Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
Vom Netzwerk:
Lady Maccon, sind Sie etwa meinetwegen aufgeblieben? Wie freundlich von Ihnen.«
    Sie suchte in seinen Worten nach Sarkasmus, doch wenn es den gab, verbarg er ihn geschickt. Alexia fragte sich oft, ob er vor seiner Verwandlung Schauspieler gewesen und es ihm irgendwie gelungen war, an seinem kreativen Talent festzuhalten, obwohl er den größten Teil seiner Seele für die Unsterblichkeit geopfert hatte. Er war so unglaublich geschickt darin, genau das zu tun und zu sein, was man von ihm erwartete.
    Lyall bestätigte ihren Verdacht. Was immer es auch war, das diesen umfassenden Verlust übernatürlicher Fähigkeiten verursachte, wanderte definitiv nach Norden. BUR hatte herausgefunden, dass der Zeitpunkt, an dem London wieder zu übernatürlicher Normalität zurückgekehrt war, mit der Abreise des Kingair-Rudels nach Schottland übereinstimmte. Es überraschte ihn nicht, dass Lady Maccon zu demselben Schluss gelangt war.
    Allerdings war er entschieden gegen die Idee, dass auch sie sich dorthin begab.
    »Nun, wer sollte es denn sonst tun? Außerdem bleibe ich von dieser Heimsuchung völlig verschont.«
    Professor Lyall starrte sie finster an. » Niemand sollte sich dorthin begeben. Der Earl ist vollkommen in der Lage, mit der Situation allein fertig zu werden, selbst wenn er im Augenblick noch nicht weiß, dass er es mit gleich zwei Problemen zu tun bekommt. Ihnen scheint noch nicht ganz klar zu sein, dass wir alle schon Jahrhunderte unversehrt überstanden haben, lange bevor Sie in unser Leben traten.«
    »Wohl wahr, aber überlegen Sie mal, in was für einem Schlamassel Sie alle da ständig gesteckt haben.« Lady Maccon würde sich nicht abbringen lassen von der Vorgehensweise, für die sie sich entschieden hatte. »Jemand muss Conall sagen, dass das Kingair-Rudel für diese Sache verantwortlich ist.«
    »Wenn das wirklich so ist, wird sich kein Mitglied des Rudels verwandeln können, und er wird das erkennen, sobald er dort ankommt. Seiner Lordschaft würde es nicht gefallen, würden Sie ihm folgen.«
    »Seine Lordschaft kann mich am …« Lady Maccon hielt inne, überdachte ihre unfeinen Worte noch einmal und sagte dann: »… braucht es nicht zu gefallen. Und Ihnen ebenso wenig. Floote wird heute Morgen eine Passage für mich auf dem Nachmittags-Luftschiff nach Glasgow buchen. Seine Lordschaft kann sich dann mit mir darüber auseinandersetzen, sobald ich angekommen bin.«
    Professor Lyall hegte nicht den geringsten Zweifel, dass sein armer Alpha genau das tun und ähnlich zurechtgestutzt werden würde. Trotzdem wollte er nicht so einfach nachgeben. »Sie werden zumindest Tunstell mitnehmen. Der Junge sehnt sich schon seit der Abreise seiner Lordschaft danach, den Norden zu sehen, und er wird ein Auge auf Sie haben.«
    Lady Maccon gab sich weiterhin widerspenstig. »Ich brauche ihn nicht. Haben Sie schon meinen neuen Sonnenschirm in Augenschein genommen?«
    Lyall hatte die Kaufbestellung gesehen und war gebührend beeindruckt gewesen. Aber er hatte noch einen weiteren Einwand: »Eine Dame, selbst eine verheiratete Lady, kann nicht ohne Begleitung per Luftschiff reisen. So etwas tut man einfach nicht. Dieser Tatsache sind wir beide, Sie und ich, uns nur allzu wohl bewusst.«
    Lady Maccon runzelte die Stirn. Verflixt, er hatte recht! Sie seufzte und sagte sich, dass sie mit Tunstell wenigstens leichtes Spiel haben würde.
    »Also gut, wenn Sie darauf bestehen«, fügte sie sich ungnädig.
    Der unerschütterliche Beta, älter als die meisten noch in der weiteren Londoner Umgebung lebenden Werwölfe – Lord Maccon und den Diwan eingeschlossen – tat das Einzige, was er unter diesen Umständen tun konnte: Er zog die Halsbinde nach unten, um seine Kehle zu entblößen, verbeugte sich leicht und überließ Lady Maccon das Feld, indem er sich ohne ein weiteres Wort zu Bett begab.
    Mylady schickte den bereits auf Abruf stehenden Floote los, um den armen Tunstell aus den Federn zu werfen und ihm die unerwartete Neuigkeit mitzuteilen, dass er nach Schottland aufbrechen würde. Der Claviger, der gerade erst ins Bett gestiegen war, da er den größten Teil der Nacht damit verbracht hatte, sich Damenhüte anzusehen, machte sich ein klitzekleines bisschen Gedanken über den Geisteszustand seiner Herrin.
    Kurz nach Sonnenaufgang begann Lady Maccon, die nur sehr wenig Schlaf bekommen hatte, zu packen. Oder genauer: Lady Maccon begann mit Angelique darüber zu streiten, was sie einpacken sollten. Doch dabei wurden sie

Weitere Kostenlose Bücher