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Bullenhitze

Bullenhitze

Titel: Bullenhitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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zeitnah erledigen«, orakelte Hain, der sichtbar zum Aufbruch drängte, und reichte Conradi die Hand.
     
    *
     
    »Was sagt man dazu, verdammt nochmal?«, fluchte Hain auf dem Weg zum Wagen. Lenz blieb stehen und warf einen letzten Blick zurück.
    »Vielleicht gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Todesfällen. Wenn, dann müssen wir das Bindeglied finden, denn das, was wir bis jetzt haben, reicht dafür hinten und vorne nicht. Aber zuerst müssen wir mit Dr. Franz telefonieren und ihm erklären, dass er bei Kronberger ganz besonders genau hinsehen soll.«
    »Oh, oh, das machst aber besser du«, spielte der Oberkommissar den Ängstlichen. »Wenn ich ihn darum bitte, brauche ich dem Guten in den nächsten Wochen nicht mehr unter die Augen zu treten, wo er mich doch sowieso schon nicht richtig leiden kann. Das wäre glatte Majestätsbeleidigung.«
    »Hör auf, so einen Blödsinn zu erzählen, sonst glaubt dir am Ende noch einer. Dr. Franz hat überhaupt nichts gegen dich.« Hain machte mit den Händen eine Geste, die aussagen sollte, dass er Lenz’ Worten nicht über den Weg traute.
    »Also gut«, entschied der Hauptkommissar. »Ich rufe in Göttingen an, und du informierst die Kollegen, dass der Fall Kronberger, was immer dabei herauskommen sollte, doch bei uns bleibt. O. K.?«
    »Gerne«, erwiderte Hain, und griff zum Telefonhörer.
     
    Kurz vor der Ankunft der beiden im Präsidium rief Dr. Franz zurück, der sich ein paar Minuten zuvor nicht gemeldet hatte. Lenz erklärte ihm den möglichen Zusammenhang zwischen Kronbergers Tod und dem Fall Wohlrabe und äußerte vorsichtig seinen Wunsch.
    »Kein Problem, Herr Kommissar«, tönte es freundlich aus dem Mobiltelefon. »Obwohl ich Ihnen versichern kann, dass meine Kollegen und ich immer mit der größtmöglichen Sorgfalt unserer Arbeit nachgehen, werde ich alles unternehmen, um Sie zu unterstützen. Und wenn es keine Komplikationen gibt, bekommen Sie noch heute Abend einen vorläufigen Bericht per Telefon.«
    Lenz bedankte sich und beendete das Gespräch.
    »War doch gar nicht so schwer.«
     
    Auf dem Weg zu ihren Büros lief ihnen Rolf-Werner Gecks über den Weg.
    »Gut, dass wir uns treffen, ich wollte euch sowieso eben anrufen«, eröffnete er den Kollegen.
    »Und es ist noch besser, dass wir dich treffen, es gibt nämlich Neuigkeiten.«
    Ein paar Minuten später war Gecks über die letzten  Entwicklungen und den vermutlich gewaltsamen Tod des Werner Kronberger informiert.
    »Na, das wäre ja ein Ding«, bemerkte er, »wenn es da wirklich einen Zusammenhang gäbe. Und nachdem ihr eure Neuigkeiten los geworden seid, will ich jetzt auch meine erzählen.«
    »Dann los, RW.«
    »Also, ich habe mit Wolf getauscht. Er hat sich mit den Kollegen vom KDD zusammengesetzt, und ich hab mir die Gästeliste vorgenommen.«
    »So wird mit meinen Anweisungen umgegangen«, warf Lenz frustriert ein.
    »Hör mit dem Quatsch auf, Paul«, erwiderte Gecks. »Wolf hat drei Jahre mit denen zusammen gearbeitet, der kennt da jede Büroklammer mit Vornamen. Also haben wir auf dem kleinen Dienstweg entschieden, dass es so herum besser ist. Er ist noch drüben«, ergänzte er mit einem Blick auf seine Uhr, »wollte aber innerhalb der nächsten Stunde wieder hier sein.«
    »Kein Problem«, beruhigte Lenz seinen langjährigen Mitarbeiter mit einem Klaps auf die Schulter. »Da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Gut gemacht.«
    »Zunächst habe ich mir die Damen aus Göttingen vorgenommen und versucht, jede zu erreichen, was mir auch relativ leicht gelungen ist. Etwas mehr Stress hat es gemacht, die älteren Leute aus Gotha ausfindig zu machen, weil die kein Telefon haben.«
    »So was gibt es noch?«, warf Hain erstaunt ein.
    »Ja, so was gibt es auch im 21. Jahrhundert noch. Über den Sohn, der eine kleine Internetfirma betreibt, und der ihnen auch die Karten für dieses Dunkelessen geschenkt hat, habe ich sie aber doch ausfindig gemacht. Er ist gleich losgefahren, hat sie in sein Büro geholt, und sie haben mich zurückgerufen.«
    »Warte, RW, willst du uns nicht erstmal erzählen, was du mit den Leuten besprochen hast?«, wollte Lenz wissen.
    »Kommt gleich. Sei doch nicht so neugierig«, beschied ihm Gecks mit einem missbilligenden Blick. »Am Interessantesten war das Telefonat mit dieser Frau Hödecke aus Werl, die angeblich mit ihrem Mann am Samstagabend im Piccolo Mondo gewesen ist. Der soll sich nach Aussage seiner Frau ja auch zu Wohlrabe herübergebeugt

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