wir unterwegs sind und aus welchem Grund.«
    »Und es gefällt ihnen gar nicht.«
    »Es mißfällt ihnen ganz und gar.« Brann rief die Zwillinge. »Yaril, Jaril, einer von euch soll zu mir kommen, ja?«
    Eine aschblonde junge Frau kam in den Feuerschein, hochgewachsen und schlank, geschmeidig wie eine Tänzerin, die Kristallaugen dunkel, sie reflektierten nur das Lodern des herabgebrannten Lagerfeuers. Sie sah den Blauen Danny an, die Miene so ausdruckslos, wie das Gesicht der Katze gewesen war, es verriet nichts als ganz gelinde übertriebene Überraschung darüber, ihn hier zu sehen. Er grinste ihr zu, Daniel hatte zur Zeit in ihm Oberwasser, er fand sie vollauf nach seinem Geschmack, sah in ihr eine zierliche exotische Schönheit, die weniger kompliziert und anspruchsvoll als Brann wirkte; während er zuschaute, wie sie sich zu Brann setzte, ihm eine Schulter und das Profil zuwandte, fragte er sich, wie weit sie wohl bei der Annahme menschlicher Gestalt ging, wie es sich anfühlen mochte, mit einer Hauthülle voller Feuer zu bumsen, hmm!, und zudem war sie eine Kontakttelepathin. Letzteres schreckte ihn doch ziemlich stark ab. Dan, alter Junge, bei den Göttern, du bist ja geiler als ein Dassup in der Brunst. Keine von beiden will mit dir was zu schaffen haben, und es ist deine eigene Schuld. Du hast dir selber in den Finger geschnitten, ha, aber das ist nicht die Stelle, wo es juckt. Wenn das ganze Theater vorbei ist, und ich habe es überlebt, werde ich mir ein bis drei Huren suchen und Ahzurdan in den hintersten Winkel verbannen, damit ich mal ausgiebig den Bolzen stemmen kann. Bis dahin, glaube ich, muß ich wohl ein Loch zurückstecken, zur Not das Handspiel betreiben, falls man mir ein bißchen Privatsphäre läßt ... Paah, das wäre was, von den Gestaltwandlern ertappt und ausgelacht zu werden, sie würden sich ins Fäustchen lachen, wenn's soweit mit mir kommt ... Nein-nein, das werde ich lieber vermeiden. Mit ein wenig Willenskraft, Blauer Danny, steigst du morgen früh als erstes in den Fluß und kühlst dein Mütchen, das müßte genügen, um dich auf andere Gedanken zu bringen.
    »Vor einer Weile«, sagte Yaril, »haben wir, Jaril und ich, herauszufinden beschlossen, was es mit dem Gaffen auf sich hat, also sind wir als fast unsichtbare Lichtkugeln durch ein paar Bauern gesaust, um Erkenntnisse zu gewinnen. Sie haben aus Silagamatys Nachricht erhalten, und zwar alle, Bauern, Fährleute, allesamt. Sie denken über Möglichkeiten nach, wie sie uns aufhalten könnten. Bislang ist ihnen nichts Geeignetes eingefallen, die Leute, denen wir in die Köpfe geschaut haben, überlegten sich, ob sie uns im Schlaf überfallen und auf die Schädel hauen sollten, oder etwas ähnliches, oder erwogen einen Hinterhalt, um uns mit Armbrustbolzen zu spicken, aber noch hat niemand genug Mut zusammengenommen, um sich mit uns anzulegen, vorwiegend war's Wunschdenken und Tagträumerei, doch sie hätten bestimmt nichts dagegen, fielen wir in den Fluß und ertränken. Sie machen sich tatsächlich Sorgen um Settsimaksimin, sie hegen die Überzeugung, daß von allen Seiten, falls sein Sturz herbeigeführt wird, wieder menschliche Wölfe über sie herfallen könnten. Sie schätzen den Mann, Brombeer, jedenfalls auf gewisse Weise, das Denken an ihn ist bei ihnen irgendwie mit dem Denken an ihr Land vermischt, was sie fürs Land empfinden, das empfinden sie auch für ihn, es verhält sich, als ob sie, wenn sie die Äcker pflügen, auch seinen Leib pflügten. Sie beten für ihn, und sie werden — das darfst du mir glauben — für ihn kämpfen. Wir können jetzt jederzeit in große Schwierigkeiten geraten. Wahrscheinlich in der kommenden Nacht. Es würde mich nicht wundern, sollten einige beherztere Dorfburschen der Umgebung sich im Laufe des Abends mit Sensen und Schlachthämmern bewaffnen. Wenn sie 'n Überfall wagen, dann voraussichtlich um die dritte Morgenstunde, ich bezweifle, daß sie früher zuschlagen, und später wär's zu hell.«
    »Könnt ihr mit ihnen fertigwerden, du und Jaril?«
    »Ha, bedarf das einer Frage? Braaaan.« Yaril schnalzte mit der Zunge, schüttelte den Kopf, wurde wieder ernst. »Sollen wir dich wecken?«
    »Sobald ihr Anzeichen für nahen Verdruß bemerkt, ja. Wir werden dann für den Fall, daß wir uns schnell

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