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Brixton Hill: Roman (German Edition)

Brixton Hill: Roman (German Edition)

Titel: Brixton Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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mit Braidlux zu tun«, sagte Em. »Ich organisiere Veranstaltungen. Bis vor Kurzem dachte ich, mein Onkel sei einfach nur Banker.«
    »Das wird ja immer schlimmer!«, stöhnte Tobs. »Banker! Und Baulöwe! Jay, schaff mir diese Frau vom Hals!«
    »Sie hat dich vor dem schlagwütigen Bullen gerettet. Sonst hätte er dir die Birne komplett zu Brei geschlagen«, sagte Jay ruhig. »Em, was weißt du über deinen Onkel?«
    »Er ist mit meiner Tante seit fünfunddreißig Jahren verheiratet. Ich kenn ihn, seit ich auf der Welt bin.«
    »Wo kommt er her, aus welchem Umfeld, was weißt du über ihn?«
    Em überlegte. »Er ist Deutscher. Hat den Namen von meiner Tante angenommen. Er hat in München Gestaltung studiert, aber dann abgebrochen. Anfang, Mitte der Siebziger ist er nach London gekommen, hat bei einer Bank gearbeitet und so irgendwie meine Tante kennengelernt.«
    »München, Anfang der Siebziger? Aha«, sagte Tobs. »Wann genau?«
    »Ich weiß es nicht. 72? 73? Jedenfalls wusste ich nichts von Braidlux. Und ich sag’s gern noch mal, ich habe Alan garantiert nicht umgebracht.«
    »Sieht die Polizei offenbar anders«, fauchte Tobs.
    »Seit wann so behördengläubig?«, fragte Jay.
    Tobs schwieg.
    »Miles also«, sagte Jay. »Miles Fielding. Wie finden wir den?«
    »Du bist der Hacker.« Tobs war immer noch beleidigt und wandte sich demonstrativ von Em ab.
    »Hast du ihn gegoogelt? Ist er irgendwo unter seinem Klarnamen zu finden?«
    »Der war schon immer ein paranoides Miststück. Ein Hater, eigentlich. Ein Troll. Hab ich aber zu spät gemerkt, da hatte er sich schon schön bei uns eingenistet. Dachte, vielleicht geht’s, wenn er beschäftigt ist und eine Sache hat, an die er glaubt. Er war ja schon immer sehr leidenschaftlich mit dabei. Aber ich fürchte, das war alles nur Getue. Hauptsache, er konnte irgendwo mitbrüllen und jemanden hassen. Wie gesagt, mein Fehler.«
    »Er muss doch irgendwo zu finden sein.« Jay tippte auf seinem Telefon herum.
    »Dann such ihn. Ich hab ihn nirgendwo gefunden.«
    »Vielleicht über den Anwalt«, sagte Em. »Weißt du noch, wie der hieß? Oder wie er aussah? War er so um die sechzig?« Sie dachte an Robert Hanford.
    »Nein. Nein, der war jünger. Eher dreißig. Er hat keine Kärtchen verteilt, aber er hat seinen Namen genannt und später Miles noch mal Namen und Handynummer aufgeschrieben. Der wusste, dass er ihn am Haken hat. Er hieß Vine.«
    »Bitte was?« Em glaubte, den Boden unter sich zu verlieren.
    »Ich habe ein gutes Namensgedächtnis, also schrei mich nicht an, sondern freu dich darüber. Vine. Eric Vine. So hieß der Anwalt.«
    Em spürte Jays Blick auf sich und schloss die Augen. Was hatte Alan zu ihr gesagt, als es um Eric ging? Ob sie glaubte, dass es eine gute Idee gewesen sei, sich ihm anzuvertrauen? Und er hatte noch nachgeschoben: » Ihm vertraust du also.«
    Hätte sie nur seine Mails gelesen. Hätte sie ihm doch nur zugehört.
    Aber Eric? Konnte es wahr sein? Hatte Frank Eric ins Boot geholt? Warum nicht … Einen Anwalt in der Familie zu haben, dazu noch einen, der bei einem aufgewachsen war … Hatte Eric zu viel gewusst und musste deshalb sterben? War er doch Ziel des Anschlags gewesen?
    Nein, sie wollte es nicht glauben. Vielleicht – das gestand sie ihrem Zwillingsbruder zu – hatte er von Franks Braidlux-Beteiligung gewusst. Bestimmt hatte er nur Papierkram für seinen Onkel erledigt. Verträge geprüft. Eine zweite Meinung zu etwas abgegeben. Sicherlich hätte er sich nicht auf wirklich krumme Geschäfte eingelassen.
    Aber was war Braidlux anderes als ein einziges krummes Geschäft?
    »Mein Bruder hieß Eric Vine und war Anwalt«, sagte Em schließlich. »Ich weiß wirklich nicht, was da vor sich geht. Ich weiß nur, dass ich ein paar Leuten gerade dringend ein paar Fragen stellen muss.«
    Sie wollte das Krankenzimmer verlassen. Direkt zu Katherine und Patricia und Frank gehen und sie alle zur Rede stellen. Irgendwann mussten sie es ja erfahren. Irgendwann musste Frank die Karten auf den Tisch legen. Es ging einfach nicht, dass er Eric in etwas reingezogen hatte, das ihm den Tod gebracht hatte.
    Jay packte sie an den Schultern und zog sie zurück ins Zimmer. Er schloss die Tür und stellte sich davor.
    »Mach das nicht«, sagte er.
    Tobs sagte: »Lass sie gehen! Die ist mir unheimlich!«
    »Halt den Mund«, fuhr Jay ihn an. »Em, du bleibst hier.«
    »Nein, ich gehe zu meiner Scheißfamilie, damit das alles endlich geklärt wird. Und zwar jetzt!« Sie

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