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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Aufmerksamkeit? Würde Kyle ihr das geben?
    Er stellte sich Kyle mit Meriel vor. Seine Finger verkrampften sich, als er ein zartes Pflänzchen herauszog. Gab es überhaupt einen Mann, der nicht so viel Zeit wie möglich in Meriels Nähe verbringen mochte?

KAPITEL 19
     
    Indien. Die Arme um die Knie geschlungen, saß Meriel am Fensterbrett ihres abgedunkelten Schlafzimmers und wiegte sich gedankenversunken hin und her. Jenas Anblick hatte einen Sturzbach alter, längst vergessen geglaubter Erinnerungen hervorbrechen lassen. Jahrelang hatte sie sich geweigert, an Indien zu denken, auch wenn furchtbare Albträume mit bruchstückhaften Schreckensbildern und lodernden Flammen sie in unzähligen Nächten heimgesucht hatten.
    Aber jetzt drohten die lebhaften Farben und Düfte des Subkontinents sie zu überwältigen. Die ersten Monate waren ihr wie ein großes Abenteuer erschienen. Exotische Pflanzen, wilde Tiere und Menschen, die so ganz anders als in Warfield waren. Sie hatte nur wenige Spielgefährten gehabt, bis Jena kam. Obwohl sie sehr verschieden waren, fühlten sich beide sofort zueinander hingezogen, so als ob jede die Schwester gefunden hatte, die sie sich schon immer wünschte. Dieser eine Monat in Cambay war vielleicht der glücklichste ihres Lebens gewesen. Sie erlebte aufregende Abenteuer, hatte ihre geliebten Eltern um sich und ihre Freundin.
    Dann verließen sie die Garnison - für wie lange? Daran konnte sie sich nicht mehr erinnern - und das gewohnte Leben in der Geborgenheit ihres Elternhauses wurde bis auf die Grundmauern erschüttert, als unter der schönen Maske Indiens die Grausamkeit hervorbrach und Tod und Zerstörung brachte. Sie überlebte, weil sie sich innerlich zurückgezogen und bei den kühlen, grünen Hügeln ihrer Heimat Zuflucht gesucht hatte.
    Warfield wurde Wirklichkeit in dem Wahnsinn, der sie umgab. Sie war überglücklich, als ihr Onkel sie wieder nach Hause zurückbrachte. Warfield war der einzige feste Punkt in ihrem Dasein, das Wahrhaftigste und Sicherste, das es in ihrem Leben gab. Sie brauchte nichts und niemanden.
    Mehr hatte sie sich jedenfalls bis jetzt nicht gewünscht, bis Renbourne kam, mit seinem forschenden Blick und seiner gefährlichen Anziehungskraft.
    Und jetzt war Jena wieder in ihr Leben getreten und hatte das Wasser noch mehr aufgewühlt. Während Meriel das Mehndi malte, hatte ihre Freundin ihr stockend vom Verrat ihres Mannes erzählt und dem Martyrium in der Anstalt. In den dunklen Augen lag unsäglicher Schmerz, aber ihr Lebenswille war ungebrochen. Von ihrem Wesen her war sie spontan, voller Feuer und Kraft. Ihre Gegenwart brachte viele Erinnerungen zurück. Zu viele. Meriel dachte an die Puppe, die sie Jena geschenkt hatte, und an das Büchlein mit den sorgfältig abgeschriebenen Versen, das vor langer Zeit zu Asche verbrannt war.
    Die wiegenden Bewegungen wurden heftiger, als sie das Gesicht gegen die Knie presste.
    Dominic seufzte, als er den Rock ablegte und das Halstuch lockerte. Meriel war wieder nicht zum Abendessen erschienen. Hoffentlich trieb seine Gegenwart sie nicht an den Rand des Verhungerns! Wie eine Blume brauchte sie Sonnenschein und Frühlingsregen zum Leben.
    Die Damen berichteten ihm, dass Jena Arnes sich vergnügt verabschiedet habe, die Handgelenke mit Mehndis verziert, und dass sie versprochen habe, ihnen bald wieder einen Besuch abzustatten. Meriel hatte der Besuch zweifellos gefreut, aber sie hatte sich zurückgezogen, als Dominic gegen Ende des Nachmittags ins Haus kam. Er hatte gehofft, dass sie zum Abendessen oder wenigstens zu einem kleinen Kartenspiel erscheinen würde. Aber er hatte Pech.
    Er schlug die Bettdecke zurück. Zwischen den Kissen entdeckte er wieder ein kleines Blumengebinde. Dieses Mal waren es Nelken, die mit einem weißen Bindfaden zusammengebunden waren. Meriel hatte das Abendessen versäumt, aber sie war hier gewesen. Bei diesem Gedanken beschleunigte sich sein Puls. Er sog den kräftigen Duft der Blumen ein. Warum hatte sie ihm das Sträußchen gebracht?
    Die Sprache der Blumen! Es gab ein ganzes Register von Blumensymbolen, so wie auch Gesten mit dem Fächer ihre eigene Sprache hatten. Er kannte die genauen Bedeutungen nicht, aber mit großer Wahrscheinlichkeit wollte Meriel ihn damit reizen und locken. Mit Erfolg!
    Nach einem Tag anstrengender Gartenarbeit müsste er eigentlich reif für das Bett sein, aber dem war nicht so. In seinem Kopf schwirrten zu viele Gedanken herum und ließen ihn nicht zur Ruhe

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