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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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Silbe sorgfältig aus. Dann rief er die abschließenden drei Worte: » Bagahi laca bacabe!«
    Die Luft war so von dichtem Rauch geschwängert, dass er die Wände nicht mehr sehen konnte. Die Decke schimmerte auf und verdunkelte sich gleich darauf, und dann bildete der Rauch einen langsam drehenden Wirbel. Seine Augen tränten, und er schmeckte etwas Metallisches am Gaumen. Ein Blitz flammte auf, es roch nach Kordit, und die Bodendielen erbebten.
    Der Raum schien sich in sich selbst zurückzufalten, und Blitze brachen in schneller Folge hervor. Die Luft verschwamm und war dann plötzlich wieder klar, und da stand sie, schwarz gekleidet und mit ihrem schwarz-weißen Collie neben sich. Ihr Gesicht war totenbleich, das Haar jadeschwarz und stachelig, ihre Augenwimpern starrten vor Mascara; schwarzer Lippenstift betonte ihren Schmollmund. Sie trug eine schwarze, lederne Motorradjacke mit einem umgedrehten Silberkreuz am linken Aufschlag und einem grinsenden Silbertotenschädel am rechten, enge schwarze Jeans mit zerrissenen Knien und schwarze Stiletto-Absätze. Zehen- und Fingernägel waren passend zu den Augen glänzend schwarz lackiert.
    » Nightingale«, sagte sie. » Ich hatte nicht erwartet, dich so bald wiederzusehen.« Ihr Hund bellte, und sie streichelte ihn hinter dem Ohr.
    » Braver Hund«, sagte Nightingale.
    Das Tier fletschte die Zähne. » Verspotte ihn nicht«, sagte Proserpina. » Das mag er nicht.«
    » Wer mag das schon?«, fragte Nightingale. » Wie steht’s so?«
    » So?«
    » Wie läuft das Leben oder was auch immer für einen Dämonen aus der Hölle als Leben durchgeht?«
    » Das würdest du nicht verstehen.«
    » Ich bin ein neugieriger Mensch.«
    Sie grinste ihn höhnisch an. » Wenn ich versuchte, dir meine Existenz zu erklären, wäre das so, als erklärtest du einer Küchenschabe die Quantenphysik.«
    » Wenn ich dich beschwöre, woher kommst du dann?«
    » Aus dem Anderswo«, antwortete sie. » Von einem anderen Ort. Aus einer anderen Zeit. Das würdest du nicht verstehen.«
    » Aus einer anderen Dimension?«
    Sie schüttelte beinahe traurig den Kopf. » Du verwendest Wörter, ohne ihre Bedeutung zu verstehen. Du hast keine Ahnung, was eine Dimension ist. Du weißt nichts. Es ist gerade einmal einen Wimpernschlag her, da habt ihr Menschen noch geglaubt, die Welt sei eine Scheibe. Und dann habt ihr geglaubt, die Sonne kreise um euren kleinen Planeten. Jetzt behaupten eure hellsten Köpfe, dass das Universum aus dem Nichts geschaffen wurde und sich ausdehnt.«
    » Und, ist es nicht so?«
    Sie lachte, und der Hund blickte zu ihr auf und wedelte mit dem Schwanz. » Was willst du, Nightingale?«
    Nightingale verschränkte die Arme. » Hilfe«, sagte er.
    Proserpina lachte erneut, und die Wände erbebten, als ob das ganze Gebäude von einem Erdbeben erschüttert würde. » Hilfe?«
    » Meine Schwester. Ainsley Gosling hat ihre Seele genauso verkauft wie meine.«
    Proserpina zuckte mit den Schultern. » Ja und?«
    » Andauernd sagen mir irgendwelche Leute, dass der Teufel sie holt.«
    » Da haben sie wahrscheinlich recht.«
    » Heute Abend habe ich im Keller ein Ouija-Brett benutzt. Jemand oder etwas hat mir dieselbe Botschaft gegeben.«
    » Noch einmal: ja und?«
    » Ich dachte, das könntest du gewesen sein.«
    » Nun, da hast du falsch gedacht. Ich habe kein Interesse an deiner Schwester. Du bist nicht das Zentrum meines Universums, Nightingale. Wie kommst du denn auf die Idee, dass ich mich für das interessiere, was dir oder den dir Nahestehenden zustößt?«
    » Ich hatte irgendwie angenommen, dass du alles siehst und hörst.«
    » Nun, da hast du irgendwie das Falsche angenommen. Wenn du mich beschwörst, komme ich und schaue, was du willst. Aber wenn ich im Anderswo bin, verschwende ich keinen Gedanken an dich.«
    » Ich bin verletzt.«
    » Nein, bestimmt nicht, aber verschwende meine Zeit nur weiter, dann wirst du bald Schmerzen spüren, wie du sie nie zuvor empfunden hast.« Sie verschränkte die Arme. » Was also willst du? Warum hast du mich gerufen?«
    » Die Seele meiner Schwester. Ainsley Gosling hat sie einem von euch verkauft. Frimost.«
    » Frimost?«, wiederholte Proserpina.
    » Du kennst ihn?«
    » Seinen Ruf«, antwortete sie. » Er ist ein ganz schön übler Kerl.«
    Nightingale lächelte. » Aus deinem Mund entbehrt das nicht einer gewissen Ironie.«
    Proserpina zog die Augenbrauen zusammen. » Was genau meinst du damit?«
    » Nun, ihr seid doch alle Teufel, oder? Die

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