Brenda Joyce
korrigierte er und küsste sie auf
die Nasenspitze.
Francesca lächelte. Als er sie losließ, konnte sie sehen, dass
Darlene sie scharf beobachtete. Als die andere Frau ihren Blick auffing,
lächelte sie rasch. »Wann ist denn die Hochzeit?«, erkundigte sie sich.
Als Hart nichts erwiderte, sagte Francesca: »Schon bald. Meine
Mutter übernimmt es, die Feier zu planen, da ich selbst zu beschäftigt bin.«
»Sie sind zu beschäftigt, um Ihre eigene Hochzeit zu planen?«,
fragte Darlene schockiert.
»Meine Braut ist Privatdetektivin«, erklärte Hart. »Sie arbeitet
an einem Fall.«
Darlene
starrte sie mit offenem Mund an.
Francesca tastete nach Harts Hand und drückte sie. Hart war ja
tatsächlich für einen Spaß zu haben. Das war eine neue Seite an ihm, die sie
bisher noch nicht kennengelernt hatte, die ihr jedoch sehr gefiel.
Plötzlich erblickte sie hinter Darlene Rick Bragg, der mit Robert
Fulton Cutting und dessen Frau vorüberging. Er war derart in Gedanken
versunken, dass er keinen von ihnen bemerkte.
Da sie Harts Hand hielt, spürte sie, wie er erstarrte. Irgendetwas
stimmte nicht. Sie hatte es bereits zuvor bemerkt. Ein Gefühl der Beklommenheit
beschlich sie.
»Ich bin gleich wieder da«, sagte sie und eilte davon, ohne Hart
anzusehen. »Rick!«
Er hörte sie nicht. Mrs Cutting plapperte vor sich hin, ihr Mann
lächelte, doch Bragg war so gedankenverloren wie zuvor.
»Rick!«
Sie packte ihn von hinten am Arm.
Er drehte
sich um und starrte sie an. »Francesca.«
»Guten Abend.« Sie lächelte ihn atemlos an und wandte sich dann
den Cuttings zu. »Wie geht es Ihnen?«
»Ach, guten Abend, Francesca. Es geht uns
gut, vielen Dank auch«, erwiderte Robert. Dann fügte er hinzu: »Würden Sie uns wohl
entschuldigen? Rick, wir sehen uns dann in der Loge.«
Bragg nickte. Dann standen sie beide allein inmitten der Menge.
»Ich wusste nicht, dass Sie
heute Abend hier sein würden.« Sein Gesicht zeigte nicht die Spur eines
Lächelns. »Ich wusste auch nicht, dass Sie hier sein würden.« Dabei wanderte
sein Blick über ihre Schulter.
Sie drehte sich um. Hart beobachtete sie, ebenso wie Darlene.
Rourke und Sarah hatten sich inzwischen wieder zu der Gruppe gesellt und hörten
Mrs Channing zu, die irgendetwas erzählte. Francesca wusste, dass es Hart
missfiel, was sie hier tat, aber er würde sich damit abfinden müssen. »Geht es
dir gut? Stimmt etwas nicht?«, fragte sie rasch mit gesenkter Stimme.
»Es ist
alles in bester Ordnung.«
Sie zupfte an seinem Ärmel. »Du scheinst besorgt«, sagte sie
leise.
»Es war
ein langer Tag, Francesca«, seufzte er.
Sie spürte, dass er aufrichtig
war. »Wo ist Leigh Anne?« Ohne mit der Wimper zu zucken, erwiderte er: »Sie
begleitet mich heute Abend nicht.«
Francesca starrte ihn an. Was
hatte das zu bedeuten? War Leigh Anne krank? Oder hatten die zwei sich
gestritten? »Es ist eine wundervolle Aufführung«, brachte sie halbherzig
hervor.
Er knurrte etwas Unverständliches. »Das mag sein. Ich sollte jetzt
besser wieder in die Loge des Bürgermeisters zurückkehren«, sagte er.
Sie nahm seine Hand. »Wenn etwas nicht stimmt
und ich dir vielleicht helfen kann, dann sag es mir bitte«, flüsterte sie.
»Du weißt, dass ich es gern tue.«
Sein Gesichtsausdruck wurde weicher. »Danke. Wir sprechen uns
morgen.«
Sie nickte, denn auch sie wollte jetzt nicht über den Fall reden.
Er entzog
ihr seine Hand und ging davon.
Francesca blickte ihm hinterher, bis er durch eine Tür verschwunden
war, und kehrte dann an Harts Seite zurück. Er ließ den Blick in einer Weise
über sie gleiten, die ihr nicht behagte. Sie versteifte sich ein wenig,
lächelte jedoch und schob ihre Hand in die seine. »Vielleicht sollten wir jetzt
wieder auf unsere Plätze gehen.«
»Du hast deinen Champagner noch gar nicht getrunken«, stellte Hart
fest.
Sie
begegnete seinem Blick.
Einen Moment lang sahen sie einander in die Augen, dann wandte er
sich ab. »Nun, Darlene, wie oft sind Sie denn zu Besuch in unserer schönen
Stadt?«
Francesca erkannte, dass Hart sich über sie geärgert
hatte. Er benahm sich zwar so höflich wie immer, aber es bestand kein Zweifel
daran, dass er versucht hatte, sie zu provozieren, indem er sich während der
Pause geschlagene zehn Minuten mit Darlene unterhalten hatte. Nun führte er sie
am Ellenbogen die breite Vortreppe des Opernhauses hinunter. Vor dem Theater
auf dem Broadway standen Kutschen und Droschken in zweiter und dritter Reihe
geparkt.
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