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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Alpha war sein Boss, Oberst Andrew Toutin, der Kommodore des 158. Jagdgeschwaders, der sich im Augenblick im Cornerstone-Hauptquartier in Skopje aufhielt.
    »Was gibt’s, Chief?«
    »Sir, ich habe drei große russische Kampfhubschrauber in Sicht, die auf den Schulkomplex Resna zufliegen. Alle drei sind schwer bewaffnet. Ich wiederhole: Sie sind bis an die Zähne bewaffnet.«
    »Was?«, brüllte Toutin. »Was haben Sie da gesagt? Bewaffnet? Soll das heißen, dass Sie an Bord dieser Hubschrauber deutlich Waffen erkennen?«
    »Positiv, Sir. Viele Waffen. Jede Menge Waffen.«
    Er konnte sich vorstellen, wie sein Boss kurz die Sprechtaste losließ, um laut und herzhaft zu fluchen – Toutin, ein knorriger Jagdfliegerveteran, der nach gut zwanzig Dienstjahren in der Air Force nun schon über zehn Jahre bei der Vermont Air Guard war, würzte selbst gewöhnliche Unterhaltungen oft mit Kraftausdrücken, die er ausgesprochen kreativ einsetzte. »Ich verständige das hiesige NATOHauptquartier, Chief«, sagte Toutin. »Sie rufen den makedonischen Unteroffizier vom Dienst und sorgen dafür, dass seine Leute nicht mit ihren Waffen herumfuchteln. Versuchen die Hubschrauber zu landen, halten Sie alle Zivilisten von ihnen fern.«
    »Verstanden, Sir«, bestätigte Lewis. »Trennung, Trennung. Sieben, hier ist Eins.«
    »Eins, hier Sieben«, antwortete der makedonische Unteroffizier vom Dienst in passablem Englisch. »Ich sehe die Russen auch, Chief. Ich habe verstanden, dass wir unsere Waffen außer Sicht halten sollen, und weise den Polizeichef an, alle Zivilisten in ihre Häuser zu schicken. Ich frage die Kontrollposten ab und lasse mir den Empfang von Alphas Befehl bestätigen. Melde mich sofort wieder.«
    Nachdem die russischen Kampfhubschrauber den Schulkomplex in niedriger Höhe überflogen hatten, teilten sie sich auf und verschwanden hinter dem Horizont, wobei sie im Tiefstflug sofort hinter Bäumen unsichtbar wurden. Das Röhren ihrer Triebwerke tarnte den Anflug weiterer anfliegender Hubschrauber. Jetzt tauchten Mil Mi8T auf: von je zwei Propellerturbinen angetriebene riesige Transporthubschrauber, die bis zu achtundzwanzig Infanteristen befördern konnten und an externen Aufhängepunkten Zusatztanks statt Waffen trugen. Lewis zählte sechs Maschinen, die aus drei Richtungen im Tiefstflug und mit Höchstgeschwindigkeit anflogen. Die Mi8T verteilten sich übers Schulgelände, zogen plötzlich hoch, um Fahrt wegzunehmen, und setzten dann mit etwa hundert Metern Abstand zueinander rasch in drei Paaren auf. Wenige Sekunden nach der Landung schwärmten russische Soldaten mit zur Tarnung geschwärzten Gesichtern in dunkelgrün gefleckten Kampfanzügen und mit schussbereiten Waffen aus, um die Hubschrauber zu sichern, und gingen hinter den nächsten Gebäuden in Deckung. Während die Transporthubschrauber aufsetzten, patrouillierten die Kampfhubschrauber Mi24D in der Nähe, um zum Eingreifen bereit zu sein, falls den landenden Maschinen feindliches Feuer entgegenschlug.
    Verdammt gut gemacht, dachte Lewis grimmig. Wohin er auch sah, entdeckte er einen russischen Infanteristen. Rechnete er die Makedonier dazu, waren seine Leute vielleicht nicht zahlenmäßig aber an Feuerkraft eindeutig unterlegen.
    Einer der russischen Soldaten zündete auf dem Schulparkplatz einen Rauchkörper, um den Bodenwind anzuzeigen, und wenige Augenblicke später tauchte eine einzelne Mi8T auf. Dieser Hubschrauber unterschied sich von den anderen: Er setzte nur acht Soldaten zur Sicherung ab und war über und über mit Antennen bestückt. Sobald die Infanteristen ausgeschwärmt waren, kletterte ein Offizier – ebenfalls im Kampfanzug – mit einigen weiteren Uniformierten und einem Zivilisten aus der Maschine. Aha, sagte Lewis sich, der Boss ist angekommen.
    Aus irgendeinem Grund hatte Chief Master Sergeant Lewis ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache. Er wusste natürlich von den Grenzgefechten zwischen Albanien und Makedonien, den gegenseitigen Kriegserklärungen und dem Beschluss des UN-Sicherheitsrats, russische Friedenstruppen nach Makedonien zu entsenden, aber so hatte er sich die Stationierung nicht vorgestellt. Die Russen sollten auf dem Flughafen Ohrid ankommen und sich entlang der albanisch-makedonischen Grenze nach Norden und Süden verteilen. Was hatten sie hier zu suchen? Und wozu dieser Überfall aus der Luft – weshalb waren sie nicht einfach mit Lastwagen gekommen?
    Obwohl Lewis wusste, dass es korrekt gewesen wäre, diese Sache Toutin

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