Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
Vom Netzwerk:
geankert. Yachten und Fischerboote umschwirrten sie wie
    Fliegen und transportierten Männer von der Küste an Bord.
    Frankreich war verloren. Die Deutschen hatten es in Windeseile erobert.
    Erbittert hatten das britische Expeditionskorps und die regulären
    Armeesoldaten gekämpft, doch jetzt waren sie zum Rückzug gezwungen.
    Dünkirchen war die letzte Bastion in Frankreich, an der Hunderttausende
    von Kämpfern Widerstand gegen den Blitzkrieg leisteten. Obwohl die
    meisten kämpfenden Männer es nicht wussten, evakuierten die Briten ihre
    Truppen, ohne ihre französischen Verbündeten informiert zu haben. Das war
    bitter, ging aber nicht anders. Über eine Viertelmillion alliierter Soldaten
    wartete in Dünkirchen auf den Transport über den Kanal. Wenn es auch nur
    einen Funken Hoffnung gab, sich von den erstaunlichen deutschen Siegen zu
    erholen und den Kontinent zurückzuerobern, dann durften diese Männer
    nicht geopfert werden.
    An die gesamte Südostküste Englands war der Aufruf ergangen. Jedes
    noch so kleine Boot wurde gebraucht, um die britischen und französischen
    Kämpfer über den Kanal oder von der Küste bei Dünkirchen zu den
    größeren Schiffen zu evakuieren. Der Ansturm war überwältigend. Tief in
    der Nacht warteten Männer zu Tausenden an der Küste, dass sie an die
    Reihe kamen. Vereinzelt gab es Fälle von Gewalt und ehrlosem Benehmen,
    aber die meisten warteten mit grimmiger Entschlossenheit.
    Man hatte einen Plan. Winston Churchill, der neue Premierminister,
    würde nicht zulassen, dass dies das Ende des Krieges war. Die Schlacht um
    Frankreich war verloren, aber als Nation war Großbritannien entschlossen,
    den Kampf fortzusetzen. Zu Hunderten schwammen die Männer durch das
    Wasser zu den Schiffen, sie trieben auf Stühlen, Brettern und Treibgut auf
    den Wellen. Alle in dem Wissen, dass dies nicht das Ende war.
    Sie würden zurückkehren.
    Zumindest war dies die feste Überzeugung des Kapitäns der Seaspray.
    Ned Jude war sein Name. Er hatte gerade mit seinem Schiff die
    Austernbänke bei Burnham-on-Crouch in Essex abgeerntet, als die
    Nachricht kam. Old Ned hatte seine Arbeit abgebrochen, aufgetankt und so
    schnell er konnte den Kanal überquert. In einem halben Tag hatte er jeweils
    ein Dutzend Männer über das Wasser nach England und damit in Sicherheit
    gebracht. Doch auf der letzten Fahrt hatte einer der Soldaten die Idee
    gehabt, das relativ kleine Schiff dazu zu benutzen, die Männer an der Küste
    abzuholen und zu einem der Navy-Schiffe zu bringen.
    »Ich kam mir wie ein verdammter Idiot vor, William, das kann ich Ihnen
    sagen. Der Vorschlag war einfach genial, und ich hätte schon viel eher drauf
    kommen müssen.«
    Diese Bemerkung hörte Spike jetzt schon das fünfte Mal, aber er nickte
    dem Mann ernst zu, als würde er den alten Austernfischer für seine
    Aufrichtigkeit und seinen Einsatz loben; als würde es ihn kümmern. Und in
    einem stillen Moment gestand er sich ein, dass es ihn tatsächlich kümmerte.
    Ihm ging es nicht um die Menschen, natürlich nicht. Er war schließlich ein
    Vampir, und das Verhalten von Menschen, die nicht seine Opfer waren,
    interessierte ihn nicht. Aber in ihm war ein Rest von Menschlichkeit, und
    der plagte ihn wie ein Phantomschmerz. Die Vorstellung, dass die
    Deutschen tatsächlich das Britische Empire besiegen würden, ließ ihn mit
    den Zähnen knirschen, bis er sich in Erinnerung rief, dass ihm derartige
    Dinge egal sein sollten.
    Spike zog schweigend an seiner Zigarette und blickte in das aufgewühlte
    Wasser vor ihm, während sie sich der Küste von Dünkirchen näherten.
    Überall Menschen. Eine Bande von Narren ruderte ein kleines Boot in
    tieferes Wasser und erschlug dabei fast ein paar der Männer, die in der
    Brandung schwammen oder vor sich hin trieben.
    »Was für ein verdammtes Affentheater«, flüsterte er.
    »Sicher«, stimmte Ned Jude zu. »Aber wir alle müssen unsere Rollen
    spielen, eh?«
    »Oh, aye«, erwiderte Spike, überrascht, dass der alte Skipper ihn gehört
    hatte.
    »Wissen Sie«, sagte Ned, »ich will Ihnen ja nicht vorschreiben, was Sie
    tun sollen, Junge, aber dieses Mädchen an Land zu bringen ...«
    Der rotgesichtige Seemann schüttelte den Kopf und kratzte sich die
    weißen Stoppeln an seinen Wangen. Er brauchte nichts hinzuzufügen.
    »Die Entscheidung liegt nicht bei mir, Ned. Drei Brüder von ihr sind in
    Rotterdam gefangen genommen worden, und sie ist fest entschlossen, sie zu
    befreien. Sie glaubt, dass

Weitere Kostenlose Bücher