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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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Namen als Kunstsammler gemacht hat? Der letzten
Monat in London ein Vermögen für Ingres Grande Odalisque ausgegeben hat?«
    »Er ist ein Kunstsammler. Aber ich habe keine Ahnung, ob er dieses
Gemälde, von dem du da sprichst, gekauft hat.«
    Sarahs Wangen röteten sich vor Aufregung. »Oh, Francesca, wenn du
ihn kennst – würdest du ihn dann wohl – wenn es keine Mühe macht – irgendwann
einmal dazu überreden, uns seine Kunstsammlung zu zeigen? Ich habe gehört, dass
es eine der besten der Welt sein soll.«
    Francesca wollte gerade einwilligen, als Julia ihr warnend die
Hand auf den Arm legte. Also nickte sie Sarah nur zu, um ihr zu bedeuten, dass sie es bei Gelegenheit
versuchen würde. Dann warf sie ihrer Mutter einen entschuldigenden Blick zu.
    Es war
bereits Mitternacht, als die Cahills ohne Evan das Haus betraten. Er hatte
seine Verlobte und ihre Mutter nach dem Abendessen durch den Park nach Hause
begleitet, und Francesca vermutete, dass er anschließend nicht nach Hause
zurückkehren, sondern stattdessen noch in einem seiner Clubs, einem Trinklokal
oder einem der beliebten Restaurants der Innenstadt verweilen würde, wie er es
für gewöhnlich tat. Womöglich würde er sogar seiner Mätresse einen Besuch
abstatten – ein Gedanke, der Francesca mit Bestürzung erfüllte.
    »Gute Nacht, Herzchen«, sagte Andrew und gab
ihr einen Kuss auf die Wange. »Bis morgen früh.« Er stieg die breite weiße
Alabastertreppe hinauf und ließ Francesca mit ihrer Mutter in der Eingangshalle
zurück.
    Francesca war verzweifelt. Sie musste unbedingt herausbekommen,
ob Connie angerufen oder eine Nachricht geschickt hatte, und wollte sich rasch
auf den Weg in ihr Zimmer machen, um auf ihrem Schreibtisch nachzuschauen, wo
die Dienstboten eventuell eingegangene Nachrichten hinterlassen hätten.
    »Francesca, mein Schatz, was ist los mit
dir?«, fragte Julia besorgt.
    »Ich bin nur ein wenig angeschlagen«, gab sie zurück. »Wahrscheinlich
wieder eine Erkältung.«
    »Aber du bist doch erst vor ein paar Tagen erkältet gewesen«,
erwiderte Julia. »Als du bis zum Hals in dieser schrecklichen Burton-Geschichte
gesteckt hast.« Sie reichte einem Dienstboten ihren prächtigen Zobelmantel und
die langen schwarzen Handschuhe, ohne Francesca dabei auch nur einen Moment aus
den Augen zu lassen.
    Francesca zog ihren Mantel aus
pfirsichfarbenem Seidenbrokat mit Nerzfutter aus – er war genau auf ihr
Abendkleid abgestimmt – und reichte ihn dem wartenden Dienstboten, wobei sie
dem forschenden Blick ihrer Mutter auswich. »Nun ja«, sagte sie langsam, »das
Leben eines kleinen Jungen stand auf dem Spiel, und da konnte ich wohl schlecht
einfach so dasitzen und nichts tun, wo ich doch wusste, dass ich mich nützlich
machen konnte.«
    Julia legte ihr die Hand unter das Kinn und hob ihren Kopf in die
Höhe. »Was führst du im Schilde, Francesca? Sag mir die Wahrheit! Du siehst
aus, als hättest du Sorgen.«
    »Nichts«, flüsterte Francesca, obwohl sie es hasste, andere
Menschen anzulügen, ganz besonders, wenn es sich um ein Mitglied ihrer eigenen
Familie handelte.
    Julia ließ sie los. »Würdest du mir ins Gesicht lügen, Francesca?«,
fragte sie leise.
    »Oh, Mama! Nein, gewiss nicht ... es tut mir Leid.« Francesca rang
die Hände. Sie saß in der Falle. Einerseits machte sie sich Sorgen um ihre
Schwester, wagte aber andererseits nicht, ihrer Mutter auch nur ein
Sterbenswörtchen darüber zu verraten – obgleich Julia früher oder später doch
alles herausfinden würde, daran hegte Francesca nicht den geringsten Zweifel.
Sie beschloss, ihrer Mutter zumindest die Hälfte der Wahrheit zu sagen, da sie
ohnehin schon etwas zu vermuten schien. »Vielleicht habe ich Bragg ein kleines
bisschen bei einem anderen Fall geholfen«, sagte sie.
    »Wie bitte?«, fragte Julia fassungslos.
    Francesca sah sie an. »Aber – hast du das
nicht schon gewusst?«
    »Ich darf wohl von mir behaupten, dass ich so ziemlich alles weiß,
was unter diesem Dach vor sich geht, aber nein, Francesca, das habe ich nicht
gewusst. Die Entführung des kleinen Burton liegt doch erst eine Woche zurück!«,
sagte sie.
    »Gewiss, wir haben den Fall erst vor ein paar Tagen abgeschlossen.
Und es tut mir ja auch Leid, Mama, aber ich weiß, dass ich der Polizei helfen
kann ...«
    »Das werde ich nicht dulden!«, rief Julia mit
fester Stimme. »Du hast dich schon einmal in Gefahr gebracht, Francesca. Das
lasse ich nicht noch einmal zu. Du bist eine vornehme junge Dame und

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