bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
ich nicht lange genug gelebt hätte, um es ertragen zu müssen.“
„Was hattest du vor?“
„Ich wollte … ich hätte mich selbst …“ Es fiel mir so schwer es ihm zu sagen. Aber ich wollte dass er mich verstand. Ich wollte, dass er verstand, warum ich das alles tat.
„Sarah?“ Sein Ausdruck wurde wieder hart, das machte es mir nicht unbedingt leichter es ihm zu erklären.
„Ich wollte mich umbringen um euch zu beschützen. Um Carol, meine Familie und meine Freunde zu beschützen. Ich dachte, wenn ich nicht mehr da wäre, würden die auch nicht mehr weiterjagen.“
„Das hätte ich niemals zugelassen!“ Er war so ernst und kühl und schaute mich mit hartem Gesichtsausdruck an.
„Ich hoffe, du hast es dir anders überlegt.“ Sein harter Gesichtsausdruck blieb unverändert.
„Ja, hab‘ ich.“
„Und warum auf einmal?“
„Deinetwegen.“ Als ich das sagte, wurden seine harten Züge weicher.
Ich war erleichtert nachdem die Wahrheit raus war, musste ihn jedoch noch um einen einzigen Gefallen bitten. Eine Angelegenheit, die ich nicht außer Acht lassen durfte. Niemals.
„Da wäre aber noch eine Sache, um die ich dich bitten muss.“
Er legte seinen Kopf neugierig zur Seite und schaute mich forschend an.
„Und die wäre?“
„Meine Mutter. Du musst mir bitte versprechen, auch auf sie aufzupassen. Solange ich kein Vampyr bin, solange ich nur ein schwacher Mensch bin, kann ich sie nicht alleine beschützen und ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihr meinetwegen etwas zustoßen würde.“
„Selbstverständlich. Ich werde alles Nötige tun, um dich und deine Mutter zu beschützen.“ Während er Letzteres in einem strengen Ton sagte, schaute er mich nicht an, er schaute starr geradeaus, auf die Lichter der Stadt und die dunklen Gefahren, die in ihr drohten.
Seine Züge wurden weicher, er legte einen Arm um meine zugedeckte Schulter und streichelte mich ruhig. Traurig über sein Vorhaben, müde von unserem Streit und glücklich ihn wieder bei mir zu haben, lehnte ich meinen Kopf an ihn. Obwohl er eben noch aussah wie ein wildes Tier, das jederzeit über einen herfallen könnte, verspürte ich keine Furcht mehr. Ich vertraute und liebte ihn, egal in welcher Stimmung er sich befand. Sanft und vorsichtig ließ er seine kühlen Finger über meine Wangen gleiten, als ich mich näher an ihn kuschelte. So nah, dass kein Millimeter zwischen uns verschwendet wurde. Wie konnte jemand, der so einfühlsam und sanft sein konnte, gleichzeitig so kalt und hart sein, fragte ich mich.
Während ich darüber grübelte, wie ich ihn doch noch überzeugen könnte, beobachtete ich den Sonnenaufgang über Philadelphia. Es war wunderschön und erinnerte mich an meinen Traum. Die ersten Sonnenstrahlen am Horizont färbten den Himmel zartrosa violett und hellblau. Einige Wolken zogen friedlich vorbei. Die Farben waren kräftig und leuchteten so intensiv, dass die Stadt darunter dunkler wurde. Es schien, als ob die nächtliche Dunkelheit mit ihren hellen Sternen direkt über der Stadt lag, um der Sonne und ihrem prächtigen Farbenspiel Platz zu machen. Die Lichter der Stadt tanzten, als ob sie sich über den anbrechenden Tag freuten und die Sonne willkommen hießen. Es war ein wunderschönes Schauspiel, doch meine Aufmerksamkeit galt William.
„Ich bin froh, dass du wieder da bist“, flüsterte ich William zu, der seine Umarmung leicht verstärkte. Sehnsüchtig verlangten meine Lippen die seinen zu berühren. Meine Finger tasteten langsam über seine Brust, an seinem Hals hoch zu seinem Gesicht und zogen ihn näher an meines. Mein Atem wurde schneller, unkontrolliert. Hungrig nach seinen Lippen, streckte ich meinen Hals so weit, bis sie auf meine trafen. Die vertraute elektrische Spannung, die sich stets zwischen uns auflud, knisterte, als wir uns küssten. Ich krabbelte aus meiner Decke auf seinen Schoß. Schlang meine Beine um ihn und umarmte ihn mit all meiner Kraft. Meine Finger wühlten sich in seine dunkelblonden seidigen Haare. Er ließ mich gewähren, als ob er ebenfalls einen gierigen Hunger zu stillen versuchte. Seine Hände glitten an meinem Rücken entlang und lösten einen wohligen Schauer aus. Die morgendliche Kälte schien verflogen zu sein. Hitze durchströmte meinen Körper bis in die Zehenspitzen. Begierig nach mehr begann ich sein Shirt hochzuziehen um seine Haut zu spüren. In seinen glitzernden blauen Augen konnte ich sein Verlangen sehen, als er sich plötzlich zurückzog. Dasselbe
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