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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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malt.«
    Sie
starrte ihn sprachlos an.
    »Bis ich das Porträt von dir bekomme, werden wir bestimmt schon
verheiratet sein, meine Liebe.«
    Sie schmolz dahin. »Das macht mir nichts aus, aber du wirst es doch
wohl nicht an einer Stelle aufhängen, wo es ... wo es ...«
    »... andere sehen könnten? Natürlich nicht.
Ich beabsichtige, es in meine Privatgemächer zu hängen.« Er lächelte sie auf
diese gewisse Weise an, bei der sie immer ein Prickeln überlief.
    Die Kutsche holperte einmal kräftig, und Francesca bemerkte, dass
sie in die Auffahrt zur Villa ihrer Eltern eingebogen waren. Die weiten Rasenflächen, die sich bis zu dem Kalksteingebäude
erstreckten, waren durch das Tauwetter aufgeweicht und matschig, und in den
beiden unteren Stockwerken des zwanzig Zimmer umfassenden Hauses flackerten
Lichter. Francesca wandte sich wieder Hart zu und errötete heftig. »Ich fühle
mich geschmeichelt«, brachte sie heraus.
    Er grinste. »Das habe ich mir gedacht. Andere Damen wären jetzt
beleidigt – ist dir das eigentlich bewusst?«
    »Ja, schon.« Sie zögerte. Die Vorstellung,
dass er ihr Porträt zu jeder Tages- und Nachtzeit zu bewundern wünschte,
gefiel ihr ungemein. »Ich bin nicht sehr üppig gebaut, Calder.«
    Er stieß ein lautes Lachen aus, während die Kutsche an der breiten
Vortreppe zum Stehen kam. »Ich weiß genau, wie du gebaut bist, Francesca, mach
dir deshalb keine Sorgen.« Er grinste durchtrieben.
    Dann half er ihr aus der Kutsche und begleitete sie zur Tür
hinauf, wo sie stehen blieben. Francesca begann zu zittern und trat näher an ihn heran, doch er umfasste nur ihre Ellenbogen
und zog sie nicht einmal in seine Arme. Sein Blick war jetzt eigenartig
grüblerisch.
    »Meine Eltern können unmöglich schon zu Hause
sein«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Es ist noch viel zu früh, Calder.«
    »Möglich ist alles«, erwiderte er und fügte dann hinzu: »Und was
geschieht nun morgen? Wirst du die Polizei um Hilfe bitten?«
    Sie
zögerte. Rick Bragg wehzutun, war das Letzte, was sie wollte. Außerdem würde er
wahrscheinlich sehr wütend auf sie sein. Es wäre schrecklich, ihm morgen
gegenüberzutreten. Sie wusste nicht, ob sie dazu imstande sein würde.
    Aber sie
hatte keine andere Wahl. Sie benötigte seine Hilfe, daran bestand kein Zweifel.
Denn wenn sie eine ergiebige Spur finden wollte, war schnelles Handeln nun von
entscheidender Bedeutung.
    »Ja«, sagte sie nervös.
    »Das solltest du auch«, stimmte ihr Hart unbewegt zu. »Wenn du
beabsichtigst, deine Ermittlungen auf das ganze Viertel auszudehnen, dann
benötigst du die Hilfe von Ricks Männern. Nur so kannst du schnell genug die
nötigen Hinweise zusammentragen.«
    »Und es macht dir nichts aus?«, fragte sie
vorsichtig.
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Nach dem heutigen Abend ist er möglicherweise gar nicht bereit,
mir bei meinen Ermittlungen zu helfen«, sagte sie knapp.
    »Ich an seiner Stelle wäre es allerdings
nicht«, räumte Hart ein. »Aber wir wissen beide, dass er es tun wird. Vergiss
nicht: Er würde niemals tatenlos zusehen, wenn Unrecht geschieht. Das ist nun
einmal der große Unterschied zwischen uns beiden.«
    »Du stellst dein Licht unter den Scheffel«, erwiderte sie schnell.
»Ich glaube, du bist längst nicht so gleichgültig gegenüber Unrecht und Leid,
wie du vorgibst.«
    »Und du bist hoffnungslos naiv und romantisch wie eh und je. Aber
auch das gehört zu den Eigenschaften, die deinen Charme ausmachen«, sagte er
und küsste sie auf den Scheitel, als sei sie ein Kind. »Gute Nacht,
Francesca.«
    »Ich bin gar nicht so naiv, wie du glaubst«,
protestierte sie.
    Hart klopfte und der Türsteher der Cahills öffnete. »Nun, sagen
wir so: Du bist nicht mehr so naiv, wie du es noch vor einigen Monaten warst.«
    Francesca errötete.
    Er lächelte, drehte sich um und schritt zügig die Stufen hinunter
zu seiner Kutsche. Francesca blieb reglos stehen und sah zu, wie der elegante
Landauer über die kreisförmige Auffahrt rollte und schließlich wieder auf die
Fifth Avenue abbog. Ein Schauer überlief sie.
    Ein Akt. Ganz New York würde sich über sie das Maul zerreißen,
falls das jemals bekannt würde.
    Sie
lächelte.
    Vielleicht würde sie Sarah gleich morgen zum ersten Mal Modell
sitzen.

Kapitel 3
    FREITAG, 28. MÄRZ 1902 – 8:00 UHR
    Ehe Francesca Ende Februar die Stadt verlassen hatte – ohne zu
wissen, wie lange sie fort sein würde –, hatte sie sich schweren Herzens zu dem
Schritt durchgerungen, der ihr

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