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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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müssen.
    »Der Commissioner ist zum Essen
gegangen«, sagte in diesem Moment ein Mann am anderen Ende der Leitung.
    »Zum Essen!«, rief Francesca.
    »Wer spricht denn da?«, erkundigte sich der Polizist in scharfem
Tonfall.
    »Francesca Cahill. Wohin ist der Commissioner gegangen?«
    »Er speist im Fifth Avenue Hotel«, erwiderte der Beamte. »Kann ich
ihm etwas ausrichten?«
    »Wann wird
er wieder zurück sein?«
    Abermals starrte Francesca auf den blutigen
Umschlag. Sie war den Tränen nahe. Wie konnte Bragg nur gerade jetzt essen? Ob
das Jonnys Blut war? Oh, Gott! Lebte er noch? »Er ist gerade erst gegangen«,
erwiderte der Beamte.
    Francesca legte grußlos den Hörer auf. Dann
nahm sie ihn sofort wieder von der Gabel, und einen Augenblick später sprach
sie mit der Rezeption des Hotels. »Commissioner Bragg isst bei Ihnen im Hotel
zu Mittag, und ich muss ihn unbedingt sprechen. Bitte, es handelt sich um einen
Notfall!«
    »Ich werde sehen, ob ich ihn finden kann«,
erwiderte der Mann an der Rezeption. »Wie lautet Ihr Name, Miss? Ist bei Ihnen
alles in Ordnung?«
    »Natürlich ist nicht alles in Ordnung!«, rief Francesca.
»Bitte holen Sie sofort Bragg an den Apparat!«
    Während
Francesca mit dem Hörer in der Hand wartete, wippte sie ungeduldig auf und ab
und versuchte vergeblich, ruhig zu bleiben. Warum war so viel Blut auf dem
Zettel?
    Etliche
Minuten vergingen, bis endlich die vertraute Stimme im Hörer ertönte: »Bragg hier.
Wer ist da?«
    »Bragg! Hier ist Francesca. Ich habe eine weitere Nachricht
gefunden!«, rief sie.
    Einen Moment lang herrschte Stille in der Leitung, dann fragte er:
»Wo sind Sie?«
    »Zu
Hause.«
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle! Ich bin
gleich bei Ihnen.«
    Francesca war
bereits eine halbe Stunde lang in der Eingangshalle auf und ab gelaufen, als
sie endlich hörte, dass ein Automobil die Auffahrt heraufgefahren kam. Ihre
Erleichterung war grenzenlos. Sie rannte zur Tür und öffnete sie, bevor Bragg
überhaupt ausgestiegen war.
    Während er die Stufen zu ihr heraufeilte, rief sie: »Es ist so
schrecklich!«
    Er packte ihre Schultern. »Beruhigen Sie sich, Miss Cahill! Wo ist
die Nachricht, und wo haben Sie sie gefunden?«
    Sie blickte zu ihm auf. »Sie liegt auf Vaters Schreibtisch in der
Bibliothek«, sagte sie und vermochte sich nicht mehr zu beherrschen. Tränen
liefen ihr über die Wangen. »Da ist Blut, Bragg, alles voller Blut!«
    Fluchend rannte er los, und Francesca eilte
hinter ihm her. In der Bibliothek hob er das blutdurchtränkte Blatt in die
Höhe.
    »Verdammt!«,
rief er und blickte Francesca an. Seine Augen waren vor Entsetzen weit
aufgerissen. Es ängstigte Francesca noch mehr, dass der Commissioner offenbar
ebenso sehr wie sie um das Leben des kleinen Jungen bangte.
    »Wo haben Sie das gefunden, Francesca?«,
fragte er grimmig.
    Sie erzählte es ihm. »Ich befand mich gerade in einer Prüfung,
und dabei kam mir in den Sinn, dass uns der Entführer möglicherweise zu dem
Feld hinter dem Haus der Burtons locken wollte«, fügte sie hinzu.
    »Sie hätten den Umschlag nicht berühren dürfen«, sagte Bragg und
trat auf sie zu.
    Francesca
fuhr zusammen. »Ich ...«
    »Das ist ein Beweisstück, und sie hätten es
genau an der Stelle lassen müssen, wo sie es gefunden haben.« Seine Augen
blitzten vor Wut, während er ihr das blutverschmierte Blatt unter die Nase
hielt.
    »Es tut
mir Leid«, flüsterte sie und wich zurück.
    »Das hilft
jetzt auch nichts mehr!«, fuhr er sie an.
    Francesca erstarrte, und plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck.
    »Großer Gott, Miss Cahill, bitte entschuldigen
Sie.«
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen, ich
verstehe Sie schon«, erwiderte sie und berührte kurz den Ärmel seiner Jacke.
Und das tat sie wirklich. Er hatte wegen dieser neuen, erschreckenden
Entwicklung des Falles einfach die Beherrschung verloren.
    »Ich möchte bezweifeln, dass Sie alles verstehen. Aber es gibt
keine Entschuldigung dafür, dass ich die Beherrschung verloren habe, wo Sie
uns doch bei dieser Untersuchung so überaus wertvolle Hilfe geleistet haben.«
    Francesca verschränkte ihre Arme vor der Brust. Trotz ihres
Kummers und der großen Sorge, die sie wegen Jonnys Entführung empfand, freute
sie sich, dass Bragg ihre Bemühungen, zur Aufklärung dieses schrecklichen
Verbrechens beizutragen, würdigte.
    »Was hat das wohl zu bedeuten?«, fragte sie. »Glauben Sie, dass es
Jonnys Blut ist?«
    Bragg
blickte sie finster an. »Da kann ich

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