Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
noch auf Schultern und Zehen balancierend und durchgebogen wie eine menschliche Brücke, den Göttern darbot.
    Mit bis aufs Äußerste angespannten Muskeln begann sie zu singen, einfache Silben, ein schwebender Klang. Der wohlige elektrische Impuls formte sich tief in ihrem Bauch, während ihr das Blut in dieser Körperhaltung in Kopf und Füße strömte, weg von ihrer Mitte, weg vom Zentrum ihrer Weiblichkeit.
    Ihr Blut flutete weg von ihrem Bauch und belebte Hirn und Füße, die Körperteile, die den Frauen seit jeher den besten Selbstschutz geboten hatten – den Kopf zum Denken und die Füße zum Weglaufen.
    Ihre Arme zitterten vor Anstrengung, und ihre Beine wankten. Der Geruch wurde stärker und wurde schließlich so durchdringend, dass ihr klar war, was sie sehen würde, sobald sie die Augen öffnete. Sie wusste nicht, welche Farbe sie sehen würde, doch die Energie würde da sein. Ihr Mann hatte ihr vieles nehmen können, aber nicht diese Macht.
    War das nicht auch der Grund, aus dem er sie geheiratet hat te?
    Sie entspannte sich, öffnete die Augen und dann sah sie es – in der Luft über den Kerzen hinter ihrem Kopf. Die Energie strahlte grün, in der Farbe der Angst, und war mit ein wenig Orange durchsetzt.
    Der pulsierende Ball, der kaum größer war als eine Faust, schwebte über ihrem Kopf, umkreiste sie und wanderte im Uhrzeigersinn über die Kerzen auf dem Altar.
    Ein Gefühl der Befriedigung überkam sie. Sie hatte es geschafft! Sie hatte die Energie heraufbeschworen, die in Erde, Himmel, Luft und Wasser verborgen gewesen war. Über dem Altar, wo Taliña ihre Fragen ausgelegt hatte, blieb der Lichtball schließlich in der Luft stehen.
    Sie ließ sich auf den Rücken sinken und erhob sich dann auf die Knie, um sich in Ehrerbietung vor dem Licht zu verneigen.
    Was ist Mirandas Geheimnis?
    Für eine Weile blieb es stumm in ihrem Kopf, doch irgendwann fing eine Stimme in ihrem Kopf an zu sprechen.
    Geburt .
    Geburt? War Miranda etwa schwanger? Nein, nein, unmöglich. Sie hatte ihre Energien ausgetauscht, und Taliña hatte ihr Kyopa gespürt. Wäre da ein Kind gewesen, wäre die Macht dieses Geistes noch viel stärker gewesen.
    Sie verstand einfach nicht, was das bedeuten sollte.
    Was wird mit Miranda geschehen?
    Das grüne Licht über dem Altar stieg höher, blitzte gelb auf, dann rot, verblasste schließlich, bis es schwarz war, und verschwand.
    Grün stand für Angst. Gelb für Gefahr. Rot für Liebe. Schwarz für Tod. Ein schnelles, unaufhaltsames, brutales Ende für eine schöne, kluge und sinnliche Frau. Taliña hob den Kopf und starrte in die Dunkelheit. Die Geister duldeten keinen Widerspruch.
    Plötzlich veränderte sich die Atmosphäre, und ein kalter Hauch strich ihr über die Haut. In der Ferne war Donnergrollen zu hören, das beinahe das Geräusch von sich nähernden Schritten übertönte. Sie wusste, was kommen würde, und wappnete sich.
    Doch es war kein Donner. Es war sein tiefes, böses, arrogantes Lachen.
    »Bist du wieder darauf hereingefallen, Doña Taliña.«
    Taliña schloss die Augen. Sie war gefangen, nicht weniger als Miranda in der Pyramidenkammer. Mit Worten ließ sich nicht mehr aufhalten, was jetzt passieren würde.
    »Ich bin bei der Arbeit.«
    Er lachte und umrundete ihren Zirkel, um die Kerzen eine nach der anderen auszublasen. »Ich war das, Taliña. Nicht du. Du glaubst mir nicht? Dann schau.«
    Sie folgte seinem Blick, und da war wieder der Energieball.
    »Willst du das Rot noch mal sehen?«
    Die Kugel wechselte die Farbe.
    Verdammt, verdammt, verdammt . Die Energie war doch nicht ihr Werk gewesen.
    Er hielt die Hand hoch, und sie sah, was er darin hielt.
    »Sehr clever.«
    »Wir haben eine Vereinbarung«, sagte er schroff.
    Sie biss sich auf die Lippe und sandte einen stillen Fluch in seine Richtung, ehe sie sich umwandte, um die Stellung des hilflosen Weibchens einzunehmen. So musste sie ihm dabei wenigstens nicht ins Gesicht sehen.
    Er war erbarmungsloser und brutaler als sonst, als er sie von hinten nahm. Getrieben von Wut, Eifersucht und Angst, bohrte er sich immer und immer wieder tief in sie hinein.
    Mit zusammengebissenen Zähnen wartete sie flehentlich auf das Ende, doch als sie den Blick hob, schnappte sie überrascht nach Luft, denn die Energiekugel war auf rätselhafte Weise zurückgekehrt. Wie war das möglich? Er steckte in ihr und grunzte wie ein Schwein.
    Diesmal war es keiner seiner Tricks. Diesmal war es echt.
    Die Energie leuchtete gleißend Rot, in

Weitere Kostenlose Bücher