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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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Montrose
hielt ihr mit der Hand den Mund zu und sank mit einem kehligen Stöhnen auf ihr
zusammen. Anschließend lagen beide bewegungslos da.
    Voller
Panik rannte Francesca los und schlüpfte durch die Tür.
    Und als Eliza dieses Mal
aufschrie, geschah es nicht etwa aus Leidenschaft, sondern aus Angst.
    »Neil!
Jemand hat uns beobachtet!«

Kapitel 12
    Francesca rannte blindlings und bog die Auffahrt ihres
Elternhauses ein. Als sie am Haus ankam, keuchte sie heftig, und ihr Atem hing
in großen Dunstwolken in der kühlen Abendluft. Nach Luft schnappend und
schluchzend zugleich stolperte sie auf die Treppe zu.
    Montrose und Eliza waren ein Liebespaar!
    Francesca ließ sich auf die zweite Stufe
sinken. Sie hatte den Schock noch immer nicht überwunden und zitterte am ganzen
Leib. Wie konnte der Mann ihrer Schwester nur Elizas Liebhaber sein? Wie?
Connie und er wirkten so glücklich, wie füreinander geschaffen.
    Francesca wusste nicht, was sie davon halten
sollte. Was sollte sie nur tun? In einem Punkt war sie sich sicher: Auch wenn
Eliza eine Frau mit recht lockerem Lebenswandel war, so hatte sie gewiss nicht
mehrere Liebhaber gleichzeitig. Bragg musste also in der Vergangenheit eine
Affäre mit ihr gehabt haben. Sie waren Freunde geblieben, was auch die
vertrauliche Umarmung erklärte, die sie beobachtet hatte.
    Trotzdem verspürte Francesca keine Erleichterung. Nicht in der
Lage, in der sie sich momentan befand.
    Ob Connie davon wusste? Ob sie wusste, dass ihr Mann sie betrog?
Kam ihr ein solcher Gedanke überhaupt? Ihre arme Schwester! Francesca begann zu
weinen.
    Während ihr die Tränen über die Wangen liefen,
sah sie wieder Montrose vor sich, wie er Connie am Abend zuvor noch an sich
gezogen hatte. Gleichzeitig erinnerte sie sich an den Moment, als sie Montrose
als Vierzehnjährige zum ersten Mal gesehen hatte.
    »Er ist da«, hatte Evan gesagt und Francesca
aus ihrem Zimmer nach unten gezerrt. »Seine Lordschaft ist da und macht unserer
Schwester den Hof, das musst du dir ansehen.«
    Francesca war damals wie angewachsen auf der
untersten Stufe stehen geblieben. Lord Montrose war der attraktivste Mann, der
ihr je begegnet war: groß, dunkel und breitschultrig, mit strahlend blauen
Augen. Er sprach mit ihrer Schwester und lächelte unablässig. Connie blickte
zu ihm auf und erwiderte sein Lächeln. Sie passten gut zusammen und waren ein
schönes Paar.
    Francescas Herz hatte wie wild in ihrer Brust geschlagen. Es war
ein entsetzliches Gefühl gewesen, als ob sie von einer Klippe spränge und
endlos fiel, ohne dem Grund näher zu kommen. Von diesem ersten Moment an hatte
sie Lord Montrose insgeheim bewundert. Und obwohl sie sich sehr für ihre
Schwester freute, war sie insgeheim gleichzeitig betrübt gewesen – um ihrer
selbst willen.
    Francesca zog ihre Knie an den Körper,
schaukelte langsam vor und zurück und dachte an jenen Tag zurück, als Connie
und Montrose ihr Ehegelübde ablegten. In ihrem perlenbestickten,
rüschenverzierten weißen Kleid hatte Connie hinreißend ausgesehen, und nach
dem Jawort hatte Montrose ihren Schleier zurückgeschlagen und sie innig
geküsst. Francesca beobachtete die beiden mit offenem Mund – sie hatte noch niemals
zuvor gesehen, dass ein Mann eine Frau auf eine solche Weise küsste.
    Irgendjemand in der überfüllten Kirche hatte
zu klatschen begonnen, und dann hatten sämtliche Hochzeitsgäste stürmisch
applaudiert. Es war eine traumhafte Hochzeitsfeier gewesen.
    Wie konnte Montrose Connie jetzt nur betrügen? Liebte er seine
Frau denn nicht?
    Darm erinnerte sich Francesca an jenen
Sommerabend drei Jahre zuvor, als Montrose hereingeplatzt war um zu verkünden,
dass Connies Niederkunft begann. Er hatte blass und mitgenommen gewirkt. Als
Charlotte dann zur Welt gekommen war und der Doktor sagte, dass Mutter und
Kind wohlauf seien, hatte Andrew seinem Schwiegersohn mit Tränen in den Augen
eine Zigarre gereicht. Montrose war kreidebleich gewesen, die Augen gerötet – er
hatte die ganze Nacht gewacht –, und war mit der Zigarre in der Hand in den
nächsten Sessel gesunken. Einen Moment später war er auch schon wieder
aufgesprungen. »Ich muss zu meiner Frau und meiner Tochter!«, hatte er gerufen
und war aus dem Zimmer gestürmt.
    Francesca hatte keine Ahnung, wie lange sie
dort schon tränenüberströmt auf der Treppe saß und sich solchen Erinnerungen
hingab, doch mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sie völlig durchgefroren
war. Die Steinstufe war eiskalt, genauso wie

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