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Brüllbeton - Kriminalroman

Brüllbeton - Kriminalroman

Titel: Brüllbeton - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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zunächst gehofft hatte. Keine Spur von Dopingbeuteln.
    Dann setzte der junge Mann seine Recherchen im Arbeitszimmer seines Vaters fort. Auch hier fand er nichts Besonderes. Akten, Bauskizzen, Arbeitspläne, Materialproben, all das interessierte Kevin nicht. Auch nicht, dass sich auf dem Schreibtisch nichts Persönliches, kein Bild, kein Andenken, keine Blume befand. Das Private lebte Verdinand B. Müller woanders aus, davon war sein Sohn überzeugt.
    Ohne zu zögern, machte er sich daran, die Schubladen des Schreibtisches zu durchstöbern. Die Schlüssel hatte er ja. Auch hier fand er nichts Außergewöhnliches. Erst als er die rechte oberste Lade öffnete, stutzte er. Dort lag eine Pistole. Wozu brauchte der Chef einer Baufirma eine Pistole? Kevin konnte sich nicht vorstellen, dass dessen Job gefährlich werden könnte. War das ein erster Hinweis auf die dunkle Seite der Geschäfte seines Vaters? Kevin rührte die Waffe nicht an und verschloss die Schublade wieder.
    Im untersten Fach des sehr massiven Schreibtisches entdeckte er einen fest in das Möbelstück eingearbeiteten Tresor. Auch hierfür hing der passende Schlüssel am Bund, das Kevin von zu Hause mitgenommen hatte.
    Er öffnete den Safe. Zuoberst befanden sich Bündel von Geldscheinen. Ein kleines Vermögen, schätzte Kevin. Dann kamen Briefe zum Vorschein. Aus Russland und Frankreich. Er zog sie vorsichtig ans Tageslicht. Plötzlich purzelten ihm dahinter liegende kleine Plastikbeutel mit einem weißen Inhalt entgegen. Als Kevin deren Aufdruck las, bekam er nasse Hände: FB 67/Q.
    Bingo! Das war es, was er suchte. Ohne daran zu denken, dass er sich damit verraten konnte, griff er sie und stopfte sich damit seine Taschen voll.
    Jetzt waren die Briefe dran. Kevin nahm sich einen und ging ans Fenster, um besser lesen zu können. Verdammt, da draußen fuhr ein Auto vor. Blitzschnell ließ er die Briefe wieder im Safe verschwinden und schloss ihn ab. Dann eilte er zurück ins Vorzimmer. Einen besseren Fluchtweg fand er nicht.
    Gerade wollte er sich hinter Mirjas Schreibtisch verstecken, da öffnete sich die Tür. Mörtel! Ausgerechnet dieser unangenehme angebliche Vorarbeiter, fluchte Kevin innerlich.
    Auch der war sichtlich überrascht, als er den jungen Mann dort neben dem Schreibtisch erblickte. Mörtel erkannte ihn sofort. »Was suchst du denn hier, du Bengel?«, schnauzte er ihn an.
    Kevin griff zum erstbesten Ordner, der auf dem Tisch lag. »Mein Vater hat mich beauftragt, ihm diesen blauen Aktenordner nach Hause zu bringen.«
    Mörtel runzelte argwöhnisch die Stirn, sagte aber nichts. Das machte Kevin mutig: »Und was machen Sie hier, wenn ich fragen darf? Heute ist doch hier keine Schicht!«
    Der Vorarbeiter zeigte auf die Säcke neben der Tür. »Ich habe gestern vergessen, das Zeugs hier auf den Laster zu packen. Aber das geht dich ja wohl einen Dreck an!«
    Â»Genauso viel, denke ich, wie es Sie etwas angeht, was ich hier mache«, erwiderte Kevin, klemmte sich den Ordner unter den Arm und drückte sich an Mörtel vorbei.
    Der rief ihm misstrauisch hinterher: »Im Auftrag deines Vaters? – Na ja, man wird seh’n.«

7. Kapitel – Dissonanzenquartett
    Auf der Festwiese in Bad Schwartau drängten sich die Menschen. Der Ostholsteinische Radsportverein wollte das Jahresfest nutzen, um bekanntzugeben, dass sein erfolgreichstes Mitglied Rudi Schumacher die Ehre habe, bei der Tour de France im Team Universal mitzufahren. Hopfingers neue Bekannte Julia, die er auf Mallorca kennengelernt hatte, war stolz darauf, eine gute Freundin von Rudi zu sein und mit ihm schon so manche Runden durch die Holsteinische Schweiz geradelt zu haben. Also blieb es nicht aus, dass sich Julia, Hopfinger und sein Chef, der Kriminalhauptkommissar Kroll, den er mit auf das Fest geschleppt hatte, zusammen mit ein paar anderen Kameraden an einen Tisch setzten.
    Schnell entwickelte sich eine Fachsimpelei, der Kroll nicht recht folgen konnte. Dennoch interessierte ihn, was er hörte. Zunächst ging es um die Tour-Etappen, um die Konkurrenz und um Rudis Chancen. Der war von der Allmacht der Technik überzeugt: die beste Gangschaltung, das richtige Material des Fahrradrahmens, die passenden Reifen, die windschnittige Kleidung, der sichere Sturzhelm. Bei den Details konnte nun auch Hopfinger nicht mehr mithalten, also warf er so harmlos wie möglich das

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