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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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dieser Tage irgendwelche seltsamen Gestalten in der Welt
der Kunst?«
    Hart grinste. »Die meisten, die in dieser Welt leben, sind
seltsam, Rick.«
    Rick akzeptierte die Antwort und begann geistesabwesend mit seiner
Speisekarte herumzuspielen. Hart spürte den Moment, in dem die Gedanken seines
Bruders von der derzeitigen Ermittlung abschweiften. Sein Gesicht nahm einen
verschlossenen Ausdruck an, einen Ausdruck, den Hart vor vier Jahren, als Leigh
Anne nach Europa davongelaufen war, oft bei ihm gesehen hatte.
    Er seufzte. Er mochte seinen Bruder zwar
nicht, aber immerhin verband sie beide doch der eine oder andere Tropfen
gemeinsamen Blutes. »Darf ich dir einen Rat geben?«
    »Falls es um mein Privatleben gehen sollte, kann ich auf einen Rat
von dir gut verzichten.«
    Hart beugte sich vor. »Sieh zu, dass du sie
dir ein für alle Mal von der Seele schaffst. Vögle sie, was das Zeug hält und dann
schick sie weg. Wenn du möchtest, gebe ich dir eine anständige Summe, mit der
du sie auszahlen kannst Eine einmalige Zahlung, und ihr zwei seid miteinander
fertig.« Er war von sich selbst enttäuscht, dass er sich seinem unsäglich
tugendhaften Bruder gegenüber derart wohlwollend verhielt. Lieber hätte er
sich hämisch darüber freuen, sollen, dass dieser so tief in der Patsche saß.
Eigentlich hegte er auch nicht den Wunsch, dass Bragg als alleinstehender Mann
in der Stadt herumlief. Doch sollte dieser Tag tatsächlich kommen, so würde das
nichts an seinen eigenen Heiratsplänen ändern. Leigh Anne würde sich ohnehin
niemals von Bragg scheiden lassen und Francesca war zu heißblütig, um jahrelang
auf ihren Märchenprinzen zu warten.
    Bragg lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und fixierte Hart mit
forschendem Blick. »Soweit ich mich erinnern kann, hast du dich immer einen
Dreck um mein Leben geschert. Warum also erteilst du mir plötzlich den Rat, mit
meiner Frau zu schlafen, und warum zum Teufel willst du mir genug Geld leihen,
um sie auszuzahlen?«
    Hart zögerte. »Nicht einmal du hast das Gift einer solchen
Schlange verdient.«
    »Ach, wirklich? Ich glaube, da steckt mehr
hinter deinem Angebot, Calder. Ich bin mir nur nicht sicher, was du tatsächlich
im Schilde führst.« Er beugte sich nach vorn. Die hervortretenden Sehnen an
seinem Hals verrieten, unter welcher Anspannung er stand. »Lass mich einmal
raten, warum du so großzügig mit deinen Ratschlägen bist. Wenn ich das recht
sehe, wäre der Weg für dich frei, um Francesca
nachzustellen und sie zu verführen, und sollte ich Leigh Anne dann tatsächlich
fortschicken, stünde ich auf immer in deiner Schuld!« Er verzog das Gesicht.
»Du bist wirklich der letzte Mensch, dem ich mein Leben verdanken möchte. Ich
wäre niemals in der Lage, dir das Geld zurückzuzahlen, daher lautet meine Antwort
nein, vielen Dank auch.«
    »Ich werde mit Francesca verfahren, wie es mir
gefällt, ob du nun mit Leigh Anne ins Bett steigst oder nicht. Und du bist ein
Narr«, versetzte Hart kühl. »Warum diese Stadt so große Stücke auf dich hält,
werde ich wohl nie begreifen. Aber eins solltest du wissen: Ich werde ein
solches Angebot nicht noch einmal machen.«
    »Ausgezeichnet. Ich habe nämlich nicht die
Absicht, jemals deine Marionette zu werden«, entgegnete Bragg gelassen.
    Hart hätte sich selbst ohrfeigen mögen. Er kam sich vor wie ein
kleiner Junge, der seinem Hund ein Plätzchen hingehalten und zum Dank einen Biss in die Hand abbekommen hatte.
»Wie überaus melodramatisch. Aber warte nur ab. Am Ende wirst du dich doch noch
mit Leigh Anne versöhnen, weil du mein Angebot abgelehnt hast, und sie wird dir
einen hübschen Nasenring verpassen und dich für den Rest deines Lebens an die
Leine legen. Damit wirst du dann ihre Marionette sein!«
    »Es ist schon komisch, dass du keinen Hehl
daraus machst, Francesca verführen zu wollen«, gab Bragg kühl zurück.
    »Wenn ich es bestritte, würdest du mir denn
Glauben schenken?« Er hatte allmählich genug. Außerdem war er sowieso
nicht hungrig.
    »Nein.«
    Sie starrten einander an. »Wenn du ihr wehtust, bringe ich dich
um«, drohte Bragg. »Sie ist nichts für dich. Halt dich lieber an Daisy und ihre
Freundinnen, Hart«, setzte er warnend hinzu.
    Hart grinste. »Ich habe gerade das Gleiche gedacht. Wenn du ihr
wehtust, bringe ich dich um. Aber warte! Dazu ist es ja schon zu spät, nicht
wahr? Du hast ihr ja bereits wehgetan, oder etwa nicht?«
    Bragg zuckte zusammen. »Es übersteigt wirklich mein

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