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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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miteinander
waren.
    »Miss Cahill wird jetzt gehen«, murmelte er.
»Ich werde sie beim Polizeipräsidium absetzen. Sie wird den Commissioner
überzeugen, dass du unschuldig bist, und ehe du dich versiehst, kannst du
wieder nach Hause. Weine doch nicht!«
    »Mein Leben ist vorbei ... Die werden mich
ins Gefängnis stecken«, schluchzte Georgette.
    Ein Schauer überlief Francesca.
    »Sean ...«, flehte Georgette.
    »Nein!«
    Georgette rückte von ihm ab. »Irgendjemand
wird es sowieso herausfinden! Diese kleine Wichtigtuerin hat dich und Paul doch
auf der Straße belauscht! Sie wird es der Polizei schon erzählt haben. Nach
all den Jahren mit Paul kenne ich Mary, glaub mir!«
    In diesem Moment schoss Francesca plötzlich durch den Kopf, was
Mary gesagt hatte, als Francesca den Randalls ihren Beileidsbesuch abgestattet
hatte: Hart hat meinen Vater erpresst ... Ich habe zufällig mit angehört, wie
sich die beiden am Mordtag vor dem Haus unterhalten haben.
    Aber Hart war zu jener Zeit noch in Baltimore gewesen oder aber
auf dem Rückweg nach New York, und Francesca wusste, dass er sich ohnehin
nicht dazu herabgelassen hätte, seinen Vater zu erpressen.
    Anthonys Gesicht trug einen angespannten Ausdruck. »Kein Wort
mehr!«, presste er hervor.
    Francesca blickte ihn an und begriff
plötzlich, was er vor ihr verborgen halten wollte. »Sie haben ihn erpresst,
nicht wahr? Haben Sie es gemeinsam getan? Oder waren Sie es allein, Anthony?
Mary hat am Morgen des Mordtages eine Unterhaltung belauscht, und sie
dachte, sie hätte ihren Vater und Hart gehört, aber Hart hat sich zu der Zeit
gar nicht in der Stadt aufgehalten. Sie waren es«, sagte sie und sah Anthony
an. »Randall hat sich mit Ihnen gestritten.«
    Anthony presste die Lippen aufeinander.
    »Ich hatte keine Ahnung von der Erpressung,
das müssen Sie mir glauben!«, rief Georgette. »Ich hab's erst erfahren, als es
schon zu spät war, und selbst dann hatte ich nichts damit zu tun!«
    Anthony schaute Francesca aus zusammengekniffenen Augen an, und
plötzlich wurde sie von einer schrecklichen Angst erfasst. Seine Augen wirkten
mit einem Mal eiskalt, so kalt wie die Augen eines Mörders.
    Francesca begriff, dass sie so schnell wie nur irgend möglich aus
diesem Zimmer verschwinden musste.
    »Grundgütiger!«, sagte Anthony angewidert. Und dann: »Kein Wort
mehr, Georgette. Und was Sie angeht, Miss Cahill, Sie haben mir soeben
gründlich den Abend verdorben.«

Kapitel 20
    SONTAG, 3. FEBRUAR 1902 – 20 UHR
    Francesca stand
regungslos mit dem Rücken zur Tür. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Georgette
packte Anthonys Arm. »Aber das ist doch nicht ihre Schuld! Sie versucht doch
bloß, uns zu helfen!«, rief sie. »Den Teufel tut sie! Musstest du ihr denn von
dieser dämlichen Erpressung erzählen?«, fragte Anthony grimmig.
    »Genau,
dämlich war das! Und Paul hatte es wahrlich nicht verdient!«, rief Georgette.
    Francesca machte einen winzigen Schritt rückwärts. »Vergiss Paul,
der ist nun mal tot. Und was jetzt? Sie weiß von der Erpressung, und das lässt
mich – und dich übrigens auch, Georgette – verdammt schlecht aussehen. Das
macht uns doch so was von verdächtig, kapierst du denn das nicht?« Anthony
verdrehte die Augen.
    »Aber sie
verdächtigen mich doch ohnehin schon.«
    »Das stimmt allerdings. Und das hier ist jetzt der letzte Nagel zu
deinem Sarg. Was zum Teufel sollen wir mit der da anstellen?« Er wies mit dem
Daumen auf Francesca.
    Georgette hörte auf zu weinen. »Wir schicken
sie nach Hause.«
    »Sie wird
aber nicht nach Hause gehen. Sie wird schnurstracks zu Bragg marschieren und
alles ausplaudern, verdammt noch mal!« Anthony warf Francesca einen zornigen
Blick zu.
    Sie hatte
es unterdessen geschafft, noch ein paar Zentimeter weiter zurückzuweichen, und war sich sicher, dass sie von
dieser Stelle aus den Türknauf erreichen könnte, wenn sie sich umdrehte. Wenn
sie ihr Gedächtnis nicht täuschte, hatte Georgette weder die Sicherheitskette
vorgelegt noch abgeschlossen, nachdem Francesca und Anthony das Zimmer betreten
hatten.
    Anthony seufzte. »Ich muss nachdenken.« Er starrte mit finsterem
Blick auf seine abgewetzten braunen Schuhe.
    In diesem Augenblick fuhr Francesca herum und
riss die Tür auf.
    »Verdammt!«, schrie Anthony und machte einen
Satz auf sie zu.
    Francesca spürte, wie seine Hand ihren Arm streifte, als sie aus
dem Raum stürzte. Mit Anthony auf den Fersen eilte sie den schmalen Flur
entlang.
    Auf der Treppe drohte ihr ein

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