Brennendes Schicksal (German Edition)
Nase, löschte alle Gedanken aus. Es gab nur sie, ihren prachtvollen Leib, ihre wunderbare Haut, ihren süßen Atem.
»Madonna!«, flüsterte der Visconte.
Dann legte er sie zurück auf das Bett und öffnete ihre Schenkel. Seine Finger glitten über die zarten Innenseiten, spürten Lauras Beben. Hingerissen betrachtete er die marmorne Haut, dann schloss er die Augen. Seine Sinne waren erwacht, waren bis zum Äußersten gespannt. Nein, es reichte ihm nicht, sie nur anzusehen und zu streicheln. Er wollte sie riechen, schmecken, wollte sie hören. Er beugte sich über ihren Schoß, sog – ohne sie zu berühren – den schweren, würzigen Geruch tief ein, blies seinen heißen Atem über sie, dass sie leise aufstöhnte und ihren Rücken durchbog. Er fuhr mit der Zungenspitze über die Innenseiten der Schenkel, kostete von ihr, schmeckte den Schweiß des Tages in ihren Leisten, in den Kniekehlen.
Immer weicher und nachgiebiger wurde ihr Körper, immer heißer die Haut, immer lauter das Seufzen. Mit nur einem Finger strich er über ihren glühenden Schoß, der sich ihm entgegenhob. Behutsam öffnete er ihre blütengleichen Lippen, fand das Zentrum ihrer Lust. Auch er zitterte jetzt. Zitterte vor Lust, vor Verlangen, aber auch vor Zärtlichkeit und Glück. Sie öffnete sich ihm noch weiter, lag ausgebreitet in ihrer ganzen Herrlichkeit auf dem Bett, die Haut wie von Goldpuder überstäubt, sich ihm schenkend.
Sie öffnete die Augen, sah ihn an mit brennendem Blick, der dunkel war vor Verlangen und sprühend vor Glück. Ihre roten Lippen waren leicht geöffnet, auch sie bereit, ihn zu empfangen. Offen war sie für ihn, bot sich ihm dar ohne Scham und Scheu, voller Vertrauen und mit der Seligkeit der Unschuld.
Er legte sich auf sie, spürte ihr Herz unter seinem Herzen, legte seine Lippen auf ihre und berührte vorsichtig und tastend mit seiner aufgerichteten Männlichkeit ihren Schoß. Ihre Feuchtigkeit hieß in willkommen. Mit großer Sanftheit drang er in sie ein, erstickte ihren leisen Aufschrei in seinem Mund, hielt sie, bis sie sich wieder entspannte, ihm die Pforte der Weiblichkeit weiter öffnete und er sie ganz und gar ausfüllen konnte.
Er schloss die Augen, weil er meinte, vor Glück zu zerspringen. Noch nie hatte er eine Frau so geliebt. Mund auf Mund, Haut an Haut, Herz an Herz, Schoß an Schoß. Ihre Körper verschmolzen miteinander, wurden zu einem Leib, der sich langsam im stillen Tanz der Lust bewegte.
Sie klammerten sich aneinander, hielten sich umschlungen, unzertrennlich, erklommen gemeinsam den heiligen Thron der Lust und feierten die Krönung der Liebe mit einem gleichzeitigen kehligen Aufschrei.
Die erhitzten Körper eng aneinander geschmiegt und träge von der Liebe, der Wärme, lagen sie beieinander.
Von draußen drangen die Schläge der Turmuhr in ihre Seligkeit. Und plötzlich begriff Angelo da Matranga, dass sein Glück mit Laura immer nur Augenblicke dauern konnte.
»Ich muss gehen«, sagte er, doch er bewegte sich nicht. Im Gegenteil: Er schmiegte sich noch enger an sie, unfähig, auch nur einen Zoll von ihr getrennt zu sein.
»Ja, das musst du wohl«, erwiderte Laura. Ihre Stimme klang heiser vor Schmerz und Traurigkeit.
»Es gäbe ein Unglück, bliebe ich«, sagte Angelo. Es war nicht Feigheit, die ihm diese Worte diktierte, nein, es war Voraussicht.
»Ich weiß.« Laura löste sich von ihm, um es ihm leichter zu machen.
Angelo stand auf, schlüpfte in seine Sachen.
»Ich liebe dich«, sagte er noch einmal. »Ich liebe dich, wie ich noch nie einen Menschen geliebt habe.«
Laura nickte. »Ich weiß. Und ich liebe dich auch.«
Er ging zur Tür, sah sich noch einmal nach ihr um. In seinen Blicken stand Schmerz. Er öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, doch Laura legte den Finger über die Lippen und sagte: »Sei still. Sag nichts. Ich komme morgen zur Probe. Ich werde das Solo singen. Und ich werde mich bemühen, Noten lesen zu lernen.«
Der Visconte zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe. In seinem Gesicht stand eine Frage. Laura lachte leise.
»Geld reizt mich nicht«, erklärte sie. »Ich bin zu Höherem berufen, sagte ich. Und das Höchste, Visconte, ist die Liebe.«
Er nickte, verwundert über die Einfachheit dieser Wahrheit, gerührt von ihren Worten und beschämt darüber, dass er die Wahrheit nicht erkannt hatte.
Dann schlüpfte er aus der Tür, huschte die Treppen lautlos hinunter, weil er sich vor einer Begegnung mit Mimmo oder Gianna fürchtete, und
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