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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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Freund
meines Vaters.«
    »Und ein gut aussehender Kerl obendrein, was?« Kurland grinste.
    Francesca straffte die Schultern. »Ich glaube nicht, dass meine
Angelegenheiten Sie irgendetwas angehen.«
    »Ich höre mich nur ein wenig um«, sagte er
rasch. »Kein Grund, gleich eingeschnappt zu sein, Miss Cahill. Ich habe es nicht böse gemeint. Kennen Sie die Burtons? Sind sie
nicht Ihre Nachbarn? Waren sie nicht bei Ihnen zu Hause, als ihr Sohn entführt
wurde?«, fuhr er fort.
    Francesca
starrte den Mann voller Empörung an.
    »Ja, es
sind Freunde«, erwiderte sie steif.
    In diesem Augenblick kehrte auch schon der junge Polizist zurück
und teilte ihr mit, dass Bragg sie empfangen würde. Sie atmete insgeheim
erleichtert auf.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte sie zu dem Reporter und folgte dem
Beamten zum Aufzug.
    »Könnten wir uns unterhalten, wenn Sie wieder herunterkommen?«,
rief Kurland ihr nach.
    Francesca ignorierte die Frage, betrat den Aufzug und wartete
darauf, dass sich die Tür endlich schloss.
    »Was für
ein dreister Mensch«, murmelte sie vor sich hin, während der Aufzug in den
ersten Stock hinauffuhr.
    »Die sind
alle so, wenn ich das sagen darf, Miss«, bemerkte der Polizist, der ihre Worte
gehört hatte. »Wie die Geier, immer auf der Suche nach einem Knüller.«
    Sie
lächelte ihn an. »Nach einem Knüller?«
    »Einer
guten Story.«
    Der Aufzug hielt, und der Polizist öffnete Francesca die Tür,
damit sie zuerst hinaustreten konnte. Die Tür zu Braggs Büro stand weit auf.
    Der Polizeipräsident saß am Schreibtisch. Die Ärmel seines Hemdes
waren aufgerollt und entblößten kräftige, muskulöse Unterarme. Seine Krawatte
saß schief, die obersten Knöpfe des Hemdes waren geöffnet und gaben den Blick
frei auf die Vertiefung an seiner Kehle. Bragg hatte einen Stapel Aktenmappen
vor sich liegen und telefonierte gerade.
    Sein Schreibtisch erweckte den Eindruck, als sei kürzlich ein
Orkan darüber hinweggefegt.
    Francesca bewunderte seine Arbeitsmoral. Einen Moment lang nahm
sie sich die Freiheit, ihn zu mustern. Wäre er rasiert gewesen, hätte sie
einen wahrlich umwerfenden Mann vor sich gehabt.
    Er blickte auf, bedeutete ihr, einzutreten, und dem Beamten, die
Tür zu schließen. Nachdem der junge Polizist den Raum verlassen hatte, forderte
Bragg Francesca mit einer weiteren Handbewegung auf, Platz zu nehmen.
    »Vielen Dank. Und halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte er ins
Telefon.
    Dann legte er den Hörer auf die Gabel und
blickte Francesca lächelnd an. »Lange nicht gesehen, Miss Cahill«, sagte er.
    Francesca erwiderte sein Lächeln. Sie
vermochte ihren Blick nicht von ihm abzuwenden, wobei ihr durch den Kopf ging,
was sie von ihrer Mutter über ihn erfahren hatte. Spielte es wirklich eine
Rolle, dass Bragg unehelich zur Welt gekommen war? Es war schließlich nicht
seine Schuld. Und er war mit Sicherheit ein gebildeter Mann und ein Gentleman.
Mit einem Mal wünschte sie sich sehnlichst, sie hätte nichts über seine
Herkunft erfahren.
    Sie seufzte. »Ich komme gerade aus dem
Stadtzentrum. Bragg, ich kenne möglicherweise einen weiteren Verdächtigen, den
Sie auf Ihre Liste setzen können.«
    Er zog überrascht die Brauen hoch, stützte die Ellenbogen auf den
Tisch und legte die Fingerspitzen gegeneinander. »Fahren Sie fort«, sagte er
ruhig.
    Francesca erzählte ihm von ihrem Besuch bei
Wiley.
    Bragg schüttelte den Kopf. »Francesca, Sie
ziehen voreilige Schlüsse – und die falschen noch dazu, wie ich fürchte. Es dürfte
Dutzende – nein, Hunderte – junger Männer in dieser Stadt geben, die Eliza
Burton offen bewundern und möglicherweise heimlich lieben. Die Tatsache, dass
dieser Wiley sie seit vielen Jahren kennt, macht ihn noch lange nicht zu einem
Verdächtigen.«
    Das war nicht die Reaktion, die Francesca sich erhofft hatte, aber
andererseits war sie auch erleichtert.
    »Aber Sie stimmen mir doch zu, dass es irgendwo einen Wolf im
Schafspelz gibt, nicht wahr? Das sollten wir auf keinen Fall vergessen.«
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Das Fenster hinter ihm war
trotz der Kälte geöffnet, sodass frische, eisige Luft ins Zimmer strömte.
    »Wir?«, fragte er langsam.
    Sie errötete. »Es tut mir Leid. Ich kann
einfach nicht aufhören an das ... das Ohr zu denken!«
    Braggs Gesichtsausdruck veränderte sich. Er
wirkte mit einem Mal so niedergeschlagen, dass Francesca erschrak. Dann sprang
er auf, trat vom Schreibtisch zurück und begann mit energischen Schritten

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