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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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meldete sich Blue erneut von Bord. „Captain, ich habe Admiral Stonegate im Nacken sitzen. Er verlangt, dass ich euch alle sofort von der Insel hole. Also: Ich berufe euch alle zurück zum Schiff! Code sechsundachtzig, Jungs und Mädels! Tote Männer – besonders tote Marines – sind nicht Teil dieser Übung. Kommt zurück an Bord. Wir gruppieren uns neu und …“
    „Es gibt Bewegungen innerhalb des Hauptgebäudes“, unterbrach ihn Joe Cat. „Lucky geht gerade näher ran. Gleich wissen wir, ob dort überlebende Marines festgehalten werden. Wir werden versuchen, genau zu identifizieren, wer die Geiselnehmer sind – und wie viele.“
    „Höchstwahrscheinlich nicht Kims Männer“, warf Crash ein. Über Harvards Kopfhörer klang seine Stimme vollkommen ruhig und sachlich. Man wäre nie darauf gekommen, dass dieser Mann gerade einen Berg hochrannte. „Sie würden ihre eigenen Leute nicht einfach so den Fliegen und Aasgeiern überlassen.“
    „Wenn nicht Kims Männer, wessen dann?“, fragte Harvard und beobachtete P. J., die sich alle Mühe gab, mit Crash mitzuhalten. Er war sich wohl bewusst, dass er sich Blues Befehl widersetzte. Außerdem lotste er P. J. in die falsche Richtung. Er sollte sie von diesem Berg herunter führen, nicht hoch. Nicht noch weiter weg vom Ozean, von der sicheren USS Irvin .
    Aber zuerst musste er sicher wissen, dass es dem Captain und Lucky gut ging. Vorher war an Rückzug nicht zu denken.
    „Die größte andere paramilitärische Gruppe ist die von John Sherman, einem Amerikaner, ein Auswanderer. Ehemaliger Green Beret“, erklärte Crash. Die Green Berets – die Soldaten wurden wegen ihrer grünen Barette so genannt – waren die dienstälteste Spezialeinheit der US Army.
    „Captain, ich weiß, du willst die Marines nicht hängen lassen“, meldete sich Blue zurück zu Wort. „Aber …“
    „Lucky gibt mir Zeichen“, unterbrach ihn Cat. „Keine Marines zu sehen. Sieht aus, als seien etwa ein Dutzend Tangos im Gebäude und …“
    Harvard hörte etwas, das klang wie der Beginn einer Ex-plosion; es wurde sofort gedämpft, um die Ohren zu schützen. Aber wessen Mikrofon war es?
    Er hörte Joe Cat mehrfach fluchen. „Wir haben gerade eine Tretmine ausgelöst“, meldete der Captain. „Greene ist verletzt – und wir haben ungewollte Aufmerksamkeit auf uns gezogen.“
    Crash erhöhte das Tempo. Sie rannten nun, so schnell sie konnten, aber es war nicht schnell genug. Die Stimmen und Geräusche, die Harvard über das Headset empfing, vermischten sich miteinander.
    Das Geräusch von Schüssen. Joe Cats Schreie, während er versuchte, den verletzten FInCOM-Agenten aus der Schusslinie zu ziehen. P. J., die versuchte, bei diesem Lauf durch den Dschungel nicht abgehängt zu werden, und sich dabei komplett verausgabte. Luckys schmerzverzerrte Stimme, mit der er eine Schussverletzung zu Protokoll gab. Crashs leise Erinnerung, dass sie mit ihren Paintballgewehren auf die Augen ihrer Angreifer zielen sollten.
    Und zuletzt wieder Joe Cat – sein Captain, sein Freund –, der Lucky befahl, sich Greene zu schnappen und den Abstieg zu beginnen. Er versuchte, die Angreifer in Schach zu halten – mit einer Waffe, die keine echte Munition abfeuerte. Zwölf gegen einen.
    Dies war der Moment, in dem Harvard sich in das Chaos einschaltete. „Joe, halt durch! Schaffst du das? Wir sind in drei Minuten da!“ Aber was sagte er da eigentlich? Der Captain hatte keine echte Munition, genauso wenig wie sie. Sie waren ein tolles Rettungskommando – machtlos und lächerlich. Sie konnten ja nicht einmal sich selbst verteidigen, geschweige denn jemand anders retten.
    Aber dann hörte er Joe Cat, der ihn direkt ansprach. „Harvard, ich zähl auf dich. Du und Crash, ihr müsst Lucky und Greene abfangen und alle zum Schiff zurückbringen. Sag Ronnie, dass ich sie liebe und dass … es mir leidtut. Das sollte doch nur eine Übung werden!“
    „Verdammt, Joe, halt durch!“
    Aber Harvards Stimme ging in Schüssen und Geschrei unter. Stimmen riefen sich Kommandos in einer Sprache zu, die er nicht verstand.
    Dann hörte er die Stimme des Captains noch einmal. Sie klang heiser vor Schmerz, aber immer noch trotzig, als er seinen Angreifern riet, sich doch sonst wohin zu …
    Kurz darauf war nur noch Stille zu hören. Als hätte jemand Joes Headset genommen und in der Mitte durchgebrochen.
    Luckys Bein war gebrochen.
    P. J. war keine Krankenschwester, aber es war eindeutig, dass das Bein des SEALs gründlich

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