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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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nur Unangenehmes bedeuten. »Ich will ihn nicht sehen.«
»Du hast leider keine Wahl.«
Er nahm einen Klappstuhl und lehnte ihn gegen die offene Tür des Containers, bevor er hinausging. Als er wiederkam, trug er Ivan auf den Armen. Er setzte ihn auf dem Sofa ab. Jade stand steif hinter dem Schreibtisch. Neal holte den Stuhl von der Tür und setzte sich.
»Weshalb sind Sie gekommen?« fragte Jade Ivan.
»Na, na. Wollen Sie denn gar nicht fragen, wie es mir geht? Wie wär’s mit ein paar Höflichkeitsfloskeln, um zu sehen, woher der Wind weht?«
»Nein.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust, um ihre Ungeduld zu demonstrieren. »Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, dann sagen Sie es. Wenn nicht, verschwinden Sie.«
»So springt man aber nicht mit Leuten um.«
»So springe ich aber mit Ihnen um.«
Ivan spielte mit dem glatten, geschwungenen Griff seines Stocks. »Ich habe Fotos von Ihrem Jungen gesehen. Sieht wirklich prächtig aus, der Kleine.«
Sie erinnerte sich noch gut an Ivans einschüchternden Blick unter den buschigen Brauen. Genau den versuchte er nun bei ihr. Nur mit Mühe behielt sie ihre gleichgültige Miene, jetzt, da er Graham ins Spiel gebracht hatte. Ivans teuflischer Charakter wurde durch die Behinderung noch verstärkt.
Sie antwortete in kühlem Ton: »Ja, schätze, so ist es.«
»Kommt ganz nach Ihnen. Zumindest, soweit ich gesehen habe. Würde ihn gerne mal kennenlernen.«
Ihr schlug das Herz bis zum Hals, aber sie ließ sich nichts anmerken.
»Warum setzt du dich nicht, Jade?« fragte Neal.
»Ich stehe lieber.«
»Wie Sie wollen.« Ivans fleckige, von Adern überzogene Hand verschwand in seinem Jackett und zog einen Umschlag aus der Brusttasche. Er hielt ihn Jade hin.
Sie beäugte ihn mißtrauisch. »Was ist das?«
»Machen Sie’s auf, und sehen Sie nach.«
Jade nahm den Umschlag, öffnete ihn und zog eine Grundstücksurkunde heraus. Rasch überflog sie die Seite und suchte das Wichtigste – die Unterschriften der beiden Vertragspartner.
»Otis Parker«, flüsterte sie. Sie sackte sichtbar in sich zusammen.
»Ganz genau.« Ivan leckte sich die Lippen. Er erinnerte sie an eine fleischfressende Pflanze, die soeben ihr Opfer verschlungen hat. »Jetzt gehört das Land uns. Der Vertrag wurde gestern unterzeichnet.«
Wie in Trance ging Jade zu ihrem Stuhl zurück und setzte sich. Sie strich die Urkunde glatt. Ein Notar hatte sie beglaubigt. Der Vertrag war rechtsgültig. Kein Wunder, daß Otis sie gemieden hatte. Sie hatte mehrmals mit Mrs. Parker am Telefon gesprochen, der die Sache offenbar unangenehm war, doch er hatte nie zurückgerufen. Einmal war sie noch selbst zur Farm rausgefahren, doch niemand hatte auf ihr Klopfen reagiert, obwohl sie wußte, daß jemand zu Hause war.
Schroff fragte sie: »Wieviel haben Sie ihm gezahlt?«
»Eine Million Dollar.«
»Eine Million?«
»Ganz genau.«
Neal lehnte sich auf dem Stuhl zurück und sagte: »Wir wollten deiner Großzügigkeit in nichts nachstehen und haben Otis zwei Jahre Zeit zum Ausziehen gegeben. So kann er noch zwei Ernten einfahren – nicht, daß er das nötig hätte«, fügte er kichernd hinzu.
»Wie … wie habt ihr so viel Kapital aufbringen können?«
Neal zwinkerte ihr zu. »Ein paar Verkäufe hier, ein paar Hypotheken dort und ein kleines Bankdarlehen. Wenn man selbst im Vorstand der Bank sitzt, kann man so was eben machen.« Er setzte eine wohlwollende Miene auf. »Siehst du, Jade, von uns Südstaaten-Jungs kannst du dir noch eine Scheibe abschneiden.«
»Sie kommen hierher und wedeln mit Ihrem kleinen Hintern, als wären Sie jemand.« Ivan grinste sie bösartig an.
»Diese Bastarde aus New York, für die Sie arbeiten, sind doch kleine harmlose Pussykätzchen gegen mich.« Er klopfte sich selbst auf die Brust.
Jade befeuchtete sich nervös die Lippen mit der Zunge.
»Welche Zahlungsvereinbarung haben Sie getroffen?«
Neal warf seinem Vater einen Blick zu und sagte: »Glaubst du, wir sind von gestern, Jade? Du kannst nichts mehr daran ändern. Wir haben den Handel mit einem Barscheck über die Gesamtsumme abgeschlossen. Otis hat sich beinahe in den Overall gepinkelt, als ich ihm den Scheck überreichte.«
Jade war bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Sorgfältig faltete sie die Urkunde zusammen, steckte sie wieder in den Umschlag und legte ihn auf den Tisch.
»Meinen Glückwunsch.«
Sie nahm einen Stift in die Hand und wandte sich wieder der Arbeit zu, mit der sie beschäftigt gewesen war, bevor Neal hereinplatzte. Für sie war die

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