Buffy - 22 - Spike & Dru
Sie wollen, Sir, gibt es ein wenig
Abwechslung«, informierte sie ihn mit dem singenden Akzent dieser
Gegend. Sie war eine Einheimische, erinnerte er sich. Er hatte sie in
Lafayette entdeckt und persönlich verwandelt, so sehr war er von ihr
fasziniert gewesen. Aber das war schon lange her, und mit der Zeit war er
vergesslich geworden.
»Was gibt es heute Nacht?«
»Ein junges Liebespaar aus der Stadt. Sie hatten eine Autopanne, Sir, und
so haben wir ihnen unsere spezielle südliche Gastfreundschaft angeboten.
Die Alligatoren sind schrecklich hungrig, Sir.«
Kakistos lächelte. »Ich bin stolz auf dich, Alannah. Habe ich dir das schon
gesagt?«
»Das haben Sie bestimmt, Sir. Das haben Sie bestimmt«, erwiderte die
Vampirin und entblößte beim Lächeln ihre Reißzähne. »Bevor wir mit dem
Unterhaltungsprogramm beginnen, Sir, möchten einige Gäste Sie sprechen.
Besucher, die um einen Gefallen bitten wollen.«
»Ich mag keine Besucher«, entgegnete Kakistos finster.
Die so genannten Besucher tauchten plötzlich ungebeten hinter Alannah
auf. Zweifellos hatte man sie aufgefordert zu warten.
»Wir werden nicht viel von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen«, sagte der
Mann. »Ich bin Spike. Die Dame meines Herzens hier ist Drusilla. Wir sind
auf einer Art Mission, wissen Sie, aber als wir hier ankamen, haben wir
erfahren, dass dies Ihr Territorium ist, und wir wollten unsere kleine
geschäftliche Angelegenheit nicht ohne Ihre Erlaubnis erledigen.«
Kakistos musterte die beiden eingehend. Den Mann, diesen Spike, mochte
er nicht. Ganz und gar nicht. Ein arroganter Kerl. Aber Drusilla ... als sein
Blick auf sie fiel, lächelte sie und klimperte kokett mit den Wimpern. Ihre
Hände machten schlangenartige Bewegungen, doch dessen schien sie sich
kaum bewusst zu sein. Sie wiegte sich hin und her und trat näher.
»Spike ist ein wenig ungehobelt«, sagte sie mit leiser, gurrender Stimme
und einem verführerischen Lächeln. »Den wichtigsten Punkt hat er
ausgelassen. Wir haben Ihnen ein Geschenk mitgebracht, Kakistos. Saftig
und wahrhaft eine Rarität. Zwillingsbrüder, gerade dreizehn Jahre alt. Eine
einzige Seele, in zwei Teile zerfallen. Und so, wie sich die Farben vor ihnen
verbeugen, wenn sie schreien, und die Wolken kochen, werden sie eine
wahre Delikatesse sein, das kann ich Ihnen versprechen.«
Kakistos lächelte Drusilla an, streckte die Hand aus und streichelte ihre
Wange. Sie rieb sich an seiner Hand und schnurrte wie ein Kätzchen. Ihr
Geliebter schäumte vor Wut, hielt aber seine Zunge im Zaum.
Er sah Alannah an. »Das Geschenk?«
»So kostbar, wie sie sagt«, bestätigte das Mädchen. »Die süßesten,
rosigsten Jungen, die man sich vorstellen kann.«
»Trotzdem ...«, grollte der uralte Vampir.
»Da ist noch etwas anderes«, warf Spike fast beiläufig ein. »Vielleicht
hilft Ihnen das, Ihre Entscheidung zu treffen. Wir wollen ein bestimmtes
Mädchen, drüben in Lafayette. Die Kleine wird von
einem Wächter trainiert.«
Kakistos versteifte sich. Das war etwas völlig anderes. Erfolglos versuchte
er zu verbergen, wir sehr ihn diese Neuigkeit aufwühlte. Sein Paradies sollte
unter keinen Umständen zerstört werden.
»Eine Jägerin?«, wollte er wissen.
Spike schürzte die Lippen und neigte den Kopf zuerst zur einen, dann zur
anderen Seite. »Noch nicht«, sagte er bedächtig. »Aber Sie wissen ja, was
man über Unkraut sagt. Man muss es vernichten, bevor es wächst.«
»Ich werde euer Geschenk annehmen«, sagte Kakistos barsch, jedoch
ohne zu zögern. »Ihr könnt euer Mädchen jagen. Aber ich mag dich nicht,
Spike. Es wäre klug von dir, wenn du in Zukunft nicht in diesen Teil der
Welt zurückkehren würdest.«
Der blonde Vampir sah sich nach dem Sumpf um und zuckte verächtlich
die Schultern. »Oh, klar, sicher. Es wird mir das verdammte Herz brechen,
aber Sie sind der Boss hier, nicht wahr? Keine Sorge.«
Kakistos kniff die Augen zusammen und funkelte Spike an. Verhöhnte der
Brite etwa ihn und die Welt, die er errichtet hatte? Er war sich unsicher.
Bevor er weitere Fragen stellen konnte, glitt Alannah in ihrem wallenden,
hauchdünnen Gewand an seine Seite und lächelte.
»Irgendetwas sagt mir, dass Sie jetzt diese Zwillinge haben wollen«,
flüsterte sie mit glänzenden Augen.
»Mmm. Ja, dann schauen wir mal, wie sie sich gegen meine Lieblinge
schlagen«, murmelte Kakistos.
Spike und Drusilla waren bereits gegangen, aber das spielte keine Rolle
mehr.
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