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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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... es ist längst nicht
die ganze Wahrheit.« Lucy fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Als ich ihn
kennen lernte, betrieb er illegalen Waffenhandel, Francesca. Mit den Rebellen
in Kuba. Und ich glaube, das ist nur die Spitze des Eisbergs.« Sie lehnte sich
zurück und schlug die Hände vors Gesicht. »Ich wusste, dass so etwas eines
Tages geschehen würde. Ich habe die ganze Zeit gefürchtet, dass die
Vergangenheit wieder ans Licht kommt und alles zunichte macht. Und was ist mit
unseren Kindern? Er liebt sie so sehr! Er ist solch ein guter Vater!«
    »Gar nichts wird zunichte gemacht«, widersprach Francesca fest.
Aber mittlerweile war sie selbst unsicher geworden – womöglich war es doch
keine gute Idee, Bragg in diese Sache mit hineinzuziehen. Er hatte sich mit
Leib und Seele der Aufgabe verschrieben, für die Einhaltung des Gesetzes zu
sorgen. Zugleich war er allerdings auch ein Mann, dem Familienbande unendlich
viel bedeuteten. Das moralische Dilemma, in das er stürzen würde, war
unermesslich. »Wir müssen herausfinden, was genau Craddock gegen Sie und Shoz
in der Hand zu haben glaubt«, entschied Francesca schließlich. »Das ist der
Punkt, an dem wir ansetzen müssen.«
    Lucy blickte auf und wischte sich die Tränen
ab. »Sie haben wohl vergessen, was er geschrieben hat – er fordert fünftausend
Dollar bis Dienstagmittag, sonst will er den Kindern etwas antun!«
    »Dann bleibt uns noch mehr als ein ganzer Tag, um herauszufinden,
was wir wissen müssen«, versetzte Francesca forsch. »Ich erwarte morgen ein Telegramm
vom Gefängnisdirektor in Fort Kendall«, fügte sie hinzu. Dabei betete sie
insgeheim, die Antwort möge tatsächlich so prompt eintreffen, und verriet Lucy
nicht, dass sie in Wahrheit nur darauf hoffen konnte.
    »Was geschieht, wenn ich ihm das Geld nicht am Dienstag übergebe?
Womöglich tut er den Kindern tatsächlich etwas an!«, rief Lucy völlig außer
sich.
    »Pssst.« Francesca hielt ihr den Mund zu. »Nicht so laut. In Ihrer
Familie gibt es ein paar ausgesprochen neugierige und dreiste Personen. Geben
Sie mir den morgigen Tag Zeit, um herauszufinden, was hinter alldem steckt. Es
besteht kein Anlass, die Nerven zu verlieren – noch ist nicht Dienstag.«
    Als sie ihre Hand sinken ließ, erwiderte Lucy mit ruhigerer
Stimme: »Hart ist reich. Sehr reich. Er könnte mir die Summe morgen geben.«
    »Und was wäre damit gewonnen? Lucy! Ich weiß, dass Sie entsetzliche
Angst um Shoz ausstehen, und natürlich um Ihre Kinder. Aber hören Sie mir zu.
Versuchen Sie, diese Angst für einen Moment zu vergessen, und konzentrieren Sie
sich auf das, was ich Ihnen jetzt sage! Wenn Sie Craddocks Erpressungsversuch
nachgeben, wird ihn das nur ermutigen, wiederzukommen und mehr zu verlangen
...«
    »Sie haben Recht.«
    »Was?«
    Lucy starrte sie an, die Augen weit aufgerissen – offenbar arbeitete
ihr Verstand fieberhaft. »Sie haben Recht«, wiederholte sie mit einem beinahe
beängstigend eindringlichen Blick. »Wir brauchen Calder.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Francesca argwöhnisch. Der Ausdruck
in Lucys Augen gefiel ihr nicht, ganz und gar nicht. Er jagte ihr kalte
Schauder über den Rücken.
    »Ich werde mich an Calder wenden. Nicht, um ihn um Geld zu bitten,
sondern um Hilfe.«
    Zuerst verstand Francesca nicht. »Um Hilfe? Welche Art von Hilfe?
Wie kann ...« Sie unterbrach sich selbst.
    »Würden
Sie jemals ... einen Mord begehen?«
    »Wenn jemand, den ich liebe, in Gefahr wäre,
würde ich einen Mord begehen, um die betreffende Person zu schützen.«
    Lucy
starrte sie mit gnadenlos hartem Blick an. Francesca hielt dem Blick stand.
»Sie wollen sich also an Hart wenden.«
    »Ja.« Ihr
hübsches Gesicht wurde geradezu erschreckend verschlossen.
    Im ersten Moment konnte Francesca kaum atmen, geschweige denn
sprechen. Dann schien ein roter Dunst ihr die Sicht zu verschleiern. Sie
kämpfte dagegen an. »Ich verstehe. Weil er die schmutzige Arbeit erledigen
wird, zu der Sie nicht fähig sind? Und von der Sie nicht wollen, dass Shoz oder
irgendwer sonst sie auf sich nimmt?« Wie ruhig sie klang, trotz der Wut, die in
ihrem Inneren aufstieg.
    »Ja.«
    Francesca rang zitternd nach Luft. Im nächsten Augenblick
explodierte sie. »Wie können Sie es wagen!«
    »O ja, ich wage es.« Lucy
funkelte sie herausfordernd an.
    »Worum würden Sie Calder
bitten? Craddock aus dem Weg zu schaffen? Statt zur Polizei zu gehen,
würden Sie sich an Calder wenden, damit er Craddock irgendwie

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