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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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verstehe«, sagte er dann
und tippte sich an die Melone.
    »Auf Wiedersehen, Miss Cahill.«
    »Auf
Wiedersehen, Commissioner.«
    Francesca trat in die behagliche Wärme ihres
Elternhauses und reichte ihren Mantel einem Dienstboten. Sie zitterte und rieb die Hände aneinander in der Hoffnung, sie auf
diese Weise schneller zu wärmen. Ihre Mutter, die offenbar gerade im gelben
Salon gewesen war, kam in die Eingangshalle. Francesca ahnte, dass sie schon
auf ihre Tochter gewartet hatte.
    »Francesca! Wie war dein Mittagessen mit Mr Wiley?«, fragte sie
lächelnd.
    Francesca erstarrte. Wiley! Den hatte sie ja
ganz vergessen! Sie hatte ihm am Morgen nicht einmal eine Nachricht zukommen
lassen, in der sie ihm erklärte, dass sie ihre Verabredung leider nicht
einhalten konnte. Sie starrte ihre Mutter entsetzt an.
    »Francesca! Was hat dieser Gesichtsausdruck
zu bedeuten?« Julia stemmte ihre Hände in die Hüften. Sie trug ihr lockiges,
blondes Haar sorgfältig zurückgekämmt und war äußerst geschmackvoll gekleidet,
mit einem gut sitzenden grauen Rock und einer grauen Jacke mit cremefarbenen
Streifen. Ihre mit Spitze verzierte Bluse hatte ebenfalls einen hellen
Cremeton. Eine Perlenkette mit eingearbeiteten Diamanten funkelte über dem
Kragen der Bluse.
    Julia Van Wyck Cahill war immer noch eine ausgesprochen schöne und
elegante Frau. Sie versäumte es nie, sich in Szene zu setzen, ganz gleich, wo
sie sich auch aufhielt.
    »Ich habe es vergessen«, flüsterte Francesca.
    »Vergessen?«, rief Julia entsetzt. »Wie
konntest du so etwas vergessen? Wo bist du denn den ganzen Tag gewesen?«
    Francesca legte die Handflächen an ihre
Wangen. »Mama, ich werde Mr Wiley umgehend eine Nachricht mit einer Erklärung
und einer Entschuldigung zukommen lassen!«
    »Diese Erklärung würde ich auch gern hören«,
sagte Julia und funkelte ihre Tochter aus ihren blauen Augen an. »Jetzt bist du
wirklich zu weit gegangen, Francesca. Wie konntest du nur?«
    Francesca biss sich auf die Lippe und platzte
heraus: »Mama, ich habe eine weitere Nachricht von dem Entführer gefunden!«
    »Du hast was?«
    Francesca ergriff den Arm ihrer Mutter, und
die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus, als sie ihr erklärte, wie sie die
dritte Nachricht entdeckt hatte. Natürlich erwähnte sie dabei nichts von ihrem
morgendlichen Aufenthalt am Barnard College.
    »Ach, du meine Güte!«, sagte Julia und
erbleichte. Francesca folgte ihrer Mutter zurück in den Salon, wo sie zusammen
auf einem mit rot-goldenem Brokat bezogenen Sofa mit vergoldeten Armlehnen und
Füßen Platz nahmen. »Das ist ja schrecklich«, fuhr sie fort. »Eliza – sie muss
ja schier verrückt werden.«
    Francesca hatte ihrer Mutter nichts von dem abgeschnittenen
Ohr erzählt, die Beschreibung der blutgetränkten Nachricht war für sie bereits
genug gewesen.
    »Ja, das fürchte ich auch. Dr. Finny ist bei ihr und kümmert sich
um sie.«
    Julia blickte auf. »Das ist gut.« Sie tätschelte Francescas Hand.
»Nun, ich habe nie bestritten, dass ich eine ausgesprochen intelligente und
fähige Tochter habe. Es freut mich, dass du helfen konntest.«
    Es kam selten vor, dass Francesca ein Lob von ihrer Mutter zu
hören bekam. Vor Freude begann sie zu strahlen und wurde sogar ein wenig rot.
»Vielen Dank, Mama.«
    »Natürlich erwarte ich von dir, dass du
umgehend in die Stadt fährst und dich persönlich bei Mr Wiley entschuldigst«,
fügte Julia energisch hinzu.
    Francesca wünschte sich nichts sehnlicher, als in ihr Bett zu kriechen
und einen verspäteten Mittagsschlaf zu halten, aber das warnende Funkeln in den
Augen ihrer Mutter sagte ihr, dass es besser wäre, sich zu fügen.
    Sie gab sich geschlagen.
    Am schnellsten wäre sie mit der Hochbahn, der
Second Avenue El, in die Innenstadt gekommen, aber nach allem, was sie an
diesem Tag erlebt hatte, schreckte sie der Gedanke an die vielen Menschen ab.
    »Darf ich mich von Jennings fahren lassen? Vielleicht kann ich ja
unterwegs ein wenig schlafen.«
    Julia tätschelte ihrer Tochter das Knie.
»Gewiss«, sagte sie und stand auf. »Und vergiss nicht, dass wir heute Abend bei
Connie eingeladen sind, Francesca. Das Abendessen wird um acht Uhr serviert.«
    »Ich würde es vorziehen, mich auszuruhen ...«, wandte Francesca
ein.
    »Es ist nur eine kleine Gesellschaft, zwanzig
Gäste, und es wird bestimmt sehr nett. Deine Schwester ist eine wunderbare
Gastgeberin, wie du weißt. Mach mir doch bitte die Freude und begleite uns.«
    Francesca musste für

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