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Brüchige Siege

Brüchige Siege

Titel: Brüchige Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bishop
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House – durch Cotton-Creek,
    vorbei an einem Zipfel des Alligator-Parks und querbeet durch
    den Gemüsemarkt mit all seinen Ständen und den ersten
    Anzeichen von Leben.

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    AN DIESEM SAMSTAGNACHMITTAG stand ein Doppel gegen die
    Gendarmes an, das dritte Spiel fand am nächsten Tag statt, und dann folgte eine Zweierserie ab Mittwoch in LaGrange. Fünf
    Spiele in sieben Tagen gegen den führenden Verein der Liga
    bei bloß noch einer einzigen Gelegenheit, ihn beim Wickel zu
    pak-ken, und das war jene Dreierserie in Highbridge kurz vor
    Toresschluß, also Ende August.
    »Jetzt heißt es Sieg oder Tod«, sagte Vito Mariani kurz vor
    dem Eröffnungsspiel.
    »Sieg oder Tod«, spottete Turkey Sloan. »Sieg oder Tod.
    Herrgott, ist das Spaghettilyrik?«
    »Die Parole heißt wirklich Sieg oder Tod«, sagte Mariani.
    »Verlieren wir heute auch nur ein Spiel, holen wir keinen Schritt auf.«
    »Diese bodenständigen Erdenbürger kann man nicht mit
    Phrasen anfeuern – mit Blabla und Gemeinplätzen.«
    »Ich muß niemanden anfeuern«, sagte Mariani. »Das ist
    Mister JayMacs Aufgabe. Aber der läßt sich ja nicht blicken.«
    »Sieg oder Tod.« Turkey Sloan schüttelte den Kopf.
    »Gentlemen, verzeiht dem armen Vito. Er hätte sagen sollen –
    sagen dürfen – ›Jetzt oder nie‹ – ›Wachst über euch hinaus oder geht unter‹ – ›Haut sie in die Pfanne oder geht baden‹,
    aber alles was sein unterentwickeltes Spaghettihirn
    zustandebringt ist Sieg oder Tod.«
    »Halt die Klappe, Sloan«, sagte Creighton Nutter, »oder ich
    zieh dir einen Tageslohn wegen sinnloser Maulerei ab.«
    Nicht Pssst, sondern Halt die Klappe. Denn Mister JayMac hatte die Stadt verlassen, um Ersatz für Charlie Snow zu

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    AN DIESEM SAMSTAGNACHMITTAG stand ein Doppel gegen die
    Gendarmes an, das dritte Spiel fand am nächsten Tag statt, und dann folgte eine Zweierserie ab Mittwoch in LaGrange. Fünf
    Spiele in sieben Tagen gegen den führenden Verein der Liga
    bei bloß noch einer einzigen Gelegenheit, ihn beim Wickel zu
    pak-ken, und das war jene Dreierserie in Highbridge kurz vor
    Toresschluß, also Ende August.
    »Jetzt heißt es Sieg oder Tod«, sagte Vito Mariani kurz vor
    dem Eröffnungsspiel.
    »Sieg oder Tod«, spottete Turkey Sloan. »Sieg oder Tod.
    Herrgott, ist das Spaghettilyrik?«
    »Die Parole heißt wirklich Sieg oder Tod«, sagte Mariani.
    »Verlieren wir heute auch nur ein Spiel, holen wir keinen Schritt auf.«
    »Diese bodenständigen Erdenbürger kann man nicht mit
    Phrasen anfeuern – mit Blabla und Gemeinplätzen.«
    »Ich muß niemanden anfeuern«, sagte Mariani. »Das ist
    Mister JayMacs Aufgabe. Aber der läßt sich ja nicht blicken.«
    »Sieg oder Tod.« Turkey Sloan schüttelte den Kopf.
    »Gentlemen, verzeiht dem armen Vito. Er hätte sagen sollen –
    sagen dürfen – ›Jetzt oder nie‹ – ›Wachst über euch hinaus oder geht unter‹ – ›Haut sie in die Pfanne oder geht baden‹,
    aber alles was sein unterentwickeltes Spaghettihirn
    zustandebringt ist Sieg oder Tod.«
    »Halt die Klappe, Sloan«, sagte Creighton Nutter, »oder ich
    zieh dir einen Tageslohn wegen sinnloser Maulerei ab.«
    Nicht Pssst, sondern Halt die Klappe. Denn Mister JayMac hatte die Stadt verlassen, um Ersatz für Charlie Snow zu

    besorgen. In seiner Abwesenheit fungierte Nutter als Manager
    – mit der Vollmacht, uns einzusetzen, wie er wollte, den
    Unterstand nach seinen Vorstellungen zu regieren und, falls
    erforderlich, Stümper, Faulenzer und Unruhestifter mit
    Geldstrafen zu belegen. Sloan hielt die Klappe. Er wußte, daß
    Nutter nicht lange fackelte.
    Tja, ob man es nun mit Marianis Sieg oder Tod oder mit Sloans Jetzt oder nie halten will, wir verloren das Eröffnungsspiel gegen die Gendarmes und taten vier Schritte
    rückwärts. Roric Gundy pitchte neun Innings für unsere
    Gegner und verschenkte gerade mal drei Hits und einen Run.
    Inzwischen ›telegraphierte‹ er seinen Curve nicht mehr –
    jemand mußte ihn endlich über sein verräterisches
    Ausholmanöver aufgeklärt haben. Ich schlug zweimal
    daneben, weil ich Phoebe nackt auf dem Bett knien und
    schreien sah: Erzähl allen, wie du hier warst und mich gebumst hast – und laß ja keinen aus!
    Mit Jerry Wayne Sosebee auf dem Hügel und mehr Erfolg
    beim Schlagen gewannen wir das zweite Spiel und landeten
    bei drei Punkten im Rückstand, genau da, wo wir begonnen
    hatten. Natürlich hatten wir Charlie Snow vermißt – seine
    peitschenschnelle Handgelenkarbeit

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