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Brennende Kontinente

Brennende Kontinente

Titel: Brennende Kontinente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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etwas anderes vorgestellt haben, als ich sie darum bat, meine Mitstreiter zu werden, um Ulldart zu unterwerfen.« »Was bezweckst du, Zvatochna?«
    »Sieht man das nicht?« Sie breitete die Arme aus und zeigte auf die Toten. »Ich erhielt von Vintera eine zweite Gelegenheit, mich zur Herrscherin von Ulldart aufzuschwingen. Die erste wurde nicht zuletzt wegen dir zunichte
    gemacht.«
    »Du verdankst es deiner Magie, nicht Vintera, dass du als Tote umherläufst und dich für eine Lebende hältst.«
    »Du sprichst aus Erfahrung, Vater«, lachte sie hustend.
    »Meine Erfahrung stammt aus den Büchern, die ich einst studierte.« Er machte einen Schritt auf sie zu.
    »Woher hast du dein Wissen über die Toten?«
    »Du selbst hast es mir geschenkt.«
    »Ich?«
    »Nicht wissentlich. Die Geister deines Henkerschwertes haben mich getötet. Ich glaubte mich in Sicherheit, als diese Brut erschien und mich in einer Wanne ertränkte. Inzwischen denke ich, es war von Anfang an ihre Absicht. Sie wussten, dass ich erst nach dem Tod zu einer Nekromantin werden würde und ihnen die Freiheit geben könnte, die du ihnen versagtest.« Zvatochna umlief den Rand des Brunnens. »Ich bin ihnen dankbar.«
    »So dankbar wie den Tzulandriern?« Lodrik sammelte seine Macht und schickte ihr einen Hagel aus schwacher zu sehen, wie sie reagierte. Sie zuckte nicht einmal zusammen.
    »Mortva erzählte mir einst von einem Buch, das sich mit
    der Macht der Toten beschäftigt«, sagte sie ungerührt. »Ich war damals nicht so weit, aber nach meinem Tod und deinem Schicksal ahnte ich, dass die Zeit gekommen war, das Buch zu suchen.« Sie sprang in das Blut, die Spritzer flogen bis zu Lodrik. »Meine Leute, denen ich viel Geld gab, um die Paläste in Ulsar zu durchsuchen, fanden es, Vater. Halb verbrannt, aber durchaus nutzbar. Es fiel mir leicht, die Anweisungen zu verstehen. Die Geister dieser Verbrecher, die im Schwert lebten, halfen mir gern und äußerst willig bei meinen Versuchen. Ich bin mit meinen Ergebnissen zufrieden.«
    »Du wirst sie nicht mehr belohnen müssen. Ich habe sie vernichtet. Samt des Schwertes.«
    »Damit hast du mir Arbeit erspart.« Zvatochna blieb stehen. »Bleibt mir nur noch, dich zu vernichten.«
    »Um mit deinen Untoten anschließend über die Menschen Ulldarts herzufallen, ohne dass du einen Gegner fürchten musst, der dir gewachsen ist.« Er warf eine stärkere, geballte Ladung Grauen gegen sie ‐ wieder wirkte sie teilnahmslos.
    Damit blieben zwei Wege, sie zu besiegen. Er konzentrierte sich und befahl vier kräftigen toten Tzulandriern, sich aus der Mauer aus Leichen zu arbeiten. Ihre Körper waren noch warm und geschmeidig, sie bewegten sich schnell.
    Zvatochna wandte den Kopf. »Ich verstehe«, schnarrte sie.
    Hinter Lodrik näherten sich schnelle Schritte, die durch das Blut platschten. Torben und Sotinos gesellten sich gegen seine Anweisung zu ihm. »Zurück!«, schrie er. »Ihr seid zu früh. Sie wird Euch ...«
    Zvatochna drückte sich ab und warf sich gegen ihn. Plötzlich hielt sie einen langen Dolch in der Rechten, der auf
    Lodriks Hals zielte.
    Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Die Klinge stieß in seinen Hals und schnitt ihn zu einem Drittel auf, bevor er den Oberkörper nach hinten zog; die Spitze streifte die Wirbelsäule. Er trat nach ihr und sandte sie rücklings in den See aus Blut. Sie tauchte vollkommen darin unter, ihr Hut mit dem schwarzen Schleier schwamm wie eine Insel auf dem Rot und trieb davon.
    »Wo ist sie?«, rief Torben und hackte blindlings auf die Oberfläche ein. »Zeig dich, du Mörderin!«
    »Ruhig!«, schrie Lodrik ihn an. Er spürte, wie sein Blut aus dem tiefen Schnitt sickerte. Das kostbare Blut. »Seid leise, damit wir ...
    Zwischen ihnen explodierte der rote See, eine Frauengestalt katapultierte sich nach oben. Dieses Mal hatte sie es auf Torben abgesehen und stach auf der Stelle mit dem Dolch nach ihm. Es ging viel zu schnell, als dass er reagieren konnte.
    Eine Handbreit von seinem linken Auge entfernt, verharrte die triefende Klinge plötzlich. Torben sah in das rot getünchte Gesicht der Frau ‐ und stieß einen Schrei aus, in dem sich all sein Schmerz und seine Verzweiflung bündelten; dann wich er einen Schritt zurück und stammelte:
    »Varia!«
    Sie trug Zvatochnas Kleid, und der Schleier half ihr, um die Täuschung vollkommen zu machen. Lodrik hatte es geglaubt.
    Varlas und Torbens Blicke trafen sich, der stumpfe Ausdruck in den Augen der Frau wich einen kurzen

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