Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
körperliche Gründe hatte.
    Gegen acht Uhr hatten die Jungen gegessen und waren zum Fernsehen nach oben gegangen. Eleanor hatte den Tisch hübsch mit Silber und Kristall gedeckt. Sie hatte Make-up aufgelegt, ihr Haar gerichtet und roch den verführerischen Duft von Badeöl, Körperlotion und Parfüm auf ihrer Haut, als sie das hautenge Jerseykleid von Jean Muir überzog.
    Wie lange war es her, dass sie sich so sorgfältig für Marcus vorbereitet hatte? Dass sie beinahe so lange für sich selber gebraucht hatte, wie das Treffen mit ihm anschließend dauerte?
    Um halb neun war Marcus immer noch nicht da, und sie rief ihn im Büro an. Es dauerte eine Weile, bis er ungeduldig antwortete.
    „Es ist schon spät“, sagte Eleanor. „Ich dachte, du wolltest längst zu Hause sein.“
    Es entstand eine kleine Pause, und Eleanor fröstelte plötzlich.
    „Wir haben noch eine Besprechung“, erklärte Marcus gereizt. „Ich hatte es dir heute Morgen gesagt, Nell. Es kann ziemlich spät werden. Wir müssen noch einige wichtige Dinge klären.“
    Eleanor spürte seine Ungeduld und seine Verärgerung. Marcus hatte heute Morgen tatsächlich eine Besprechung erwähnt, aber sie hatte es nicht recht registriert. Nach seinem Ton zu urteilen, hatte sie ihn in einem ausgesprochen ungünstigen Augenblick gestört. Gerade wollte sie sich entschuldigen, da fuhr er barsch fort: „Wenn du nicht ständig anderweitig beschäftigt wärst, hättest du dich vielleicht erinnert.“
    Bevor sie antworten konnte, beendete er das Gespräch.
    Langsam legte Eleanor den Hörer auf. Nein, ich werde nicht weinen, nahm sie sich vor. Es war nur ein Missverständnis, nicht mehr. Sie waren beide erwachsen. Sie liebten sich und wussten, dass man manchmal Dinge sagte, die … Nein, ich werde nicht weinen, wiederholte sie stumm und wischte die Tränen fort.

17. KAPITEL
    E leanor sind Sie es?“
    Eleanor straffte sich innerlich, als sie die sanfte mädchenhafte Stimme von Marcus’ Exfrau hörte.
    „Ich versuche schon eine Ewigkeit, Marcus zu erreichen. Aber man sagt mir ständig, dass er nicht da ist. Er hat irgendeine Besprechung mit einem Klienten. Eigentlich sollte man annehmen, dass ihm die eigene Tochter wichtiger ist als ein Fremder“, fügte sie gereizt hinzu.
    „Julia weigert sich einfach, logisch zu denken“, hatte Marcus einmal gesagt. Jetzt verstand Eleanor, was er meinte.
    „Ist Vanessa krank?“, fragte sie.
    „Nein, sie ist nicht krank. Aber ich muss früher nach L.A., als ich erwartet hatte. Genauer gesagt, schon an diesem Wochenende. Ich wollte Marcus bitten, Vanessa am Freitagabend abzuholen. Mein Flug geht Sonnabendmorgen. Ich kann sie nicht selber bringen, und sie kann nicht mit dem Zug kommen. Wenn sie mehrere Monate bei Ihnen bleiben soll, braucht sie …“
    „Mehrere Monate?“, fragte Eleanor und merkte, wie scharf ihre Stimme klang.
    „Marcus war einverstanden, dass sie den Sommer bei ihm verbringt. Nachdem ich jetzt schon einige Wochen früher fliegen muss …“
    „Und was ist mit der Schule?“, wandte Eleanor ein.
    „Ich habe alles mit der Direktorin besprochen. Die Lehrer werden ihr einige Aufgaben geben, die sie zu Hause erledigen kann. Schließlich versäumt sie nur ein paar Wochen. Der Rest sind Ferien oder freie Tage, an denen die höheren Klassen ihre Examen ablegen. Übrigens bringt Vanessa eine Freundin mit. Nur für die Ferienwoche. Ich muss jetzt Schluss machen, Eleanor, denn ich habe noch tausend Dinge zu tun. Vergessen Sie bitte nicht, Marcus zu sagen, dass er Vanessa abholt.“

    „Das kann sie uns doch nicht antun!“, protestierte Eleanor gegenüber Marcus. „Das darfst du nicht zulassen. Du warst einverstanden, dass sie den Sommer bei uns verbringt. Aber dies …“
    „Zum Glück werden die Jungen bei ihren Großeltern sein.“
    „Ja. Aber kannst du dir vorstellen, wie es für sie aussehen muss? Sie glauben bestimmt, dass wir sie abschieben, damit wir Platz für Vanessa und ihre Freundin bekommen. Das wird mir wirklich zu viel, Marcus. Ich hänge ständig mit meiner Arbeit hinterher. Außerdem ist da noch das Haus … Diese Woche war ich schon zweimal da. Der Architekt fürchtet, dass es Schwierigkeiten mit dem Umbau der Küche geben könnte. Es geht um einige tragende Wände, die nicht herausgerissen werden dürfen. Außerdem hat er den Eindruck, dass die Klärgrube leckt. Das Frühjahr ist schon fast vorüber, und wir kommen nicht weiter.“
    Erschöpft schob sie die Hand durch das Haar. „Ich

Weitere Kostenlose Bücher