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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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Stück weit geöffnet,
und sie erblickte seine harte, muskulöse Brust mit den dunklen Härchen. »So
etwas sollten Sie nicht einmal denken!«, rief er.
    Sie rührte sich nicht von der
Stelle. Ihr Körper fühlte sich an, als sei er zu Gelee geworden. »Aber ich
denke es nun einmal. Genauso wie du. Wir sind erwachsen. Lass uns nach oben gehen«,
sagte sie wieder.
    Er schloss die Augen und fuhr
sich mit einer bebenden Hand durchs Haar. »Nein«, sagte er und warf ihr einen
verzweifelten Blick zu.
    In diesem
Moment läutete das Telefon.
    Francesca
wäre um ein Haar in Tränen ausgebrochen. Sie schloss die Augen und kämpfte
gegen das Gefühl des nicht erfüllten Verlangens an – ein Gefühl, das sie bisher
noch nicht gekannt hatte. Und im selben Augenblick fragte sie sich, ob Hart
nicht vielleicht doch Recht hatte. Zwischen Bragg und ihr mochte vielleicht
Liebe sein, aber es war ganz gewiss auch Begierde.
    Sie hasste Hart dafür, dass er
ihr ausgerechnet jetzt in den Sinn kam.
    Das Telefon
läutete weiter.
    »Sie
sollten jetzt gehen«, sagte Bragg schroff.
    Sie öffnete die Augen gerade
noch rechtzeitig, um zu sehen, wie er sich dem Telefon zuwandte. Doch als sie
sich bewegen wollte, versagte ihr ihr Körper den Dienst. Sie versuchte ein
wenig ruhiger zu atmen. Dieses frustrierte Verlangen fühlte sich schrecklich
an.
    Bragg nahm
den Hörer ab. »Ja?«, meldete er sich und erstarrte bei dem, was er hörte.
Einen Augenblick später knallte er den Hörer auf die Gabel zurück und drehte
sich mit konzentriertem, klarem Blick zu ihr um.
    Irgendetwas
war passiert.
    »Was ist
los?«, fragte Francesca.
    »Maggie hat gerade einen Brief
von Mary O'Shaunessy geöffnet, den diese an ihrem Todestag geschrieben hat.«

Kapitel
13
    SONNTAG,
10. FEBRUAR 1902 – 23 UHR
    Als Francesca und Bragg in Francescas Elternhaus eintrafen,
teilte ihnen ein Dienstbote mit, dass Mr Cahill junior sie in Mrs Kennedys
Zimmer erwarte. Francesca hatte im Stillen gehofft, dass ihre Eltern sich um
diese Uhrzeit bereits in ihre Räumlichkeiten zurückgezogen hätten, und da
weder Andrew noch Julia an der Tür auf sie – und auf eine Erklärung – warteten,
ging sie davon aus, dass ihre Gebete erhört worden waren.
    Sie eilten
die Treppe hinauf und sahen, dass Maggies Tür weit offen stand. Maggie saß
stocksteif auf einem moosgrünen Samtsofa vor dem Kamin, hatte die Arme um ihren
Körper geschlungen und starrte wie hypnotisiert in die Flammen. Evan hatte
neben ihr Platz genommen, und Joel verschwand beinahe in einem mächtigen,
dunkelgrün und blau gestreiften Ohrensessel. Von den anderen Kindern war nichts
zu sehen, und Francesca nahm an, dass sie in dem benachbarten Zimmer
schliefen.
    Als Francesca und Bragg den
Raum betraten, sprangen Evan und Joel auf. Evan musterte seine Schwester mit
einem finsteren Blick. Ganz offenbar passte es ihm nicht, dass sie zu einer so
späten Stunde bei Bragg gewesen war. Francesca ignorierte ihn und ging rasch
auf Maggie zu, setzte sich neben sie und ergriff ihre Hände. »Wie geht es
Ihnen?«
    Maggie sah
sie an. »Es ist, als würde man von den Toten hören.«
    »Ich
weiß.«
    Bragg war Francesca gefolgt.
»Dürfte ich den Brief einmal sehen?«, fragte er.
    Maggie nickte zu dem niedrigen
Tisch vor dem Sofa hinüber, auf dem der Brief lag.
    Während Bragg ihn überflog,
fragte Francesca: »Hat Mary darin erwähnt, dass sie um ihr Leben fürchtet?«
    Maggie
schüttelte den Kopf. »Es ist ein völlig harmloser Brief. Wir hatten uns schon
seit einigen Monaten nich mehr gesehen – seit sie bei den Jansons angefangen
hatte. Sie erzählt darin von ihrer Arbeit, ihrer Herrin, dem Haus. Sie klingt
so glücklich«, fügte sie mit tränenerstickter Stimme hinzu.
    Evan nahm
ein Glas Whiskey vom Tisch und hielt es Maggie hin. »Nehmen Sie einen Schluck.
Das wird helfen, glauben Sie mir.«
    Maggie sah ihn nicht an. Sie
biss sich auf die Unterlippe und errötete. »Ich trinke keinen Alkohol, Mr
Cahill.«
    Evan seufzte. »Dies sind
besondere Umstände, Mrs Kennedy.« Sie starrte auf ihre Knie hinunter.
    »Mr Cahill versucht doch bloß
nett zu sein, Mama«, sagte Joel, der mittlerweile hinter dem Sofa stand.
    Maggie drehte sich um und
blickte ihren Sohn an. »Ich weiß.« Dann seufzte sie, schaute kurz zu Evan
hinüber und sagte: »Ich danke Ihnen.« Anschließend senkte sie den Blick wieder
verschämt auf ihre Knie.
    »Irgendwie scheine ich nie
etwas richtig zu machen«, sagte Evan verdrießlich. »Dabei wollte ich doch

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