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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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handelte.
    Nach dem Essen gingen die beiden zur Toilette, und Eleanor bezahlte erleichtert die Rechnung. Eine Viertelstunde später waren die Mädchen immer noch nicht zurück.
    Stirnrunzelnd verließ Eleanor den Speisesaal, um nach ihnen zu suchen. Dann entdeckte sie Vanessa. Das Mädchen drehte ihr den Rücken zu und unterhielt sich mit einem Jungen in Lederkleidung. Sasha stand neben ihr und redete mit zwei anderen Jungen.
    Eleanor unterdrückte ihre Verärgerung und trat entschlossen zu Vanessa. „Fertig?“, fragte sie lächelnd. „Wir müssen gehen, sonst kommen wir zu spät zu der Besprechung mit dem Architekten.“
    Sie bemerkte das Glas in Vanessas Hand. Um keinen Streit heraufzubeschwören, erkundigte sie sich nicht danach, was es enthielt. Sowohl Vanessa als auch Sasha waren zu jung, um alkoholische Getränke ausgeschenkt zu bekommen.
    Da die beiden Mädchen ihr widerstandslos folgten, beschloss sie, nichts zu sagen. Marcus wäre wahrscheinlich nicht so schweigsam geblieben.
    Eigentlich müsste ich mit Vanessa reden und sie auf die Gefahren aufmerksam machen, wenn sie sich von fremden Männern ansprechen und in einen scheinbar harmlosen Flirt ziehen lässt, überlegte Eleanor.
    Mit vierzehn war Vanessa noch zu jung für eine enge Beziehung. Aber sie war nicht zu jung, um ihre sexuellen Reize auszuspielen und neugierig zu sein.
    Der Architekt war schon da, als sie Broughton House erreichten. Sobald sie das Innere betraten, stellte Eleanor fest, dass Vanessa alles andere als begeistert war.
    „Müssen wir unbedingt hierbleiben?“, jammerte sie. „Können wir nicht nach draußen gehen?“
    Eleanor spürte die Ungeduld des Architekten und nickte verärgert. Während der Mann ihr seinen Bericht gab, wurde sie immer mutloser.
    „Soll das heißen, dass sich dieser Teil des Hauses nicht in eine große Küche umbauen lässt?“, fragte sie schließlich.
    „Beim besten Willen nicht. Es müssten zu viele tragende Wände herausgerissen werden. Ich weiß, wie viel Ihnen an dem Haus liegt“, fuhr er fort. „Es ist ein entzückender Besitz. Aber aufrichtig gesagt …“ Er machte eine Pause und sah sie nachdenklich an. „An Ihrer Stelle würde ich ernsthaft überlegen, ob ich mich nicht nach etwas anderem umsehen sollte.“
    Erschöpft dankte Eleanor dem Mann und begleitete ihn zu seinem Wagen. Ihre Träume von dem Haus und einer richtigen Familie lösten sich langsam, aber sicher in Luft auf.
    Sie kehrte zum Haus zurück, verschloss die Tür mit dem Schlüssel, den der Makler ihr überlassen hatte, und sah sich um.
    Wo waren die Mädchen? Sie hatte die beiden gebeten, nicht länger als eine halbe Stunde wegzubleiben. Weit konnten sie nicht sein. Sie waren ebenso wenig für einen Streifzug durch das Parkgelände gekleidet wie sie.
    Eleanor rief ihre Namen, erhielt aber keine Antwort. Angesichts der Verachtung, mit der die beiden vom Landleben gesprochen hatten, wunderte sie sich, dass Vanessa und Sasha lieber nach draußen gegangen waren, anstatt im Haus zu bleiben.
    Erneut rief sie ihre Namen. Wo in aller Welt waren die beiden?
    Verärgert lief Eleanor den Pfad hinab, der zu der Begrenzungsmauer des Grundstücks führte. Er führte innen daran entlang und verband die Senke mit den Schwertlilien und den Teich mit kleinen Baumgruppen und hübschen Ausblicken.
    Eleanor war diesen Pfad schon bei einem früheren Besuch entlanggewandert und hatte über die Sorgfalt gestaunt, mit der das Grundstück angelegt worden war. Selbst jetzt, wo fast alles verwildert war, sah man noch, wie hübsch es einst gewesen sein musste. Blumen bedeckten den Boden unter den Bäumen. Geschickt verteilte Bänke und sogar eine kleine verschwiegene Laube luden zu einer Pause ein.
    Beim letzten Mal war Eleanor für solch einen Spaziergang richtig angezogen gewesen. Heute war sie es nicht. Da sie vor der Abfahrt die Mädchen so lange angetrieben hatte, sich endlich fertig zu machen, hatte sie vergessen, flache Schuhe mitzunehmen. Sie trug fast neue schwarzen Pumps von Charles Jourdan mit hohen schlanken Absätzen. Ihre ebenso empfindliche teure Strumpfhose überstand nur die ersten Meter des überwucherten Pfads. Der Brombeerzweig, der sie zerriss, zerkratzte auch Eleanors Bein und hinterließ eine lange hässliche Schramme, die sofort zu bluten begann.
    Während sie stehen blieb, um die Wunde zu betrachten, schlug ihr ein Holunderzweig an die Wange und hinterließ einen dunklen Fleck auf dem Ärmel ihrer cremefarbenen Seidenbluse. Es war

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