Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
bringen alle in Schwung

bringen alle in Schwung

Titel: bringen alle in Schwung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
uns beiden eine Zwei gegeben. Es war wirklich nur ein einziger Satz, den wir völlig gleich hatten. Dummerweise war er falsch, und auf eine ziemlich komische Art, glaube ich. Na ja, das war Pech. Aber warum ist die Roberts bloß so stur? Hat sie so was nie gemacht, als sie jung war? Ach, Kinder, mich kotzt alles an!“
    Hanni und Nanni bedauerten Jenny von Herzen, obwohl sie ihre Wut etwas übertrieben fanden. Sie schrieben alle mal von jemandem ab, sie wussten, dass es verboten war, und sie taten es trotzdem. Und sie waren alle schon erwischt worden. Das war normal. Warum sich also deshalb so aufregen? Weder Jenny noch Bobby würden wegen dieser einen Sechs am Jahresende sitzen bleiben.
    Plötzlich mischte sich Anja ein, die bisher, wie in der letzten Zeit immer, geschwiegen hatte.
    „Du sagst, dich kotzt alles an“, wandte sie sich an Jenny, mit einer aufgeregten, brüchigen Stimme. „Bloß weil du zu faul warst, deine Arbeit allein zu schreiben. Und weil die Roberts dir draufgekommen ist. Da kotzt dich also schon alles hier an. Du hast deine Eltern, deine Geschwister, vermutlich zwei Großmütter und zwei Großväter, was weiß ich. Du kannst in Lindenhof bleiben, bis du den Abschluss machst, falls du nicht unbedingt Wert drauf legst, der Hausmutter ihre silbernen Löffel zu klauen. Ich wünsche mir nichts so sehr auf der Welt, als dass ich in Lindenhof leben könnte, bis ich erwachsen bin. Denn meine Eltern und meine Großmutter zurückzuwünschen ist sinnlos. Tote werden nicht mehr lebendig. Kannst du dir vorstellen, wie mich alles ankotzt? Kannst du dir das vorstellen? Nein, das kannst du nicht. Wenn ich Glück habe, darf ich noch ein paar Monate bleiben, bis zum Jahresende und über die Ferien. Dann muss ich in ein Heim für Behinderte. O ja, ich weiß, ich bin auch behindert, wie man das so schön nennt. Aber doch nicht so sehr. Ich wäre glücklich hier. Aber ich werde fortgeschickt. Und dich kotzt alles an, weil du abgeschrieben hast, und es ist schiefgegangen ...“ Sie schluchzte.
    Jenny war entsetzt aufgesprungen.
    „Mein Gott, Anja ... verzeih mir bitte! Es tut mir schrecklich leid, dass ich so dumm dahergeredet habe. Ich hab‘s auch nicht ganz ernst gemeint, ich war eben sauer. Aber ich würde wünschen, dass du hierbleiben könntest. Vielleicht kommt irgendwie genug Geld zusammen.“
    Anja wühlte ihren Kopf ins Kissen, Jenny stand betreten neben ihr.
    „Ich glaube, ihr geht lieber“, meinte Hanni. „Du hast blöd gequatscht und Anja hat Kummer und ist empfindlich. Kein Wunder, ich wäre es auch an ihrer Stelle. Haut ab. Es fehlte gerade noch, dass Mamsell auftaucht.“
    Bobby und Jenny verschwanden. Als Mamsell zehn Minuten später die Tür einen Spalt öffnete, war es im Zimmer dunkel und die Mädchen lagen in ihren Betten. Aber sie konnten alle drei lange nicht einschlafen.

Hanni und Nanni haben eine Idee
     

    Am nächsten Nachmittag hielten fünf Mädchen eine Besprechung ab: die Zwillinge, Bobby, Jenny und Katrin, die Anja zutiefst bewunderte, wenn sie auch nicht direkt zu ihren Freundinnen gehörte. Sie hockten am Rand des schon für den Winter geleerten Schwimmbeckens.
    Ein unfreundlicher Nordostwind pfiff ihnen um die Ohren. Sie hatten sich nicht unbedingt den gemütlichsten Platz von Lindenhof ausgesucht. Aber dafür würde sie niemand stören.
    „Wenn ich an Anja denke, kriege ich das große Heulen“, sagte Hanni. Die anderen nickten.
    „Wir sollten was tun!“, meinte Bobby. „Irgendetwas.“
    „Klar. Aber was? Wir sind Schülerinnen und noch nicht mal vierzehn. Wir haben keine reichen Eltern. Und was Anja braucht, ist Geld. Eine ganze Menge“, sagte Katrin.
    Alle stimmten ihr zu. Doch es brachte sie nicht weiter.
    „Könnten wir nicht versuchen, Geld zu verdienen?“, überlegte Jenny.
    „Du spinnst“, sagte Hanni spöttisch. „Wie willst du Geld verdienen? Ich meine, viel Geld? Nicht nur ein paar Mark, indem du dein Taschengeld sparst oder beim Sommerfest einen selbst gestrickten Pulli oder Taschentücher mit Häkelspitzen an eine freundliche Dame verkaufst. Hör auf mit dem Unsinn.“
    Bobby fing an zu kichem.
    „Wir könnten singen“, alberte sie. „Wenn wir freihaben, gehen wir in die Stadt, stellen uns auf den Marktplatz und singen. Jenny klimpert auf ihrer Gitarre. Die Leute werden begeistert sein von unseren herrlichen Stimmen und uns mit Fünfmarkstücken nur so überhäufen.“
    Nanni hatte den Mund bisher nicht aufgemacht. Sie lutschte an einem

Weitere Kostenlose Bücher