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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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nicht, welches Bordell in der
Stadt sonst Kinder anbot. Bislang war es ihr nicht gelungen, nützliche
Informationen zu erlangen. Sie musste diese Angelegenheit zu Ende bringen –
sie war doch schließlich kein Feigling.
    Francesca blickte auf ihre Beine. Sie hasste das Kleid der Gräfin
Benevente. Sie fühlte sich nackt darin. Die goldene Spitze schien ihr Fleisch
zur Schau zu stellen, auch wenn sich darunter in Wahrheit hautfarbener Chiffon
befand. Aber jede Rundung ihres Körpers zeichnete sich deutlich ab. Wo mochte
die Gräfin nur ein solches Kleid getragen haben? Hier wäre es in feinen Kreisen
undenkbar gewesen, und Francesca fürchtete, dass es sich nur um ein italienisches
Bacchanal gehandelt haben konnte.
    »Soll ich dich nach unten begleiten?«, ertönte Dawns Stimme hinter
ihr.
    Francesca wirbelte herum und sah die Brünette in einem
wunderschönen rubinroten Kleid dicht vor sich stehen. Doch trotz seines tiefen
Ausschnitts war das Kleid nicht halb so gewagt wie das ihre. »Mir scheint, ich
habe den Mut verloren«, gestand Francesca nervös.
    »Das kann ich dir nicht verdenken«, erwiderte Dawn und musterte
sie von oben bis unten.
    Francesca wand sich innerlich.
    »Du solltest nicht hier sein, Emerald.« Sie warf ihr einen Blick
zu, der deutlich machte, dass sie um die Falschheit des Namens wusste.
    Francesca wartete ab, bis ein hübscher Rotschopf an ihnen vorbei
die Treppe hinuntergegangen war, ehe sie wieder sprach. »Du weißt, warum ich
hier bin. Ich habe keine andere Wahl«, sagte sie leise.
    »Das hier ist nicht der richtige Ort für eine feine Dame. Was ich
dir von dem Prinzen und dem Hund und all dem erzählt habe, war nicht gelogen«,
warnte Dawn düster.
    »Das kann dir doch gleichgültig sein. Wenn ich in Schwierigkeiten
gerate, ist das doch mein Problem, nicht wahr? Schließlich scheinst du dir
keine allzu großen Gedanken um die vermissten Mädchen zu machen«, sagte
Francesca mit gesenkter Stimme.
    Dawn starrte sie eine Weile lang an. Dann fragte sie: »Würdest du
mit mir schlafen?«
    Francesca erstarrte, dachte an die Kinder, antwortete aber:
»Nein.«
    »Dachte ich mir schon«, seufzte Dawn. »Vor ein paar Stunden wurde
ein Mädchen hergebracht.«
    »Wie
bitte?«, rief Francesca.
    Dawn legte einen Finger an die Lippen.
»Pssst. Ihr Name ist Rachael, und heute Abend soll ein Freier für sie kommen.
Ich wollte mit ihr reden, aber sie wird bewacht wie ein königlicher Schatz,
und ich kam nicht in ihr Zimmer. Niemand will mir verraten, wo sie herkommt«,
fügte sie hinzu. Francesca begann vor Aufregung zu zittern. »Das muss Rachael
Wirkler sein!« Sie fasste Dawns Hände. »In welchem Zimmer ist sie?«
    »Im letzten auf unserem Stockwerk, auf der
rechten Seite«, antwortete Dawn. »Aber Joseph steht draußen vor ihrer Tür.«
    Francesca nickte nachdenklich. Sie musste es mit einer Ablenkung
versuchen. Vielleicht würde ihr Dawn dabei helfen. Aber zunächst musste sie
herausfinden, ob Rachael wirklich dort festgehalten wurde. Womöglich befanden
sich die anderen Mädchen auch dort!
    Dawn strich mit den Fingerspitzen über Francescas Arm. »Wir sollten
nach unten gehen, bevor Solange jemanden schickt, um uns zu holen.«
    Francesca schrak zurück. »Ich muss erst mit Rachael sprechen.«
    »Das geht nicht. Zumindest jetzt noch nicht. Dazu haben wir später
noch Zeit.«
    »Wir?«
Francesca starrte sie an.
    Dawn zuckte die Schultern. Sie sahen einander
an.
    »Danke«, flüsterte Francesca.
    Dawn gab einen abschätzigen Laut von sich. »Vor langer Zeit war
ich auch einmal so eine Frau wie du.« Sie zuckte noch einmal mit den Schultern,
hakte sich bei Francesca ein, und sie schritten gemeinsam die Treppe hinunter.
»Ich finde, du solltest dich zur Hintertür hinausschleichen und die Polizei
holen. Rachael wird noch mindestens ein paar Stunden lang hier sein.«
    Was sie sagte, klang vernünftig. Francesca lächelte sie an. »Gibt
es denn eine Hintertür?«, fragte sie.
    Dawn nickte. »Leider muss man dazu den Flur entlang und an Madames
Arbeitszimmer und ihrer Suite vorbei.«
    Sie waren in der Empfangshalle angelangt.
Francesca ließ den Blick über die versammelten Gäste wandern. Sechs oder sieben
Herren waren bereits eingetroffen und tranken Champagner aus hohen Gläsern.
Einige Damen des Hauses leisteten ihnen Gesellschaft. Francesca erblickte
Solange an der Eingangstür zusammen mit dem Türsteher – und Hart.
    Sie schrie leise auf.
    »Was ist denn?«, fragte Dawn rasch.
    Francesca schlug vor

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