Brook, Meljean - Die Eiserne See
ihr, bis sie so feucht war, dass sie trotz seines kontinuierlichen Leckens Nässe auf ihren Innenschenkeln spürte, Tropfen, die die Rundungen ihres Hinterns hinunterliefen. Sie wand sich, versuchte, einen anderen Winkel zu finden, einen anderen Druck zu bekommen, doch seine Zunge glitt wieder glatt hindurch, und dieser schreckliche Züngler am Ende brachte sie nahe, ganz nahe heran. Sie schrie seinen Namen, bettelte. Seine Zunge kam herauf und kreiselte, und Yasmeen bäumte sich gegen seinen Mund auf und schluchzte. Seine langen Finger schoben sich in sie hinein, und sie hielt es nicht länger aus, seine Lippen schlossen sich über ihrer Klit und seine Zunge glitt über sie wie ein saftiger Kuss, und sie konnte nicht mehr, war am Ende. Ihr Leib zog sich zusammen, noch einmal, noch einmal.
Schließlich fiel sie zurück, schweißnass, noch immer erschauernd. Dann stieg Archimedes zu ihr in die Koje, und sie konnte es nicht fassen.
Er legte sich auf den Rücken und zog sie sich auf die Brust, ihre erschlafften Beine rittlings über seinen Schenkeln. Seine Hand streichelte ihren Leib, wohltuend, entspannend. Er küsste ihr die nassen Augen, doch auf den Mund küsste er sie nicht, mit ihr treiben wollte er es nicht, sondern streichelte einfach ihre Haut, bis sie eine süße Müdigkeit überkam wie Opium.
»Bist ein Schwachkopf, dass du mich liebst«, flüsterte sie.
»Bin ich das?« Er klang wenig überzeugt.
»Ja.« Sie sog seinen Geruch ein, der so kräftig war und warm. »Aber dennoch – es ist schön, geliebt zu werden.«
Und sie kuschelte ihr Gesicht gegen seine Schulter und schlief.
Ja. Es wäre schön, geliebt zu werden.
Als Archimedes im Angreifenden Stier zu Yasmeen gesagt hatte, dass es kein Spiel wäre, sich in sie zu verlieben, hatte er nicht gelogen. Allerdings war ihm eben klar gewesen, dass er damit kaum falscher hatte liegen können.
Er hatte ein Spiel gespielt. Eine Wette, ein Glücksspiel, mit seinem Herzen als Einsatz, mit tief empfundenen Gefühlen und einem gebrochenen Herzen als Preis – und er hatte keine Ahnung gehabt, was das beides bedeutete. Aber als sie vorhin zur Tür gegangen war, hatte er einen kleinen Eindruck davon bekommen, und er wollte so etwas nie, nie wieder spüren. Sicher, er konnte so weitermachen, konnte versuchen, jede einzelne Emotion zu spüren, bis er am Boden zerstört und ausgebrannt war.
Doch ein Spiel war das nun, da er sie liebte, nicht mehr.
13
Yasmeen regte sich, als Archimedes aus dem Bett schlüpfte, aber sie hob nicht den Kopf. Er hielt sich nicht erst mit Stiefeln oder einer Jacke auf, sondern hob nur seinen Dolch vom Boden auf. Verstohlen ging er zu Olliviers Kabine und öffnete die Tür.
Der nur mit einer Einzelkoje ausgestattete Raum war größer und bot noch Platz für einen kleinen Schreibtisch. Ollivier lag, das Gesicht von der Tür abgewandt, auf der Seite und schlief. Archimedes legte ihm den Dolch an die Kehle und rüttelte ihn wach. Der Mann öffnete die Augen, wollte unter sein Kissen greifen. Archimedes ließ ihn die Schneide spüren. Er erstarrte.
»Legen Sie die Hände auf den Kopf, Mr Ollivier! Sehr schön. Nun stehen Sie auf – nein, nein! Hände weiterhin auf dem Kopf. So ist es gut. Lassen Sie uns ein Stück gehen und einen Schluck trinken.«
Ollivier, der ein Nachthemd trug, das ihm bis zu den Knien ging, blieb stumm, bis sie an der Tür waren. Dann versuchte er es mit Entrüstung. »Dies stellt eine grobe Verletzung meiner Würde dar, Mr Fox. Wenn Sie den Ruhm für unsere Funde nicht teilen möchten –«
»Bis jetzt gibt es keinen Fund, Mr Ollivier. Und nun schweigen Sie, bis wir in der Gästekabine sind, oder ich schneide Ihnen die Zunge heraus.«
Was Archimedes in Wahrheit gar nicht vorhatte; hier ging es allein darum, den Mann zum Reden zu bringen. Ein Zeh wäre da viel besser. Ein Finger. Seine Eichel – aus der während des kurzen Spaziergangs zu Hassans Kabine offensichtlich ohnehin Pisse tropfte.
Recht bedacht war die Zunge andererseits doch nicht verkehrt. Ollivier konnte seine Antworten ja schriftlich geben.
Es überraschte ihn kaum, Yasmeen schon in Hassans Kabine vorzufinden, wo sie auf einem kleinen Gaskocher Teewasser erhitzte. Wie hatte sie ihre Stiefel dermaßen schnell anbekommen? Da fehlte ihm eindeutig noch Übung.
»Setzen Sie sich, Mr Ollivier«, sagte Hassan und deutete auf den Stuhl ihm gegenüber. »Ich dachte, wir könnten etwas Tee trinken.«
Zitternd nahm Ollivier Platz.
Hassan schenkte ihm
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