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Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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du’s.«
    »Wo sind Abel und Quinn?«, frage ich.
    Sie blickt kurz zum Hauptgebäude. »Abel ist wahrscheinlichin seinem alten Zimmer. Diesen Quinn kenn ich nicht.« Sie weist mit dem Gewehrlauf auf meine Hütte.
    Ich schlurfe bedächtig zurück. Kaum zieht sie in die Gegenrichtung ab, sprinte ich aufs Hauptgebäude zu. Die Flutlichter erlöschen und um mich wird es zappenduster.
    Ich umrunde das Hauptgebäude, um einen Eingang zu ertasten, doch alle Türen sind verriegelt. Eine Ecke weiter sitzt die junge Wachfrau auf einer Bank und liest mit der Taschenlampe in einem alten Papierbuch. Sie blickt kurz auf, lässt den Lichtkegel umherschweifen, und liest dann ungerührt weiter. Aus einer Tür hinter ihr tritt eine weitere Wache heraus.
    »Schon so spät?«, fragt die Erste, lässt das Buch in ihrer Jacke verschwinden und streckt sich.
    »Du bist herzlich eingeladen, meine Schicht zu übernehmen«, meint die andere. Sie lachen. »Irgendwas los gewesen?«
    »Ziemlich ruhig. Von den Neuen ist mir wer in die Arme gelaufen, ist aber zurück ins Bett.«
    »Welcher denn?«
    »Das Mädel, auf das Maks ein Auge hat. In deren Haut möcht ich nicht stecken.«
    »Echt nicht? Ich schon.« Die beiden lachen wieder und schlendern plaudernd aufs Nebengebäude zu. Dabei aktivieren sie das Flutlicht und sofort ist es überall gleißend hell. Ich schaue ihnen hinterher und versuche, nicht darüber nachzudenken, was es heißen mag, Maks’ Interesse geweckt zu haben.
    Die Tür, aus der die Wache getreten ist, steht noch offen, doch die beiden sind keine fünfzehn Meter entfernt und bereits auf dem Rückweg. Trotzdem eile ich über den Hof, witsche durch die Tür und breche mir beinahe den Hals auf ausgetretenen Stufen.
    Ich rapple mich auf und taumle einen endlosen Flur entlang bis zu einer weiteren Tür. Mit einem vernehmlichen Quietschen geht sie auf und ich ziehe beim Durchgehen den Kopf ein. Dahinter folgt ein breiterer, beidseitig von Türen gesäumter Flur. Im Vorbeischleichen lese ich die Schilder: Arzneiausgabe – Forschungslabor 4 – Forschungslabor 5 – Screening – Bibliothek. Ich eile Treppen hoch, bis ich einige unbeschilderte Türen entdecke. Das müssen die Schlafzimmer sein.
    In der Hocke drücke ich mein Ohr ans erste Schlüsselloch, um Bewegungen oder eine vertraute Stimme zu erlauschen. Doch das Haus bleibt in Stille gehüllt. Ich prüfe die zweite Tür. Nichts. Und so fahre ich fort, Tür auf Tür, ein paar Momente horchen und dann weiter. Am Ende des Gangs angelangt habe ich an zwanzig Türen gelauscht. Ich lehne mich an die Wand und komme mir plötzlich dämlich vor. Wie genau habe ich mir das vorgestellt?
    Gerade will ich meinen Rückzug planen, als ich Glas zerspringen höre. Stocksteif vor Schreck erwarte ich schon Blinklichter und Alarmsirenen, bevor ich mich zusammenreiße und über den Flur auf und davon mache. Ich husche um eine Ecke und knalle voll in jemanden rein, der aus der Gegenrichtung herbeigestürzt kommt. Beide wirft es uns zu Boden, doch ich bin als Erste wiederauf den Füßen, die Hände zu Fäusten geballt. Der andere blickt auf und zieht sich die Atemmaske zurecht.
    »Quinn?«
    »Alina?«
    Ich helfe ihm auf. »Was machst du in Sequoia?«
    »Nach euch suchen«, flüstert er. Er wirkt, als wolle er mich umarmen, doch dann besinnt er sich anders. »Jazz ist übel gestürzt. Wir müssen zurück und ihr helfen.«
    »Jazz?« Das ist kaum zu glauben. Bei unserer Flucht war der Hain gerade im Zusammenbruch und Jazz auf einen Baum geklettert, der komplett mit giftigem Schaum bedeckt war.
    »Ja«, versichert er hastig. In einem der umliegenden Zimmer hustet wer und Quinn bedeutet mir, ihm zu folgen. Auf Zehenspitzen schleichen wir den Flur hinunter und stehlen uns in ein Zimmer.
    Er deutet auf den Boden, auf dem Glascherben glitzern. »Pass auf. Ich hab den Hocker umgeschmissen und dabei ist das Wasserglas kaputtgegangen.« Das Fenster steht sperrangelweit offen, die Vorhänge sind nicht zugezogen, doch der wolkenverhangene Mond gibt nur fahles Licht ab. In einer Ecke sehe ich ein Bett, daneben den umgeworfenen Hocker. Ein schneidender Wind peitscht die flatternden Vorhänge gegen die Wand.
    »Was hast du vor?« Ich weise aufs offene Fenster.
    »Einen Weg nach draußen suchen. Ich dachte, so sieht mich vielleicht keiner. Scheint aber eher eine Methode, sich den Hals zu brechen.« Gemeinsam lugen wir übers Fenstersims. Drei Stockwerke runter auf einen gepflastertenWeg. »Wir müssen hier weg«, sagt

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