Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
Vom Netzwerk:
die Deutschen Mitleid mit ihr und ihrer alten Mum
    haben, weil sie jetzt ohne Männer dastehen. Wir werden wahrscheinlich
    sterben, aber keiner von uns könnte ihrer Mum unter die Augen treten, wenn
    wir es nicht wenigstens versuchen.«
    Ned Jude blickte skeptisch drein.
    »Wir müssen es versuchen, alter Freund.«
    Der Skipper sagte nichts, aber sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Hätte
    die Geschichte gestimmt, sinnierte Spike, hätte der alte Mann
    wahrscheinlich Recht gehabt mit seiner Warnung.
    Sollen sie ruhig schießen, dachte er vergnügt.
    Drusilla kam aus der Kabine und trat schweigend an seine Seite. Das
    elegante blaue Kleid unter ihrem schweren Mantel deutete auf ihre
    aristokratische Herkunft hin und flößte den Seeleuten großen Respekt ein.
    Zum ersten Mal war ihr Gesicht grimmig und düster. Kein verschmitztes
    Lächeln, kein Schmollmund. Schweigend beobachtete sie den Exodus an der
    Küste. Spike für seinen Teil fragte sich, warum er eine solch aufwändige
    Geschichte erfunden hatte. Er zog die Möglichkeit in Betracht, dass er
    vermeiden wollte, Ned Jude zu töten, und verwarf sie dann wieder. Ihm ging
    es einfach nur um ihren Plan, und Verzögerungen wollte er um jeden Preis
    vermeiden. In London war es einfach gewesen, aber hier – im eroberten
    Frankreich – war es etwas völlig anderes, auf Jagd zu gehen.
    »Sie werden siegen«, flüsterte Drusilla an seiner Seite. »Die
    Meerjungfrauen sind allesamt bewaffnet und wachen über sie.«
    Er sah sie mit hochgezogenen Brauen an. »Wie können sie siegen?«,
    fragte er. »Sie ziehen sich doch gerade zurück.«
    »Aber sie sind wütend. Spürst du das nicht? Es macht mich richtig
    kribbelig«, erwiderte Dru.
    »Weiß Gott, so ist es«, grollte Ned Jude hinter ihnen. »Bis jetzt haben
    unsere Jungs für andere gekämpft und unseren Nachbarn geholfen. Aber
    jetzt sieht das Ganze anders aus.«
    Spike wunderte sich erneut über das gute Hörvermögen des Skippers.
    Doch bevor er etwas sagen konnte, stellte Ned den Motor ab und ließ die
    Seaspray treiben. Sie waren der Küste jetzt nahe genug, um die nächsten
    schwimmenden Soldaten aufzunehmen.
    »Fassen Sie mal mit an!«, rief der Skipper Spike zu, der erstaunt
    feststellte, dass er der Aufforderung Folge leistete.
    Doch nachdem er geholfen hatte, die ersten durchweichten Soldaten an
    Bord zu ziehen, lösten diese ihn ab und hievten ihre Kameraden aus dem
    Wasser. Ned ließ den Motor wieder an und steuerte sein Schiff näher an die
    Küste, und kurz darauf war die Seaspray voll. Der rotgesichtige Skipper
    hatte einen besorgten Gesichtsausdruck, durch den nichtsdestotrotz Stolz
    schimmerte. Er sah Spike an, der gehofft hatte, sich nicht nass machen zu
    müssen.
    »Diese Stelle ist so gut wie jede andere, Ned«, erklärte Spike. Geduckt
    betrat er die Kabine, ging an Soldaten vorbei, die über Drusillas
    Anwesenheit an Bord erstaunt waren. Sie für ihren Teil lächelte die
    geschlagenen Truppen kokett an. Spike griff nach den beiden Taschen, in
    die sie ein paar Kleidungsstücke gepackt hatten, und zog sie an der Hand
    hinaus aufs Deck. Als die Soldaten erkannten, dass sie aus dem Boot
    springen wollten, kam es zu einem Tumult, aber der Skipper informierte sie,
    dass sich das junge Paar nicht von seinem Vorhaben abbringen ließ. Er
    erzählte ihnen von Drusillas drei Brüdern, und die Männer nickten ernst.
    Ned steuerte das Boot so nahe an die Küste, dass das Wasser Spike nur
    bis zur Brust reichte, als er hineinsprang. Drusilla wurde von mehreren
    Soldaten sanft hinuntergelassen, und dann nahm das Boot Kurs auf ein
    Navy-Schiff, wo Ned seine menschliche Fracht abladen wollte, um die
    nächste an Bord zu nehmen.
    Sie wateten durch einen dichten Wald aus Menschen an Land. Jetzt, da sie
    erstmals erkannten, wie viele es wirklich waren, wusste Spike, dass es Tage
    dauern würde, bevor alle Truppen aus Dünkirchen evakuiert waren. Er
    fragte sich, ob sie diese Tage noch hatten oder ob die Deutschen vorher
    durch ihre Verteidigungsstellungen brechen würden. Wenn ja, dann würde
    es ein Massaker geben, und das Land würde derart von Blut und
    Eingeweiden bedeckt sein, dass es wie die Hölle auf Erden wirken musste.
    Er war versucht, an Ort und Stelle zu bleiben, um den Treiben zuzusehen,
    aber sie hatten andere Pläne.
    Orléans, Frankreich

29. Mai
    Drusilla langweilte sich. In ganz Frankreich herrschte Krieg. Die deutsche
    Armee hatte die Nation geteilt und zerstampfte sie unter ihren Stiefeln.

Weitere Kostenlose Bücher