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Brüchige Siege

Brüchige Siege

Titel: Brüchige Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bishop
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Moment.
    »Glauben Sie allen Ernstes, ein stummer Floh wie Mr. Boles
    könnte mich hinters Licht führen, Mr. Sosebee?« sagte Mr.
    JayMac.
    »Sir, ich glaube einfach nicht, daß Mr. Boles stumm ist. Ich
    glaube, er will nicht sprechen.«
    »Klage abgewiesen«, sagte Muscles. »Mr. Sosebees Anklage
    basiert auf Mißgunst und Vorurteilen. Folglich…«
    »Nein, nein«, sagte Mister JayMac. »Ich denke doch, Mr.
    Sosebee kann demonstrieren, wie die Messieurs Clerval und Boles mich hinters Licht führen.«
    »Na ja, vielleicht Dumbo nicht«, sagte Sosebee. »Er hängt
    bloß an Jumbos Rockschößen.«
    »Sie ziehen also Ihre Anklage bezüglich Mr. Boles zurück?«
    sagte Muscles.

    »Doch, ja. Ich denke, der eigentliche Drahtzieher ist unser
    Goliath.«
    »Und Sie sehen sich als David, richtig?« sagte Mister
    JayMac.
    »Nein, Sir. Oder vielleicht doch«, sagte Sosebee. »Jemand
    muß ihm ja mal den Kopf waschen.«
    »Kopf waschen? Weshalb?« sagte Mister JayMac. »Weil er
    mehr Home Runs und Base Hits hat als jeder andere
    Hellbender? Und weil er der Beste am First ist?«
    »Weil er das ausnutzt und die Stimmung versaut«, sagte
    Sosebee.
    »Du mußt von dir reden, Jerry Wayne«, sagte Lamar
    Knowles. Wau. Knowles machte nie jemanden zur Schnecke.
    Wenn man was vermurkste, kam er gleich rüber und redete die
    Sache klein.
    Jumbo stand auf. »Ich stelle mich der Anklage.«
    Sosebees Kiemengegend wurde aschgrau, aber er hielt
    Jumbos Blick über fünf Sitzlehnen hinweg stand. Er blieb
    stehen.
    »Mr. Sosebee spricht sicher auch für andere«, sagte Jumbo.
    »Wer ist der Meinung, daß Mr. JayMacs Wohlwollen mir
    gegenüber das Team demoralisiert und die Leistungen
    einzelner Spieler beeinträchtigt?«
    Niemand meldete sich.
    »Eine faire Frage«, sagte Mister JayMac. »Spielt irgend
    jemand schlampiger, weil Jumbo unterwegs im Gasthaus
    schläft?«
    »Mich ärgert die Sonderbehandlung«, erklärte Trapdoor
    Evans. »Aber deshalb spiele ich noch lange nicht schlechter.«
    »Kein Wunder, so schlecht wie du am Wochenende gespielt
    hast«, versetzte Buck Hoey.
    »Ein ehrliches Eingeständnis«, sagte Mister JayMac.
    »Respekt.«

    Diese Bemerkung – Lob statt Zusammenschiß – löste einigen
    die Zunge. Sloan, Sudikoff und Fanning machten ihrem Ärger
    Luft – sie waren zwar keine Rebellen, gehörten aber zu denen,
    die immer nach jemandem Ausschau halten, den sie ans Kreuz
    schlagen können.
    Jumbo sagte: »Im vergangenen Jahr habe ich allein gewohnt,
    in Highbridge und bei Auswärtsspielen. Ich bin von Natur aus
    ein Einzelgänger, und Mr. JayMac hat Verständnis, daß ich die
    erzwungene Kameradschaft unseres Sports wie jedes anderen
    gemeinschaftlichen Unternehmens nur so lange ertragen kann,
    wie unbedingt erforderlich. Ich habe dieses Privileg nicht
    gefordert. Ich habe bescheiden darum gebeten und bin sehr
    dankbar, daß es mir gewährt wurde.«
    »Das stimmt«, sagte Mister JayMac.
    Sosebee blieb stehen, sein Elan war durch Jumbos
    Entgegnung merklich erschüttert. Sein Gesicht war aschgrau.
    Die Schweißflecken unter den Achseln uferten aus.
    »Ich wäre durchaus einverstanden mit der Unterbringung, die
    Mr. JayMac für uns arrangiert«, sagte Jumbo, »nur daß kleine
    Kinder und viele weibliche Erwachsene sich vor mir fürchten
    würden. Ich bringe sogar Männer aus der Fassung. Ich wollte
    die Gastfreundschaft dieser Familien nicht auf die Probe
    stellen. Ich wollte sie nicht mit meiner Gegenwart belasten.«
    »Auch das ist richtig«, sagte Mister JayMac.
    »Ich möchte hinzufügen, daß sich im vergangenen Jahr ein
    Gastwirt in Eufala geweigert hat, mich aufzunehmen, weil er
    sich… weil er an meiner äußeren Erscheinung Anstoß nahm.
    Ich habe kein Aufhebens gemacht und mir ein anderes Zimmer
    gesucht.«
    »Und wieso duldest du neuerdings einen Zimmergenossen?«
    fragte Jerry Wayne Sosebee.
    »Es war höchste Zeit«, sagte Jumbo.

    »Und Dumbo ist so sehr ein Niemand, daß es sich für Jumbo
    gleichbleibt, ob er ihn bei sich hat oder nicht«, sagte Hoey.
    »Ich kann Mr. Sosebee versichern, daß Daniel stumm ist«,
    sagte Jumbo, »aber ich weise entschieden zurück, daß er
    deswegen ein Niemand ist.«
    »Übersetzung!« rief Hoey. »Ich bitte um Übersetzung!«
    Jumbo legte eine große, klobige Hand an die Brust. »Mr.
    Sosebee, wenn Sie immer noch meinen, ich sollte auf die
    Privilegien, die ich genieße, verzichten, dann lassen Sie uns
    einen Pakt schließen.«
    »Was für einen Pakt?« sagte

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