Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
Vom Netzwerk:
die Verlobung am
Samstag erst einmal verkündet worden ist, wird es für Evan schwer werden, da
wieder herauszukommen. Ich hoffe wirklich, dass Papa die Bekanntgabe noch
einmal verschiebt.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, versprach
Connie. Sie schritt zum Fenster hinüber und starrte hinaus. »Ich frage mich,
was Bragg mit Neil zu besprechen hat«, murmelte sie.
    »Wahrscheinlich nichts Besonderes«, erwiderte Francesca ein wenig
zu hastig.
    Connie warf ihr einen eigenartigen Blick zu.
»Vielleicht sollte ich besser wieder hinübergehen«, sagte sie. »Ich habe
irgendwie ein schlechtes Gefühl.«
    »Bitte komm mit mir, wenn ich mit Papa rede«,
bat Francesca und ergriff ihren Arm. »Ich brauche deine Unterstützung, Con.«
    »Na, schön«, sagte Connie. Doch bevor sie hinter ihrer Schwester
das Zimmer verließ, blickte sie noch einmal gedankenverloren zum Fenster
zurück.
    »Ich wünschte, ich wüsste ...«, setzte sie an, verstummte dann
aber und schüttelte den Kopf.
    Francesca klopfte das Herz bis zum Hals.
Eines war ihr klar: Connie liebte ihren Mann, und sie musste unter allen Umständen
verhindern, dass sie die Wahrheit erfuhr. Francesca hatte keine Ahnung, ob sie
stark genug sein würde, eine solche Last zu tragen.
    »Nun, in
welcher Angelegenheit wollt ihr beiden mich denn sprechen?«, fragte Cahill mit
einem liebevollen Lächeln. Er saß an seinem Schreibtisch in der Bibliothek und
ging einige Papiere durch, die er aus seinem Büro in der Innenstadt mit nach
Hause genommen hatte.
    Francesca schloss sorgfältig die Tür hinter
sich. »Hattest du einen guten Tag, Papa?«, fragte sie und erwiderte sein
Lächeln. Die Bibliothek hatte immer etwas Behagliches und Beruhigendes an sich,
wenn ihr Vater an seinem Schreibtisch saß und ein Feuer im Kamin prasselte.
Selbst der Rauch seiner Zigarre – die er offensichtlich erst vor kurzem
ausgemacht hatte – roch wundervoll.
    »Nun, so gut, wie man es unter den gegebenen Umständen eben
erwarten kann«, erwiderte Cahill. »Wenn man bedenkt, welche Tragödie sich
nebenan abspielt ... Es beunruhigt mich, dass sie den Jungen noch nicht
gefunden haben.«
    »Wir machen uns alle Sorgen«, sagte Connie leise und nahm in einem
großen, grünen Sessel Platz.
    »Der Fall ist nicht leicht zu lösen«, sagte Francesca in dem
Versuch, Bragg zu verteidigen.
    »Offensichtlich nicht. Der Verbrecher, der
dafür verantwortlich ist, ist scheinbar ein Sadist. Ich habe mich gestern kurz
mit Bragg im Fifth Avenue Hotel getroffen. Er setzt alles daran, den Fall zu
einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.« Cahill schüttelte den Kopf. »Er
scheint die ganze Angelegenheit fast schon persönlich zu nehmen.«
    Francesca erstarrte. Ihr Vater war einer der klügsten Männer, die
sie kannte, ihm entging selten etwas.
    »Was hältst du denn von der Sache, Papa?«, erkundigte sie sich und
lehnte sich gegen die Schreibtischkante.
    »Ich glaube, dass Bragg als Commissioner nur dann eine Zukunft
hat, wenn er diesen Wahnsinnigen zur Strecke bringt und das Kind lebend
findet.«
    »Wie kommst du darauf? Hast du mit dem Bürgermeister gesprochen?«,
erkundigte sich Francesca besorgt.
    »Ich würde mich in solche Angelegenheiten
niemals einmischen«, erwiderte Cahill. »Aber hast du denn keine Zeitung
gelesen? Die Presse ist in den letzten Tagen gnadenlos gewesen, hat Bragg der
Inkompetenz beschuldigt und unterstellt, dass er sich mit dem Fall übernommen
hat.«
    »Das ist ja schrecklich«, flüsterte Francesca. Tatsächlich hatte
sie in den letzten Tagen kaum die Zeit gefunden, einen Blick in die Zeitung zu
werfen. »Und so ungerecht«, fügte sie leidenschaftlich hinzu.
    »Die Presse ist nicht gerade für Gerechtigkeit bekannt«, sinnierte
Cahill.
    Als Francesca ihre Schwester ansah, bemerkte
sie, dass diese sie aufmerksam musterte. Sie erinnerte sich an den Blick, den
Connie ihr und Bragg im Hause der Burtons zugeworfen hatte, und errötete. Doch
dann musste sie unwillkürlich lächeln, als sie sich vorstellte, wie ihre
Schwester reagieren würde, wenn sie ihr jemals erzählte, was in Braggs Haus
vorgefallen war. Vermutlich würde sie in Ohnmacht fallen.
    »Also, warum wollt ihr mich
sprechen?«, wandte sich Cahill an seine jüngere Tochter. »Du siehst übrigens
immer noch kränklich aus, Liebes. Fühlst du dich noch nicht besser?«
    »Ich bin nur müde, Papa. Dieser
Albtraum mit Jonny Burton lässt mich einfach keinen Schlaf finden.«
    Cahill stand auf und kam um den Schreibtisch herum. »Du bist

Weitere Kostenlose Bücher