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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Lincoln um die Ecke schnurrte, wartete ich schon.
    Der Bengel saß neben Michelle auf dem Vordersitz und aß eine Tüte Eiscreme. Ich kletterte rein, und Michelle rutschte rüber und tauschte den Platz mit dem Bengel, so daß er zwischen uns war. Ich fand den Öffnungshebel, ließ den Kofferraum aufschnappen und wartete, bis der Verkehr vorbei war.
    Sobald es ruhig wurde, kletterte ich raus, als wollte ich etwas aus dem Kofferraum holen. »Okay«, zischte ich in die Dunkelheit. Der Prof kam raus, angetan mit einem dieser gesteppten Anzüge, wie sie die Typen in den Kühlräumen tragen. Seinen Mantel hatte er in der Hand, das Gewehr drin eingewickelt.
    Das Licht im Kofferraum ging an, als ich den Deckel hob. Ich nahm eine Rolle Münzen aus meiner Tasche und drückte sie gegen das Licht. Als ich mit der flachen Hand dagegen klatschte, ging das Licht aus. Es würde nicht wieder angehen.
    Der Prof checkte das Innere – es war neu und sauber und mit Teppich ausgelegt. Selbst der Reservereifen war unter der Auslegware versteckt. »Hab in schlechteren Buden gewohnt«, sagte er und kletterte ohne ein weiteres Wort rein.
    Ich arbeitete mich wieder zum West Side Highway durch. Michelle hatte ihren Arm um den Jungen gelegt und hörte mir zu, als ich die Sache erklärte.
    »Der Bengel sitzt aufrecht auf dem Sitz, okay? Du legst dich hin, unter der Windschutzscheibe. Wenn ich aussteige, rutschst du rüber und legst die Hand auf diesen Hebel. Hörst du mich aus irgendeinem Grund die Stimme heben ... egal, was ich sage ... läßt du ihn aufschnappen.«
    »Terry kommt mit uns zurück«, sagte sie. Ihre Stimme war ruhig – sie konstatierte bloß eine Tatsache. Ich schielte rüber zu dem Bengel – wenn ihm das nicht recht war, war er ein höllischer Schauspieler.
    »Es wird kein Problem geben«, sagte ich beiden. Der Magnum lag schwer in meiner Tasche. »Wenn mir der Typ nichts zu tun versucht, wird ihm nichts getan.«
    »Ich hoffe, er versucht dir was zu tun«, sagte Michelle mit sanfter Stimme.
    Ich schmiß ihr einen dreckigen Blick zu, doch sie schenkte mir keine Aufmerksamkeit. »Weißt du, was er Terry angetan hat?
    Weißt du, was er macht ...«
    »Ich weiß«, sagte ich ihr.
    Als wir die 14th Street kreuzten, befahl ich Michelle runterzugehen. »Du bleibst bloß im Auto, egal, was passiert«, sagte ich dem Bengel.
    »Terry weiß, was er tun muß«, blaffte mich Michelle an und glitt in Stellung. Der Junge hielt ihre Hand.
    Ich bugsierte den Lincoln zu einer dunklen Stelle im Schatten der Schilfe. Keine Spur von dem Louis. Ich drückte auf den Fensteröffner, wartete.
    Es dauerte nicht lange. Voll aufgedrehte Vorderlichter blitzten hinter mir auf – die rote Corvette. Ich kletterte aus dem Auto, lief zum Kofferraum herum. Wo ich die Bilder verstauen würde, falls ich welche kriegte.
    Die Corvette ging in die Bremsen, wodurch das Gerät in ein kontrolliertes Schleudern quer zum Heck des Lincoln geriet und mich einklemmte. Der Louis jagte den Motor hoch, bevor er ihn abstellte, und stieg fast im gleichen Atemzug aus. Der Beifahrersitz sah leer aus. Ich lief rüber zu ihm, um einen besseren Einblick zu haben.
    Der Lude stand neben seinem Auto, die Hände zu Fäusten geballt. Ich lief direkt zu ihm hin, trat in seine Reichweite und senkte den Blick, als hätte ich Angst. Das Innere seines Autos war leer.
    Gut.
    »Die Bilder?« fragte ich ihn.
    Er langte in seine Hemdtasche und brachte eine Sonnenbrille zum Vorschein. Er ließ sich Zeit, sie auf seinem Gesicht zu plazieren; ich durfte warten.
    »Das Geld?« sagte er.
    Ich nahm die Tausend aus meiner Manteltasche, reichte sie ihm.
    Steckte meine Hand wieder in dieselbe Tasche, als würde ich mein restliches Geld hüten. Spürte den Magnum dort lauern.
    Er reichte mir vier Polaroids und beobachtete mich, während ich ihm den Rücken zuwandte, um etwas Licht abzubekommen. Sie waren sämtlich von Terry. Auf dreien war er nackt und lutschte an einem anderen Jungen, der dasselbe mit ihm machte. Das letzte Bild zeigte die Seitenansicht eines penetrierten Kindes – man konnte das Gesicht nicht sehen. Meine Hände zitterten.
    »Machen Sie nur von Ihren Knaben Bilder?« fragte ich ihn.
    »Läuft so am besten, Mann. Unter uns beiden – keine Probleme und keine Beschwerden.«
    Er nahm ein ledernes Notizbuch aus der Tasche. Schlug es auf und zog einen goldenen Stift raus. Fing an zu schreiben.
    »Was machen Sie da?« fragte ich ihn.
    »Deine Autonummer aufschreiben, Mann. Bloß für den

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